Review: U.D.O. – My Way

Udo Dirkschneider, über alle Grenzen hinweg als “The German Tank” bekannter Frontmann seines “Soloprojektes” U.D.O. und seiner ehemaligen Band ACCEPT, hat die 70 Lenzen geknackt und macht dort fröhlich weiter, wo andere schon längst die Segel gestrichen haben oder besser hätten streichen sollen. Mit “My Way” haut die Wuppertaler Reibeisenstimme ein reines Coveralbum raus, das einen schönen Überblick seiner musikalischen Einflüsse der letzten 60 Jahre liefert.

Die Umsetzungen der einzelnen Songs ist hier als U.D.O. typisch zu bezeichnen. Dass auch Stücke wie “Kein Zurück” der Synthie-Pop und Dark Wave Veteranen WOLFSHEIM dann ganz klar nach U.D.O. klingen und nicht einfach nur nachgespielt wurden ist erfrischend, kann aber leider nicht bei jedem der 17 Songs vollends überzeugen, wie die Version von ARTHUR BROWN’s “Fire” zeigt. Dennoch ist das Gesamtergebnis ein Silberling, der im oberen Drittel der Coveralben der letzten Jahre anzusiedeln ist. Ob TINA TURNER Udos Version der “Nutbush Citylimits” gefällt, weiß man nicht. Die erste Singleauskopplung “We Will Rock You” (QUEEN) kam bei der Fanbase sehr gut an und auch bei SIR BRIAN MAY hat sie, so munkelt man, einen positiven, bleibenden Eindruck hinterlassen. Quasi ein Ritterschlag für den Panzer aus dem Bergischen Land. Auch AC/DC sind mit “T.N.T” hier großartig vertreten und als Anspieltipps seien hier auf jedenfall auch “Paint it Black” der ROLLING STONES und der 80er Funkrock Überhit “The Stroke” von BILLY SQUIER zu erwähnen.

U.D.O. liefern hier ein Album ab, das einfach eine Herzensangelegenheit des deutschen Speedmetalurgesteins ist. Und mit dem Titelstück “My Way” wird eine der besten Interpretationen dieses Stücks überhaupt und damit ein würdiger Abschluss des Albums zelebriert. Diese feine Übersicht der Rock- und Musikgeschichte aus knapp 60 Jahren macht Lust auf neues, eigenes Material und verkürzt gekonnt die Wartezeit bis zur nächsten U.D.O. Langrille. Die Produktion ist gewohnt erstklassig. Der Bass treibt ordentlich voran, die Gitarren sind klar und sauber abgemischt und Udos Reibeisen kommt absolut frisch daher, Müdigkeitserscheinungen – Fehlanzeige. Das Album erscheint am 22.4.2022 und wird als Earbook incl. 60seitigem Booklet, Doppel LP und natürlich als CD veröffentlicht.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Tracklist:

01. Faith Healer (Alex Harvey Band)
02. Fire (The Crazy World of Arthur Brown)
03. Sympathy (Uriah Heep)
04. They Call It Nutbush (Ike+Tina Turner)
05. Man On The Silver Mountain (Rainbow)
06. Hell Raiser (The Sweet)
07. No Class (Motörhead)
08. Rock And Roll (Led Zeppelin)
09. The Stroke (Billy Squier)
10. Paint It Black (Rolling Stones)
11. He´s A Woman, She´s A Man (Scorpions)
12. T.N.T. (AC/DC)
13. Jealousy (Frankie Miller)
14. Hell Bent for Leather (Judas Priest)
15. We Will Rock You (Queen)
16. Kein Zurück (Wolfsheim)
17. My Way (Frank Sinatra)

Line Up:

Udo Dirkschneider – Vocals
Stefan Kaufmann – Guitars
Mathias Dieth – Guitars
Peter Baltes – Bass
Sven Dirkschneider – Drums

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