Review: Nickelback – “Get Rollin”

“Here is your Nickel Back“, so fing alles einst an und die Band NICKELBACK entstand. Bereits seit Mitte der 90er Jahre machen die Kanadier unter dem Namen Musik. Der große, weltweite Durchbruch, gelang NICKELBACK im Jahre 2001 mit „Silver Side Up“ und dem Song „How You Remind Me“ Seitdem sind mehr als 20 Jahre und 6 Studioalben vergangen und NICKELBACK machen immer noch gemeinsam Musik. Wir schreiben das Jahr 2022 und das neue Album kommt am 18.11.22 ins Rollen.

Mit „Get Rollin“ haben Nickelback wieder einen Longplayer mit Chartpotential am Start. Er beginnt mit einem Hammer ride my bike sound, bei dem man sich gut vorstellen kann, etwas zu schnell über die Route 66 zu brettern. „San Quentin“ und „Skinny Little Missy“ knattern durch die Boxen und lassen einfach mal keine Wünsche offen. Um ehrlich zu sein: Ich war zu diesem Zeitpunkt schon in dieses Album verliebt. Nickelback scheidet die Rockwelt sehr, denn keine andere Band ist so beliebt und wird gleichzeitig so sehr gehasst. Dieses Album strotzt vor Experimentierfreude und Lust an der Musik. Man merkt, dass die Band völlig frei von der Seele weg diese wundervollen Songs aufgenommen hat und einfach mal Grenzen sprengen wollte. Anders kann man sich nicht vorstellen, wie es von einem heißen ride my bike sound zu einem noch heißeren und fetten ride my horse sound kommt. Ja, es kommen sehr viele Country und Western Einschläge. „Those Days“ beginnt leise und ruhig, aber man merkt schon, dass es genau in die Richtung geht. Hier hat man wieder diese, so typischen zu 100% eingängigen, Nickelback Refrains, die sofort im Kopf bleiben. Diese ziehen sich durch alle Lieder und geben dem Album somit einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Fast habe ich wieder das Gefühl, mit Anfang 20 in der Disco zu stehen und Nickelback zu feiern. Dieses Album ist so typisch und doch so anders. Mit „High Time“ sind wir dann endlich im Saloon angekommen. Cool und catchi darf auch dieser Song auf keiner guten Party fehlen. Wo mir sonst meistens der Bass sehr am Herzen liegt, verehre ich hier bei diesem Album das Gitarrenspiel. Es ist eine Wonne mit anzuhören, wie experimentierfreudig der Sound dieses Albums ist und was diese Gitarre dazu tut. Alles in allem verschmelzen Instrumente und Gesang zu einer Einheit, die man kaum besser zu einem Silberling hätte verarbeiten können. „Vegas Bomb“ vermittelt einem noch mal das Gefühl von Rocksound, bevor es dann mit „Tidal Waves“ in die Herzschmerz Richtung abdriftet. Bei Textzeilen wie: Loving you is riding like a tidal wave, kann man schon mal ins Träumen kommen. Mit „Does Heaven Even Know You´re Missing?“ ist dann ganz schnell klar, wo wir angekommen sind. – Im Bett- Jetzt ist das Album zu einem Soundtrack für gewisse Stunden geworden. Wer hier nicht mit seiner besseren Hälfte knutschend auf dem Sofa hängt, der hat was falsch gemacht. Bei Aller Macht des schnulzigen Sounds sind es aber immer noch große Melodien, die wir hier hören. So geht es dann auch mit „Steel Still Rusts“ weiter. Jetzt hört niemand mehr auf den Text, es zählen nur noch die Melodien und man malt sich wieder so manches Pärchen aus, das sich total verliebt in die Augen sieht. Auch „Horizon“ schwebt weiter durch den Raum und lässt einfach ein guten Gefühl zurück. Mit „Standing In The Dark“ kommt noch mal ein bisschen Tempo in das Album, zusätzlich noch ein wenig Herz Schmerz. Aber alles in allem immer mit Melodien und Textzeilen, die einen nicht mehr loslassen. Zum Ende haben NICKELBACK wohl keine Namen für Songs übrig gehabt und so heißt dieser letzte Song des Album „Just One More“ und ist eher ein Midtempo Song.

Fazit: Bisher dachte ich H.E.A.T. hätten das Album des Jahres geliefert, allerdings muss ich mich hier revidieren, denn „Get Rollin“ kam von hinten durch die Brust ganz tief in mein Herz. Man kann von Nickelback halten, was man will, es ist einfach ein Hitalbum, das auch auf den großen Bühnen dieser Welt funktionieren wird.

Punkte: 10/10

Tracklist:

  1. San Quentin
  2. Skinny Little Missy
  3. Those Days
  4. High Time
  5. Vegas Bomb
  6. Tidal Wave
  7. Does Heaven Even Know You’re Missing?
  8. Steel Still Rusts
  9. Horizon
  10. Standing In The Dark
  11. Just One More

Nickelback sind:

Chad Kroeger (Leadgesang, Gitarre)

Ryan Peake (Gitarre, Gesang)

Mike Kroeger (Bass)

Daniel Adair (Schlagzeug, Gesang)

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