Review: THE OFFSPRING – “Let The Bad Times Roll”

Punk, die Musik der verlorenen Jugendgeneration hat man schon häufiger gesagt, nun inmitten in einer ähnlichen Phase  kommen THE OFFSPRING nach knapp 9 Jahren mit einem neuem Album daher.  Der Name „Let The Bad Times Roll“ passt perfekt zu den Dahinsiechen der Livebranche und der unsicheren Zukunft in vielen Bereichen.  

Mit „This is not Utopia“ teilt die Band auch gleich politisch mächtig gegen das Amerikanische politische System aus, sicherlich verständlich und legt auch ein schnellen Punk Song auf das Parkett. Der eingängige Refrain und Text überzeugt schnell und erzeugt einen perfekten Pogosong für die Tanzfläche, also wenn es das noch mal geben wird, aber im Stil ist der Song so alt wie die Band.  

„Let The Bad Times Roll“ benötigt eine Minute um sich als entspannter Midtemposong zu entwickeln und gegen Ende deutlich schneller zu werden, der Song selbst ist recht konfus und abgedreht, das Video dazu sagt eigentlich alles. „Behind Your Walls“ hat dann wieder einen deutlich ernsteren Hintergrund und groovt, darf man das beim Punk eigentlich schreiben?  Der melodische Refrain inkl. die Meldodieführung entwickelt sich über den ganzen Song hinweg und kann als runder Song überzeugen. „Army Of One“ ist dann wieder ein treibender und schnell überzeugender Song, der Refrain bleibt sofort hängen und man singt unweigerlich mit, ahhh Punkwurm. Rotziger tritt nun „Breaking These Bonses“ hervor, als klassischer Offspringhit reißt der Refrain wieder deutlich mit und die Riffs kommen in schneller Manier daher, rund und gut. Normalen Midtemposong Punkrock gibt es dann wieder mit „Coming For You“, entspannter grooviger Song mit einem entspannten Beat.

„We Have Sex Anymore“ ist natürlich eine gute Parodie auf das Alter der Band, dennoch ist die Mischung aus Ska/Swing/Punk schon etwas verstörend, kein klassisches Offspringmaterial aber durchaus mal was Anderes. „In The Hall of the Mountain King“ auf Punkakkorden…äh ja mein Herz stoppte kurz für exakt 1 Minute, länger geht das Medley dann auch nicht.  Weiter geht es in den Pit zu „The Opioid Diaries“ und „Hassan Chop“, zwei wirklich schnelle, typische und gute Offspringsongs die den Wohnungspogo befriedigen.  Mit „Gone Away (Requiem)“ folgt nun ein bittertraurige Neuvertonung des Klassikers von der „Ixnay on the Hombre“ mit Streichern und Klavier, guter Abschluss der Scheibe. Halt nun folgt noch eine Art Outro „Lullaby“.

Fazit:

THE OFFSPRING schaffen ein solides Album mit deutlichen Höhen und Tiefen, während einige Songs relativ deftig rüberkommen sind die Medleys etwas verwirrend und kurz. Dennoch rauscht das Album durch den Kopf, einiges bleibt sofort hängen („Punkwurm“) und  andere Song benötigen sicherlich etwas mehr Zeit im Durchlauf. Natürlich hört man auch immer eine gewisse Radiotauglichkeit einiger Songs heraus, was bei einer Band wie The Offspring eigentlich auch nicht anders zu erwarten ist, der Punk ist halt auch älter geworden mit den Jahrzehnten und dafür ist die Band noch recht laut. 

Bewertung: 7/10

Tracklist:

  1. This Is Not Utopia 2:28
  2. Let The Bad Times Roll 3:18
  3. Behind Your Walls 3:21
  4. Army of One 3:11
  5. Breaking These Bones 2:26
  6. Coming For You 3:48
  7. We Never Have Sex Anymore 3:30
  8. In The Hall of the Mountain King 1:00
  9. The Opioid Diaries 3.01
  10. Hassan Chop 2:20
  11. Gone Away 3:16
  12. Lullaby 1:12
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