Review: JINJER – “Wallflowers”
Da ist er wieder, der ukrainische Dampfhammer von JINJER kehrt zurück um den Abriss jeglicher Genregrenzen fortzuführen. Die Band hat sich vor Corona bereits zum heimlichen Publikumsmitglied auf so manchen Festival gemausert und auf den bisherigen Touren bereits mächtig abgeräumt. Die Ukrainer aus der Region Donetsk haben zwischen Tourbus und Bühne das kommende Album „Wallflowers“ zusammengezimmert und mit einer Menge Frustration zusammengeschmissen.
„Call Me A Symbol“ schreddert gleich zu Beginn die Gehörgänge als der moderne Deathcore über uns hereinbricht, dies auch in vielerlei Hinsicht. Wer bei JINJER eingängige Songs erwartet wird sicherlich bitter enttäuscht, die Band lebt quasi von den schnell wechselnden Refrains, Hooks und Richtungswechsel. Immer mit dabei das fiese Fauchen von Tatiana Shmayluk in Abwechslung zum zerbrechlichen Clear Gesang. Dieser kommt besonders gut bei „Vortex“ zur Geltung, der Song hat tatsächlich eine recht eingängige Seite um dann gegen Mitte in alle Teile zerrissen zu werden.
Ähnlich auch „Disclosure!“ ein derber Brecher der alle Aspekte der stimmlichen Gewalt ausspielt und dabei noch für derbe Gitarrenvernichtung sorgt. Die innere Zerrissenheit zieht sich weiter durch alle Songs, mit „Pearls And Swine“ wird es dann etwas melodischer und ruhiger nur um dann mit „Sleep Of The Righteous“ wieder durchzustarten. Der Song klingt ebenso melodisch, dramatisch und verspielt und kann gut überzeugen. Der Titeltrack ist dann wieder ein fieses Wechselbalg, anfangs ruhig und schwermütig entwickelt sich der Song zum Ende in eine fieses Kätzchengeschredder.
Auch die nächsten beiden Songs „Dead Hands Feel No Pain“ oder „As I Boil Ice“ reissen mächtig ab und können mit einem gutem Vibe überzeugen. Durch den Fleischwolf geht es dann wieder mit „Mediator“ in der Stop/GO Funktion serviert uns die Band wechselt hier zwischen melodischen und gesungenen Parts regelmäßig zu brachialen Riffs und fiesem Gefauche direkt in die letzte Gesichtsfalte.
Alles in allem kann man sagen das sich JINJER mit Wallflowers musikalisch weiter nach oben kämpfen und sich stetig in die obere Liga vorarbeiten. Musikalisch bekommt man hier mächtig auf die Mütze und das Album kann zum größten Teil vollends überzeugen, die Breaks sind zwar manchmal sehr gewöhnungsbedürftig aber können im Gesamtwerk überzeugen.
Bewertung: 8/10
- Call Me A Symbol 4:21
- Colossus 3:37
- Vortex 4:02
- Disclosure! 3:47
- Copycat 4:23
- Pearls And Swine 5:20
- Sleep Of The Righteous 4:33
- Wallflower 4:18
- Dead Hands Feel No Pain 4:09
- As I Boil Ice 4:22
- Mediator 4:30