Review: HATEBREED – Weight Of The False Self

16 Jahre im Geschäft und mit “Weight Of The False Self” nun Studioalbum Nummer Acht am Start. HATEBREED sind eine der Hardcore-Bands, mit denen jeder Fan angefangen und nie fallen gelassen hat. Nach sechzehn Jahren kann es aber auch irgendwann langweilig werden, man kann unkreativer werden. Nachdem sich die Band vor vielen Jahren wegen Labelwechsel “Sellout-Vorwürfen” stellen musste, haben sie sich scheinbar gedacht einfach nicht drauf zu hören und Ihr Ding durch zu ziehen. Nach Bier und Nudel Verkäufen kommt nun endlich wieder etwas musikalisches auf den Markt.

2020 ist eher durchwachsen was Live-Performances angeht. HATEBREED sind zwar keine Band die viel in Deutschland tourt, aber für viele gehört Hardcore auf die Bühne, in die Clubs und weniger auf CDs. Vielleicht ist es aber dieses Jahr gar nicht so schlimm, den Hardcore in das heimische Wohnzimmer zu lassen. Frust wegen Lockdown? Schmeißt Musik an und schreit drauf los. Auf dem Weg zur Arbeit in der überfüllten Bahn, dicht an dicht mit Masken Verweigerern? Schmeißt Musik an und ruhig bleiben. Auch das Haudrauf-Genre lädt ab und an dazu ein.

“Weight Of The False Self” ist ein relativ solides Werk des fünfköpfigen Gespanns. Die Band Rund um Jamey Jasta beweist eindeutig, dass sie sich Ihrem Sound treu bleiben. Für Fans der Männer aus Connecticut ist das ein Vorteil. Menschen die sich vorher nicht so für die Band interessiert haben und auch sonst mit Hardcore nichts am Hut haben gehen da eher leer aus.

 

Unter all den anderen Hardcorebands noch heraus zu stechen ist auch für die alte Garde nicht einfach

Songs wie Titeltrack “Weight Of The False Self” oder “Instinctive” bestechen durch brachiale Saiteninstrumente und kräftigen Vocal. Andere Lieder erinnern aber teilweise eher an “Looking Down The Barrel Of Today”. Und wer will beim Hören ein Lied im Kopf haben, welches auf dem Vorgänger Album “The Concret Confessional” zu hören ist. Auch wenn das vielleicht das Lied ist, welches die breite Masse am Besten kennt, hilfreich ist es tatsächlich nicht.

Auch im Vorhinein hört man aus den Fanreihen von HATEBREED gemischte Meinungen, viele freuen sich, nach vier Jahren endlich ein neues Album zu haben. Die Anderen erwarten nicht viel, sagen es kann ja nur langweilig werden. Und wie will man Fans abholen, die vorher schon kein gutes Gefühl bei der Sache haben? Es ist schwierig, doch trotz parallelen zum Vorgängeralbum ist das Album doch etwas für Alteingesessene und ein klein bisschen auch für andere Fans.

Unter all den anderen Hardcorebands noch heraus zu stechen ist auch für die alte Garde nicht einfach, man muss sich schon besonderes einfallen lassen um die Musikhörer davon zu überzeugen, das eben die Band grade besser ist als eine Andere oder generell gut. Es werden definitiv ein, zwei Songs zu neuen Lieblingslieder der Musikliebhaber und manche eventuell gnadenlos geskippt, aber um dem Alltag zu entfliehen und einfach mal abzudrehen hilft es definitiv.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

“Weight Of The False Self” erscheint am 27.11.2020 über Nuclear Blast.

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