Review: AETHER REALM – Redneck Vikings From Hell

Stellt euch vor, man wohnt in den USA und ist dem Skandinavischem Melodic Death Metal a la Wintersun, Insomnium oder Norther verfallen, nach einigen Litern importiertem Met wacht man im Proberaum auf und hat die Idee für den neuen Albumtitel, „Redneck Vikings From Hell“. So oder so ähnlich wird es sich bei dem dritten Album von AETHER REALM wohl zugetragen haben, Aufgrund des Titels stach das Album natürlich hervor und wollte dringend gehört werden.

Bereits beim Titeltrack „Redneck Vikings From Hell” kleckert die Band nicht sondern tischt uns hier eine extrem folklastige Hymne auf, hier dann auf Redneckart mit Banjos hinterlegt. Das sehr technische “Goodbye“ legt dann noch eine Schippe oben drauf und lässt die letzten Kopfhaare wirbeln, der recht eingängige Song macht auch ohne Kaffee wach.  „Lean To The Wild“ legt hier in Sachen Geschwindkeit noch weiter zu und sorgt für eine Runde Blastbeat, epische Riffs und Gebolze auch wenn das gesamte Songkonstrukt mit den unterlegten Klavierspiel schon grenzwertig genial wirkt. „Hunger“ zeigt sich wieder als eingängiger Stampfer, hinterlegt mit zweistimmigen Gesangslinien, schnellen Riffs und Synthies im Hintergrund. Insbesondere in der zweiten Hälfte liefern sich Gitarre und Synthesizer ein episches Gefecht um die Vorherrschaft, hier gewinnt aber ganz klar das überragende Gefrimmel  auf der Klampfe.  

„Guardian“ ist dagegen die obligatorische Albumballade und sorgt für eine kurze Verschnaufpause, beginnend mit sanften klaren Gesang, mischt sich der Song im Verlauf mit leichten Gekeife und dümpelt dann als Hymne vor sich hin. „One Hollow Word“ ist dann das genaue Gegenteil mit mehr Dampf und Geschwindigkeit, neben eingängiger Melodie und Gesang überzeugt der Song komplett, auch wenn das sanfte Auslaufen in der letzten Minute etwas irritiert.  „She´s Back“ ist dagegen eine kurze Einspielung und sorgt für exakt  2:33 Minuten für totale Kopfschütteln.

„Slave To The Riff“ hält was er verspricht, der schnelle eingängige Song ist von Riffs nur so versetzt und glänzt mit einer durchgehenden  technischer Perfektion. Der Song überzeugt ab den ersten Tönen und macht einfach nur Spaß, es lebe der RIFF!  „Cycle“ führt den Weg weiter, hier driftet das Lied etwas mehr in die Sphärischen Töne ab und schauen dabei teilweise etwas in die Richtung von Insomnium ohne die Eigenständigkeit zu verlieren.  „TMHC“ dagegen erinnert mich etwas an eine fröhlichere Version von „Bodom after Midnight“ und kann ebenso überzeugen. Nun folgt mit dem 11 Minütigen Craft and The Creator ein… ja was ist das.. die ersten zwei Minuten dudelt ein Gitarrenspiel sanft vor sich hin und wechselt dann unermüdlich zwischen allen technischen Fähigkeiten der Bandmitglieder und wiederspiegelt instrumental jede Facette der Band.     

Die Qualität von AETHER REALM überzeugt durchgängig auf dem komplettem Album, selten bekommt man bei so einer recht jungen Band schon so eine Kost serviert. Abwechslungsreich, technisch erhaben und manchmal wirklich episch kommt deren Album nun daher und reißt den Hörer mit, einzig die klare rote Linie wirkt bei der ganzen Kreativität und dem Können noch nicht ganz durch .

 Bewertung: 8/10

“Redneck Vikings From Hell” erscheint bei Napalm Records am 1.5.2020

Tracklist:

  1. Redneck Vikings from Hell 3:37
  2. Goodbye 4:57      
  3. Lean Into the Wind 3:51   
  4. Hunger 4:34      
  5. Guardian 4:18      
  6. One Hollow Word 5:24
  7. She’s Back 2:33
  8. Slave to the Riff 4:24      
  9. Cycle 4:34      
  10. TMHC 4:12      
  11. Craft and the Creator 11:00
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