Abenteuer SUMMER BREEZE – Ein Gruftie unter Metalheads – Ein Erfahrungsbericht

“Patrick, Bock aufs Breeze?”
“Wäre das erste Mal. Wann und wo ist das?”
“Geht in der Woche nachm Mera los. Wir fahren Mittwoch in der Früh los, tiefes Süberelbien.”
“Bayern? Harte Strecke von hier oben, wer spielt?”
“Ist fast nur Metal. Doom, Death, Trash, Black, ein bisschen Core, ein paar *Oha, die gibt es noch?-Bands*, einzelne *What-the-F%ck?-Acts* und ein paar, die überall spielen. Hier.”

-Ich bekam ein gefaltetes Line-Up an den Kopf geworfen-

“FLAMES, SEPULTURA, OBITUARY, GRINDFUCKERS, HATEBREED… hm…, okay, cool AHAB. Liest sich gut, wo ist der Haken für mich?”
“Camping und der Wetterbericht sagt was von ~30°”

-Horrorszenarien von Scharen besoffener HELGA!-Rufer, die bis fünf Uhr morgens auf dem Campground johlen, Bilder von Leuten, die torkelnd über Zeltschnüre stolpern, während man schlafen will, das Gefühl des verschwitzten Herausschälens aus dem Schlafsack drängten sich mir auf-

“Du guckst skeptisch. Wir haben ein eigenes Camp und du bekommst ne Cam, wenn du magst, ist das was?”
“Okay, bin dabei, ich leih mir den Campingkram zusammen und wer nachts stört, der wird verscharrt, ich meine das ernst.”

Ein überstandenes Mera und einige Arbeitstage später ging es Mittwoch Richtung Dinkelsbühl. Unser rechtzeitiges Erscheinen sicherte uns eine noch kurze Foto/Pressepass-Schlange. Wir bauten das Camp auf, mein Vorschlag bzgl. Burgmauern und Graben wurde überstimmt, aber am Ende wehte zumindest die Schleswig-Holstein Flagge im Wind.

Impressionen Mittwoch

Fotos: Patrick Burkhardt

Ich bekam einen kurzen Crash Kurs bezüglich des Geländes, wie die Bühnen angeordnet wären, was gescheite Laufwege zum Fotografieren seien und den Hinweis auf die Grabenschlampen zu achten. Wenn zu viele Surfer kämen, dann würde mit angepackt, statt geknipst, wer Ansprechpartner an den Stages wäre und das die Truppe in vielerlei Hinsicht ein cooler Haufen sei.

“Im Zweifelsfall nerv Markus, der weiß eigentlich immer Bescheid.”

Es folgte noch ein schneller Check der Running Order, wer welche Bands machen würde, wo Zeit und Gelegenheit wäre mir eine Kamera auszuleihen, damit ich mich austoben könnte und dann wurde alles greifbar Notwendige und Wichtige Richtung Pressezelt geschleppt.

“Du bleibst doch sicher jeden Tag bis zum Ende, such dir aus was du willst, Headliner müssen wir gucken, wie es passt.”

Ich war meinen Gefährten bereits zu dem Zeitpunkt dankbar für die Gelegenheit und das Vertrauen mir ihr Equipment zu überlassen. Im Pressezelt angekommen beschnupperte man sich noch kurz gegenseitig, wer waren alte Bekannte, wer die neuen Gesichter, welche Magazine rannten dort umher und gab es genug Spinde und Kaffee, bevor es auch schon zu den Bühnen ging.

TRAITOR und CORVUS CORAX waren nach der Blasmusik auf Main- und Rebel-Stage die Opener des Summer Breeze und während sich die Leute zwischen Folk und Trash entschieden, schlenderte ich umher. Richtig ankommen, so wichtig.

Die Besucher wurden im Laufe der Zeit schnell zahlreicher, viele waren im Nachmittagsverlauf erst angereist und Stunde um Stunde konnten die Bands über eine größere Crowd blicken, während jede auf ihre Art und Weise versuchte das Beste zu geben. Aufgrund der gemischten Stile in der Running Order kloppte mancher Besucher pro Tag etliche Schritte auf seinem Zähler beim Laufen von Stage zu Stage.

Meine Freunde hatten sich schon bei CORVUS die Finger warm geknipst, fingen die Atmosphäre bei MALEVOLENCE, BLEED FROM WITHIN und SOILWORK an der T-Stage ein, EPICA und IN EXTREMO auf der Main-Stage standen ebenso im Fokus, wie AD INFINITUM zwischendurch auf der Rebel-Stage. Bei MEGADETH und U.D.O. lies ich es mir dann schließlich auch nicht nehmen selbst mit der Kamera loszuziehen, nachdem ich bis dahin nur ein paar Impressionen eingefangen hatte. Dass dabei dann auch brauchbare Bilder entstanden überraschte mich zwar erstmal, lag aber auch und vor allem an den Erklärungen und der Hilfe von Mirco, Rob, Birger, Bastian, Andre und Cynthia, die zudem meine geknipste Rohmasse nach dem Breeze final perfekt verfeinerte.

MEGADETH

Fotos: Patrick Burkhardt

U.D.O.

Fotos: Patrick Burkhardt

Von VORGA wurde ich am Breeze Mittwoch ebenso positiv überrascht, wie von EXTINCTION A.D. und CAPRA. Alle drei sagten mir zuvor nichts, ich blieb aber begeistert an der Bühne hängen. Bei der deutschen Black Metal Combo VORGA aus Karlsruhe hatte ich nur mein Smartphone greifbar, um ein paar Eindrücke ihres stimmungsvollen Auftrittes festzuhalten, während ich den amerikanischen Trash/Hardcore Spezialisten von EXTINCTION A.D. mit Kamera bewaffnet gegenüberstand, als sie nachts nochmal alles gaben, um den Besuchern das letzte bisschen Alltagsgefühl musikalisch auszuprügeln.

EXTINCTION A.D.

Fotos: Patrick Burkhardt

Mir CAPRA anzusehen, Female Fronted Hardcore/Metal, ebenfalls aus den USA, war die Empfehlung eines Freundes und ich wurde von der Show der vier nicht enttäuscht. Crow Lotus hatte eine tolle Bühnenpräsenz und Ausstrahlung, ganz zu schweigen von ihren gesanglichen Fähigkeiten, dazu Tyler Harper, Jeremy Randazzo und Trevor Alleman an Gitarre, Schlagzeug und Bass, die vier waren eine super Kombination.

CAPRA

Fotos: Patrick Burkhardt

Alle Bilder vom Mittwoch findet ihr hier

Die erste Nacht in Zelt und Schlafsack war nach so vielen Jahren etwas gewöhnungsbedürftig, aber der Tag war lang und anstrengend gewesen, ich schlief wie ein Stein.
Die sauberen warmen Duschen und geputzten Toiletten am Fuße des Hügels waren zusammen mit dem gemeinsamen Frühstück im Camp ein angenehmer Start in den Tag.

GUTALAX als Opener auf der Main-Stage waren die erste Anlaufstelle des Tages. Ich kannte sie nicht, aber mir wurde eine mega Show versprochen, nicht von der Band, sondern vom Publikum. Schon früh vor dem Auftritt bewegten sich Kolonen von Fäkalfans, uniformierte Putzbrigaden, Stuhlfetischisten und Kackepropheten Richtung Stage. Was einen wenig später erwartete? Grindcore, den nur Eingeweihte verstanden, crowdsurfende Mülltonnen (mit Menschen und einem Jesus drin), Toilettenpapier Luftschlangen, gewedelte Klobürsten, ein Circle Pit mit Nutella(?)befleckten Verrückten, Grabenschlampen für die das ganze nicht nur Arbeit, sondern auch eine Mordsgaudi war und die den Schlauch zückten, um die verrückte Meute abzukühlen… das war eindrucksvoll.

GUTALAX

Fotos: Patrick Burkhardt

Am Donnerstag trennten sich unsere Wege ansonsten oft, jeder hatte seinen eigenen Fahrplan oder Auftrag, aber immer traf man sich entweder im Graben oder dem Pressezelt wieder. Ich knüpfte einige neue Kontakte, trieb mit Kamera, wie die übrigen, von Bühne zu Bühne. Eigentlich wollte ich mir nebenbei noch Merch besorgen, durfte aber schon zu diesem Zeitpunkt feststellen, dass meine Wunschmotive ausverkauft waren und organisierte mir stattdessen einen der zeitlosen Zipper und das Standard Motiv Shirt, ganz ohne ging es nicht.

Früh hatten wir davon erfahren, dass BLOODBATH und AHAB ihre Slots tauschen würden, aufgrund logistischer Probleme, wie es zunächst hieß. Im Detail bedeutete dies gecancelte Flüge und dass die Death Metal Truppe von BLOODBATH auch kein Equipment mehr hatte, gespielt wurde dann mit den Instrumenten von AHAB und statt um kurz nach Mitternacht einfach mal um viertel nach zwei. Der Stimmung im Publikum tat dies aber kein Abbruch, Anders Nyström (KATATONIA), Jonas Renkse (KATATONIA), Martin Axenrot (ex-OPETH) und Sänger Nick Holmes (PARADISE LOST) schienen einfach froh überhaupt irgendwie angekommen zu sein und gaben trotz der späten Stunde als Rausschmeißerband nochmal Vollgas, bevor es für alle zurück in die Camps ging.

BLOODBATH

Fotos: Patrick Burkhardt

AHAB

Fotos: Patrick Burkhardt

Als wir kurz die Tagesausbeute betrachteten war ich beeindruckt, ich wusste zwar, bei welchen Bands ich mit der Kamera überall gewesen war (TRIVIUM, BEARTOOTH, BLACKBRIAR, GUTALAX, OBITUARY, KANONENFIEBER, BLOODBATH, GROZA, SLEEP TOKEN, AHAB) und hatte überall meinen Spaß gehabt, aber die anderen hatten, wenn wir nicht gemeinsam vor der Bühne standen, zusätzlich noch FROG LEAP, LEAGUE OF DISTORTION, SETYØURSAILS, GRAVE DIGGER, STORM SEEKER, THE NEW ROSES, VERSENGOLD, END OF GREEN, STICK TO YOUR GUNS, WOLFHEART und PADDY AND THE RATS vor der Linse gehabt und ich wagte kaum mir vorzustellen, was das an Arbeit in der Nachbearbeitung darstellen sollte.

BLACKBRIAR

Fotos: Patrick Burkhardt

SLEEP TOKEN

Fotos: Patrick Burkhardt

Alle Bilder vom Donnerstag findet ihr hier

Die zweite Nacht verlief genauso traumlos tief und ungestört wie die erste, sollte Camping doch nicht so schlimm sein?

Duschen, Frühstück und los, ich merkte meinen Begleitern und Freunden an, dass sie ein morgendliche Festival Camping Routine hatten, die wortlos funktionierte. Pünktlich zu den ersten Bands waren wir nach dem Stopp im Pressezelt schon wieder an den Bühnen.

Die Auftritte von WaRMEN, NEVERLAND IN ASHES und SKÁLMÖLD nicht zu verpassen war mir ein persönliches Anliegen. WARMEN, eine finnische Progressive Metal Band um Ex-CHILDREN OF BODOM Keyboarder Janne ‘Warman‘ Wirman, eröffneten schon um halb zwölf den Freitag des Breeze auf der T-Stage und durften trotz der frühen Uhrzeit schon vor reichlich Publikum spielen.
“Jetzt erstmal Frühstück.” Einige machten deutlich, dass sie nur wegen WARMEN überhaupt schon auf dem Gelände waren und verabschiedeten sich mit den letzten Tönen erstmal wieder.

OBITURAY

Fotos: Patrick Burkhardt

Danach wurde es für mich sportlich, denn direkt im Anschluss spielte auf der Rebel-Stage die Kölner Death Metal Band NEVERLAND IN ASHES, die eine halbe Stunde hatten die versammelte Crowd von sich zu überzeugen, was auch recht gut gelang. Die vier gaben sich sichtlich Mühe und das wurde auch honoriert, nur textsicher schienen mir im Publikum nicht viele, aber wahrscheinlich kannte die Jungs zuvor auch noch nicht jeder.

Direkt von der Rebel-Stage ging es für mich dann weiter zu SKÁLMÖLD auf der Main. Die Isländer waren einer der ersten Höhepunkte für mich an diesem Tag. Eindrucksvoll, kraftvoll und in ihrer Muttersprache, die sechs eigenwilligen Kerle zeigten der zahlreich versammelten Menge, wie isländischer Viking Metal klingen kann. Wie zuvor bereits in Wacken, schafften Jón Geir Jóhannsson und seine Begleiter es die in der Mittagshitze versammelte Masse in Bewegung zu bringen. Hätte ich nicht direkt vor einer dieser schwelenden Aluschalen gestanden und gesehen, wie dieser künstliche “Ascheschnee” aus ihnen aufstieg, ich hätte nicht gewusst woher er kam und das Setting so passend unterstrich.

Nachdem die Isländer ihre Show beendet hatten konnte ich nur kurz verschnaufen. Auf dem Weg zu WOLFCHANT, die die Rebel-Stage bespielen sollten, blieb nur Zeit für einen Kaffee unterwegs. Der Magen kündigte bereits an, dass danach erstmal einen Essenspause notwendig wäre.

WOLFCHANT

Fotos: Patrick Burkhardt

Die Running Order bot mir am Freitag dann auch erstmal nicht viel, außer LIONHEART, die mich interessierten, bevor es wieder dunkel wurde. Ich mischte mich unter die Besucher, jagte mir einen vegetarischen Döner und genoss die Friedfertigkeit, die hier, wie auf den meisten Schwarzen/Metal/Szene Festival herrschte.
(Ohne Kamera kam auch nicht dauernd jemand an, der mir von seiner Band erzählen wollte oder zwanzig Flyer in die Hand drückte.)

Zum Auftritt der amerikanischen Hardcore Band aus Kalifornien fand ich mich wieder an der Main-Stage ein, beeindruckt von der Energie mit der Sänger Rob Watson, Nick Warner und die übrigen den Auftritt bestritten. Die Band verrannte sich nicht ewigem Gequatsche, wie manch andere und holte das Beste aus ihrer dreiviertel Stunde heraus. Der Applaus gab ihnen Recht und mit den letzten Tönen setzte dann auch reichlich Bewegung vor der Bühne ein, denn mit dem nachfolgenden Act, nämlich MONO INC., ging es in eine völlig andere Richtung.

Zurück im Pressezelt ließ ich mir Tipps geben und man quatschte über gemachte Erfahrungen, andere Festivals und Pläne, ich war nicht der einzige, der etwas Leerlauf hatte und warm war es auch. Zwischenzeitlich klang es allerdings eine Weile so, wie wenn jemand an seinen Weichteilen einen Fahnenmast hinaufgezogen worden wäre, die Sanitäter schauten schon nervös, aber von welcher Bühne auch immer das kam, es war wohl Absicht. Die Sanitäter beruhigten sich, wir scherzten darüber, dass der Wind wohl ungünstig stände, aber es auch keinen wundern würde, wenn derartig hochgezogen zu werden Bestandteil einer Show gewesen wäre… Musikgeschmäcker sind sehr subjektiv.

KANONENFIEBER

Fotos: Patrick Burkhardt

Meine Freunde waren derweil immens fleißig, hatten teilweise auch schon bei WARMEN angefangen zu knipsen und die Pausen wurden fast nur genutzt um die Wasserflaschen nachzufüllen. Ich schnappte mir erst gegen kurz nach Mitternacht wieder eine Kamera und zog motiviert nachtschichtmäßig zu den Auftritten von ABBATH, NOCTEM und SHADOW OF INTENT, zwei Death und Black Metal Acts, sowie ein Deathcore Act, die perfekt mit der Uhrzeit und Dunkelheit harmonierten, wobei SOI als allerletzte Band des Tages spielten, das Publikum dort aber nochmal 200% gab, richtig aufdrehte und auch den Grabenschlampen ordentlich Arbeit machte.

ABBATH

Fotos: Patrick Burkhardt

NOCTEM

Fotos: Patrick Burkhardt

Müde zog ich danach vom Infield Richtung Camp, man quatschte noch kurz, aber irgendwann verschwand jeder in seinem Zelt. Ein Tag stand noch an und auch wenn sich am Freitag POWERWOLF, ELUVEITIE, BEYOND THE BLACK, WARMEN, NEVERLAND IN ASHES, SKÁLMÖLD, WOLFCHANT, IMMINENCE, LIONHEART, MONO INC., LEGION OF THE DAMNED, WHILE SHE SLEEPS, ABBATH , LONG DISTANCE CALLING und NOCTEM vor die Linsen verirrt hatten, am Samstag sollte noch ein wenig dazukommen.

NEVERLAND IN ASHES

Fotos: Patrick Burkhardt

Alle Bilder vom Freitag findet ihr hier

Die dritte traumlose Nacht, mittlerweile traf man morgens immer dieselben an den Duschkabinen, man quatschte, es gab Frühstück, die Prognose sagte erneut, dass es warm werden würde. Da war es, das grüßende Murmeltier.

“Heute wird es ruhiger, gib mal den Plan… Sh!t, ich muss in zehn Minuten bei den EXCREMENTORY GRINDFUCKERS sein. Wie ist das bei denen eigentlich mit der drei Lieder Regel, schaffen wir da überhaupt ein Bild?”

Grindcore Bands sind speziell, nur im Gegensatz zu GUTALAX wusste ich bei den EG schon was ich ungefähr zu erwarten hatte: Eine Truppe, die sich selbst nicht so ernst nimmt, aktuell auf Bühnen nach einer Mischung von ELECTRIC CALLBOY und Höhlenmenschen aussieht und viel Spaß. Den hatten wir dann auch. Rob, Mike, Dennis und die übrigen lieferten eine unterhaltsame Show ab, die auch dem letzten seine Müdigkeit aus den Knochen trieb, es war der vierte Tag, aber Vollgas ging trotzdem.

EXCREMENTORY GRINDFUCKERS

Fotos: Patrick Burkhardt

Bei manchen war an diesem Tag schon eine Aufbruchstimmung zu spüren, etliche hatten ihre Sachen gepackt, um nach der letzten für sie interessanten Band heimzufahren, statt noch einmal zu schlafen. Das gab dem Tag eine leicht unruhige Stimmung, aber ich ließ mich davon nicht beirren, unser Plan sah vor erst am nächsten Morgen aufzubrechen, sieben Stunden Heimfahrt tritt man nur ausgeruht an.

Die Running Order für Samstag war bunt gemischt und versprach Abwechslung, in Anbetracht der bisher angehäuften Arbeit und des vierten warmen Tages infolge waren unsere Ziele allerdings überschaubar, wobei bis auf IOTUNN, NERVOSA, RAGE und GET THE SHOT die Acts auf der Main-Stage im Fokus standen, versprachen sie doch aus Erfahrung tolle Shows. TROLLFEST, KNORKATOR, DRAGONFORCE, HATEBREED, KILLSWITCH ENGAGE, IN FLAMES, HAMMERFALL und ZEAL & ARDOR, meine Begleiter wechselten sich ab und fingen jeden Auftritt ein.

TRIVIUM

Fotos: Patrick Burkhardt

Außer bei den GRINDFUCKERS, DRAGONFORCE, IOTUNN und KILLSWITCH ENGAGE, wo ich ebenfalls noch knipsen konnte, trieb ich mich wieder umher, schaute mir den lustig aufgedrehten Auftritt von KNORKATOR an, wie meine Freunde inmitten der Band auf der Bühne standen und dort fotografieren sollten. Stumpen und seine Kollegen amüsierten sich nicht weniger als das Publikum bei ihrem Auftritt und auch danach wurde es mit DRAGONFORCE nicht viel ernster. Der Computerspielaffine Nerd in mir fühlte sich spätestens beim Skyrim Song angesprochen und auch die Menge vor der Bühne ging bei dem Auftritt voll mit.

BEARTOOTH

Fotos: Patrick Burkhardt

HATEBREED verwischten die aufgekommene Heiterkeit im Anschluss aber direkt und es wurde wieder härter. Die Hardcore Truppe aus den Staaten blickt auf mittlerweile neunundzwanzig Jahre Bandgeschichte zurück und lieferte wie bestellt. Sie auf der großen Bühne zu sehen irritierte mich zunächst geringfügig, nicht weil sie sie nicht verdient hätten, aber war mein letztes Aufeinandertreffen mit der Band doch in einem eher kleinen Club mit ganz anderer Atmosphäre. “Aggression funktioniert auf engem Raum viel besser und intensiver.” Meinte jemand zu mir, der wohl recht gut in meinem Gesicht gelesen hatte.

Dass KILLSWITCH ENGAGE im Anschluss eher als vorgesehen anfangen konnten zu spielen, oder es einfach taten, ließ uns noch einmal richtig rennen an diesem Tag, war der Stimmung aber nicht abträglich. Das Publikum kam bei dem Auftritt auf jeden Fall mehr ins Schwitzen und feierte jeden Song der Metalcore Truppe.

Mich zog es weiter zur Rebel-Stage, sollten dort doch IOTUNN aufspielen. Die fünf Nordlinge hatten leider kein Eis oder gar eine heimische Kühle im Gepäck, aber gute Musik. Progressive Metal mit Einflüssen von Melodic Death und Epic Metal, eine solide Mischung, die viele weitere Zuschauer anzog, die ihren Metal Pegel bis zum Auftritt von IN FLAMES hoch halten wollten. Jesper, sein Bruder und ihre Gefährten zogen eine eindrucksvolle und gelungene Show ab, die großen Anklang fand, nicht nur bei mir.

IOTUNN

Fotos: Patrick Burkhardt

Das Publikum war ansonsten auch am letzten Tag viel in Bewegung und flitzte zwischen des Stages umher, manche verglichen zwischen den Auftritten mittlerweile ihre geschafften Kilometer und vereinzelte Stimmen beklagten den Mangel an Schatten, unabhängig davon, dass das Breeze zumindest für ausreichend Wasser sorgte, schien dies einer der größten Probleme zu sein, nachdem es letztes Jahr eher zu matschig gewesen sein sollte.
Dass gerade Presse- und Fotoleute nach dem Schließen des Pressezeltes diese Strecken zudem teilweise mit ihrem kompletten Kram für mehrere Stunden abklappern mussten, das entnervte dann doch manchen, aber bei einigen in der Pressekonferenz angesprochenen Punkten gelobten Achim Ostertag und sein Veranstaltungsteam bereits Besserung.

GROZA

Fotos: Patrick Burkhardt

Voller beladen waren die letzten Acts zwar nicht weniger unterhaltsam und besonders der Auftritt von IN FLAMES war für manche nochmal das größte Highlight des Tages, aber auch wenn zwischendurch schon viel in Autos geladen wurde und manch einer abreiste, so musste keiner der letzten Acts vor leeren Plätzen spielen.

Nach ZEAL & ARDOR hieß es bereits von einigen Abschied nehmen, deren Weg nicht mehr Richtung Camp führte. Es wurden Kontaktdaten getauscht, Wiedersehen macht Freude.

Alle Bilder vom Samstag findet ihr hier

Mein SUMMER BREEZE Feedback 2023 fiel auf jeden Fall positiv aus, nicht nur, weil ich es liebe musikalisch neue Erfahrungen zu sammeln, das Fotografieren mir unglaublich viel Spaß gemacht hatte, sondern auch weil das Festival allgemein wirklich angenehm war, von den Besuchern vor Ort, übers Line-Up, bis hin zu den Leuten dir dort arbeiteten. Egal ob Grabenschlampen, Servicekräfte, Putzkolonnen oder Veranstalter, jeder schien bemüht sein Bestes zu geben, das mag ich.

Wenn es passt, dann nächstes Jahr gerne wieder.

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