Review: FEUERSCHWANZ – Das Elfte Gebot

15 Jahre sorgen FEUERSCHWANZ nun schon für so manchen schlüpfrigen und trinkfreudigen Song,15 Jahre Met, Miezen und Gesang. Nun hat des Hauptmanns wilde Haufen das 11. Gebot erschaffen um sich einen passenden Platz in den ewigen Methallen zu sichern.

Bereits bei „Meister Der Minne“ wird klar das die Band auf diesem Album nun vom Gott des Heavy Metal gesalbt wurden, neben flotten Riffs, Powermetalgesang und einigen Gitarrensolis macht die Melodie einfach Spaß auf mehr Met. “Metfest“ folgt nun als perfekte Met Hymne, schnelle Riffs und Geigensolos sorgen hier für imaginäre tanzende Mengen, also irgendwann auf der Tour in 2021. „Das Elfte Gebot“, sorgte bei der Videoveröffentlichung schon für einiges Staunen. Neben der Metalkeule besticht der Song mit einem durchdachten Songwriting und einer wahrlich tragenden Melodie, selten hat man FEUERSCHWANZ jemals so intensiv und ernst wahrgenommen. „Kampfzwerg“ führt den Weg fort und entpuppt sich als schneller Metalbrecher und beschreibt das Leben der Kampfzwerge und wird wohl die neue Hymne aller bärtigen Fans. Gegen Ende sorgen zudem noch einige epische Gitarrensolis für so manche Verwunderung.

„Im Bauch des Wals“ ist dagegen wieder eine bitterernste Ballade, wo FEUERSCHWANZ scheinbar nüchtern gewesen sind, dennoch ist der Track qualitativ großartig. Mit „Mission Eskalation“ folgt man ganz gut auf den Spuren vom „Schubsetanz“ und wird hier sicherlich für gute Pogos sorgen, immer mit dabei die kleine sarkastische Botschaft Richtung der Religion. „Schildmaid“ ist eigentlich das weibliche Gegenstück zum „Kampfzwerg“ und huldigt mit Geige und Metalriffs der trinkenden Schildmaid. „Malleus Maleficarum“ dagegen erinnert musikalisch stark an eine Folkmischung aus SABATON/FEUERSCHWANZ/POWERWOLF und ist doch recht episch vom Gesang im heiligen Beichtstuhl des Hexenhammers. Bekommen wir nun auf der nächsten Tour auch feuerspeiende Drachen?

„Lords Of Powermet“ setzt den Kreuzzug des Heavy Metals fort, mit einem epischen Powermetaltext irritiert mich die Ausrichtung auf diesem Album immer mehr. Mit Powerchords, Chören, epischen Gejaule äh. Gesang und heiligen Gitarrensolis füllt man sich in die heilige Metschlacht hineinversetzt, hab ich Episch schon erwähnt? „Totentanz“ ist dann wieder eine flotte FEUERSCHWANZnummer mit höherem Folkanteil, bitterernsten Textpassagen, Trinkgesangeinlagen und wo kommt dieser Powermetalgesang nun schon wieder her?

„Unter dem Drachenbanner“ ist dann ebenfalls wieder eine folklastige Mitsinghymne mit Chören und all den Zutaten denn man für einen guten Metsingsong benötigt.

Wer FEUERSCHWANZ kennt, hat wahrscheinlich eh eine hohe Schnittmenge zu den verschiedenen Musikstilen, die FEUERSCHWANZ hier aufgreift und wahrscheinlich auch ein Metproblem. Das Album ist qualitativ auf einem hohen Niveau in den Zwergen Schmieden gefertigt und überrascht durch seine Andersartigkeit. Ist es die heimliche Liebe zum Metal die hier mal raus musste, war die „Leier“ kaputt, oder war der Met mit Metalviren angereichert? Wir werden es wohl nie erfahren..        

Und dann gibt es noch das Bonus Coveralbum „Die Sieben Todsünden“, der Titel könnte hier nicht besser gewählt sein, wahrscheinlich wurden auch etliche Fässer Met geleert als diese Hymnen einstudiert wurden. Hierbei könnte man die Band zwar wegen Metalblasphemie auf den Scheiterhaufen schicken, aber als im „Ding“(SEEED) das Growling aufgefahren wird, ist der Anfangsschock verflogen. „Limit“ (DEICHKIND) ist hier auch überraschend gut gelungen, dazu tummelt sich noch „Hier kommt Alex“, mit mehr Akkorden und Geigen als das Original. Die Metalfraktion ist dagegen noch mit  „Amen & Attack“(wie immer Episch), „Gott mit Uns“ und „Engel“ ganz gut bedacht. „I See Fire“ rundet das Ganze als Ballade dann auch noch ganz gut ab. Eine gute Auswahl von FEUERSCHWANZ kann man hier sagen, „Ding“ sorgte ja auch bereits als Videoauskopplung für so manches Staunen.  

Bewertung: 8/10

Das Elfte Gebot erscheint am 26.06.2020 bei Napalm Records.

Das elfte Gebot – Tracklist
01. Meister der Minne
02. Metfest
03. Das elfte Gebot
04. Kampfzwerg
05. Im Bauch des Wals
06. Mission Eskalation
07. Schildmaid
08. Malleus Maleficarum
09. Lords Of Powermet
10. Totentanz
11. Unter dem Drachenbanner

Die sieben Todsünden (Bonus Covers Album) – Tracklist
01. Ding (Seed)
02. Hier kommt Alex (Die Toten Hosen)
03. Amen & Attack (Powerwolf)
04. I See Fire (Ed Sheeran)
05. Gott mit uns (Sabaton)
06. Limit (Deichkind)
07. Engel (Rammstein)

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