Verlosung / Interview: ES23 im Gespräch zum neuen Album
Der Auftrag war klar: Mach mal mit Daniel von ES23 ein Interview, der hat schließlich ein neues Album am Start. Die Ausführung sollte jedoch auf unheimliche Schwerstarbeit hinauslaufen. Wenn sich zwei Schnattertanten treffen, gibt es so viel Wortsalat, dass das Niederschreiben in verständlicher und unterhaltsamer Form nahezu unmöglich ist. Aber wir versuchen es.
Stattgefunden hat dieses Gespräch an einem sonnigen Tag in Daniels privaten vier Wänden, inklusive Studiobesuch und 2 wunderschönen, aber zum Meckern neigenden Katzen. Unnütze Randinformation? Ich möchte euch nur seelisch und moralisch auf das nachfolgende Geplapper vorbereiten. Es handelt sich hierbei nämlich weniger um ein professionelles Interview, sondern eher um ein Gespräch unter Freunden. Ich hoffe sehr, ihr bleibt dennoch bis zum Ende dabei.
Die Rezension des Albums findet ihr übrigens hier und wir werden eine Verlosung zu einem ganz besonderen Exemplar dieses Releases durchführen. Live könnt ihr ES23 am 24.10. zusammen mit [:SITD:] im Zelt vom Zirkus Probst im Revierpark Nienhausen, Gelsenkirchen erleben. Hier gibt es noch ein paar Tickets.
Zur Verlosung: Wir werden eine ganz spezielle Promo- Box in einer Verlosung in ein neues Zuhause transferieren.
Es handelt sich um eine von nur 15(!) Promotion- Exemplaren, die nach einem besonderen Schlüssel verteilt werden. Zur Verlosung steht hier die Nummer 4. Der Gewinner steht damit direkt nach Daniel, Heiko und Micha in der Rangliste. Wenn das nicht der Hammer ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Mehr zur Verlosung findet ihr im Anschluss an das Interview. Die Verlosung läuft nur bis zum 16.8.2020, sodass ihr das Album möglichst schnell nach dem Release in euren Händen halten könnt.
Hier nun aber erstmal das Interview:
Hallo Daniel, vielen Dank für die Einladung. Ich fang einfach mal an zu erzählen und du nutzt jede Chance zum Antworten.
Was ich absolut toll finde, das du das Album als Gesamtkonzept anbietest. Intro, Outro, also quasi eine Geschichte, der man folgen kann. Wenngleich die Titel auch nicht alle zwingend aufeinander aufbauen. Halt ne schöne Rundreise mit Start und Wiederankunft. Das finde ich total geil. Das ist ja bei vielen heute eher nicht mehr so, sondern meist eher ne art „Hitsammlung“.
ES23: Ich weiß was du meinst. Ich sehe ja auch bei einigen, dass die gar keine kompletten Alben mehr rausbringen. Nicht unbedingt auf diese Szene bezogen, aber in anderen Szenen, die bringen nur noch Singles raus. Einzelne Tracks, weil nur für den Moment. Du bist dann immer präsent, find ich aber doof.
Das liegt aber vielleicht auch so ein bisschen an Spotify und Co. Die Leute scheinen ja nicht mehr so recht in der Lage zu sein, ein Album komplett aufzunehmen. Da wird ja eh nur noch titelweise durchgewürfelt…
ES23: Deshalb mag ich Schallplatten, da kannst du nicht so einfach skippen. Du zelebrierst es ja ganz anders.
Das ist wohl auch eine Folge der technischen Entwicklung. Ich bin da ja noch vom alten Schlag und deshalb auch so begeistert. Da startest du die Wiedergabe und hörst ein echtes Intro und denkst so „Wat isn hier los?!“
ES23: Und es steht ja noch nicht mal drauf. Die Demo-Versionen waren schon noch gekennzeichnet, aber auf der CD steht das ja nicht mehr drauf. Der Intro Track ist ja auch so ein bisschen sphärischer. Das Album hat ja auch so eine gewisse Kurve. Die ersten, oder die meisten Lieder sind ja etwas verspielter, dann geht es so in die etwas dunklere Schiene, also so „Taking Me Down“ oder „Good Or Bad“, die sind ja so ein Paradebeispiel dafür und dann „Tonight“ ist wieder farbenfroh. Das ist auch der poppigste Song auf dem Album, kann man so sagen.
OK, wobei ich das als Hörer etwas anders wahrnehme. Es scheint generell dein Stil zu sein, etwas dunklere, scheinbar negativ behaftete Lyrics auf teils fluffigere Sounds zu packen [Daniel lacht], oder schnelle Beats und sehr langsames Singen. Wie diese Widersprüche so kombiniert sind, das hat was Eigenes und Spannendes. Man kann bei dir nie sagen „ja ja, ist halt Electro Pop, Harsh oder so, sondern von allem irgendwie irgendwas.
ES23: Das ist ja das Schöne dabei. Ich hab mich noch nie irgendwie so festgelegt. Weil die Einflüsse sind halt zu krass: dann holst du dir mal da ein neues Samplepack und hast die und die Sounds. Ich hab Hardstyle Preset Packs gerade bei den Kicks, aus dem Raggatown hast du irgendwelche Sounds, wo du denkst „whoa, das Klicken hier ist jetzt echt cool oder Bass Presets, die eher so im EBM-Bereich beheimatet sind […] So aus jedem Ding holt man sich was raus. So fabriziert man was und knetet was daraus. Ich gehe halt nicht nach Schiene X, sondern ich guck, was rein kommt und verwurste das dann halt….
„My Avatar“ ist ja wirklich so eine Art Soundtrack. Man könnte die Augen schließen und sähe da einen Film.
ES23: Ich hab da so Bilder im Kopf mit Azteken-Ruinen, so alte Tempel, vollgewuchert mit Gras, fliegen da irgendwelche Vögel lang. Oder wenn wir in die Fantasieschiene gehen, dann so ein Fantasiewesen, das fliegen kann. So wie Fuchur oder n’ Flugdrache, oder so etwas.
Mich erinnert das auch etwas an deine „Jam Sessions“, die du gelegentlich streamst. Davon darf ruhig regelmäßig was kommen.
ES23: Das eine Video mit den 3 Behringer Synthesizern vom Dezember hat schon über dreißigtausend Aufrufe, kann ich mir nicht erklären. Die Leute fanden es gut und ich hab mich über die Klicks gefreut.
Die Nachbarn machen es auch noch mit?
ES23: Ach, denen ist das scheißegal.
Du fängst ja mit „My Avatar“ sehr ruhig an, sehr relaxed, aber gehst mit Titel 2 eigentlich gleich in die Vollen.
ES23: Das hat mir Hagi [Grimm aka H2G, Anmerkung der Redaktion] empfohlen.
Zum wach machen…
ES23: Ja, ich hatte erst als zweiten Song „Only Melodies Remain“, oder „Memories“ geplant. Hagi hatte die Songs probegehört und meinte „nimm „When I´m Gone“, das macht direkt so …[Bäm]“ und ja, so habe ich es dann auch gemacht.
Es widerspricht ja dem klassischen Spannungsbogen. Aber ok, vielleicht hätte jemand, der dich noch nicht kennt, nach den ersten langsamen Titeln gedacht „oh, ok, alles sehr langsam, ok, reicht mir…“
ES23: Ah, ok, ja. So ist das Album schon schön abwechslungsreich geworden. „In My Fantasy“ ist ja schon recht treibend….
Mein Favorit ist ja im Moment tatsächlich das „Only Melodies Remain“. Ich mag die Melodieführung: erst etwas zurückgenommen und dann dieser Refrain… Die Hook zieht einen ordentlich mit!
ES23: Oh, schön! Das freut mich, das ist genau richtig. Was das angeht: „Memories“ und „Only Melodies Remain“ sind schon so die Retro Wave- lastigsten. „In My Fantasy“ würde ich da noch dabei packen. Wo halt viel Analog-Bass und eher ältere Sounds verarbeitet sind. Es klingt nicht alt, aber da hast du wirklich YAMAHA DX7 etc. drin, halt nur alles neu verpackt. Das waren mir auch die wichtigsten Songs auf dem Album. Daher auch der Name für dieses Album.
„Good Or Bad“ finde ich etwas schwierig. Nicht schlecht, aber eben schwierig. Weil der tatsächlich sehr fordernd, aber auch sehr monoton ist. Diesbezüglich quasi auch der schwärzeste Song auf dem Album.
ES23: Ja ja, genau! Auch wieder sehr treibend, auch wegen dem schweren Bass, als wenn so eine schwere Kugel immer hin und her rollt. Eben auch sehr bodyorientiert.
Wie auch „In The End“, was du ja mit deinem guten Buddy Martin von Synthattack gemacht hast…
ES23: Ja, wir sind gute Freunde. Musikalisch sind wir halt sehr dicke, auch so was Interessenaustausch und so angeht, sind wir schon sehr auf einer Linie. Wir haben ja ähnlich angefangen, kann man sagen. Der Schwellenwert zum Erfolg wurde von uns beiden nahezu zur selben Zeit überschritten. Amphi gebucht, dann da die Releases etc. Wobei ich sagen muss, dass es bei Martin da aktuell besser läuft. Und ich kann ganz offen sagen, dass ich mich da auch für ihn freue.
Zurück zu dir…
ES23: Das ist dann auch so eine typische Frage, die ich immer in Interviews gestellt bekomme: „Wer sind denn eigentlich deine musikalischen Idole?“
Wer sind denn eigentlich deine musikalischen Idole? [ha ha ha]
ES23: Es gibt keine, ich kann dir wirklich keine nennen. „Oh ja, Depeche Mode haben mich schon in den Achtzigern beeinflusst und wegen denen mache ich jetzt Musik, und ich finde ja den Dave Gahan….“ Ne, ne, gibt keinen. Es gibt Musik, die ich toll finde. Es gibt Musik, die mich indirekt beeinflusst. Das ist halt die Musik, die ich gerne höre. Da bleibt dies mal hängen, dann mal der Basslauf. Dann denkst du, ah, wie haben die das gemacht? Die einzigen, die mich beeinflussen sind die, die Produktvideos zu Synthesizern machen, die ich haben will. [kommt mit einer Limited Box um die Ecke und übergibt sie mir zur Verlosung] Läuft nicht schlecht, ein guter Teil ist schon weg und noch ist das Album ja nicht mal veröffentlicht….
Da wäre es jetzt natürlich hilfreich, es live präsentieren zu können, oder? Da hat Martin mit Synthattack auf dem Open Air ja eine tolle Gelegenheit gehabt, sich zu zeigen.
ES23: Ja, allerdings. Aber ich hab ja den Vorteil, ich kann ja streamen und halt darüber die Präsenz zeigen. Ich mach jetzt auch die Tage wieder ein Video, wo ich nur Musik mache und damit dann Werbung mache.
Ich finde schon auffällig, wie du die Medien nutzt. Du bist tatsächlich immer irgendwie präsent. Du bist nicht so darauf angewiesen, wie manch andere nach dem Motto „hilf mir jemand, zieh mich auf ne Bühne“, du bist tatsächlich immer da.
ES23: Ich sach ma so, ich kenne es halt. Ich beziehe diese Erfahrung aus dem Gaming-Bereich. Ich sehe halt, wie dort Leute 24 Stunden online sind und irgendwelche Kacke streamen und Video spielen, was eigentlich total bescheuert ist. Aber ich erwische mich selber dabei, dass ich mir das angucke, weil ich mir denke „boah, das Spiel gefällt mir“, oder „der Typ ist ein guter Entertainer“. Und das hab ich halt auch so für mich entdeckt und denke, es spricht halt auch nichts dagegen. Vorm Rechner sitzt du sowieso, da machst halt die Cam an und bist halt live.
Du sprachst bei deinem letzten Stream auch über das geplante Remix-Album. Wird diese Remix-CD ein reguläres Release, oder limitiert?
ES23: Auf 300 Stück limitiert. Und für die geduldigen Vorbesteller gibt es Schlüsselanhänger als ein kleines Dankeschön dabei.
Krischan Jan-Eric Wesenberg hat bei diesem Album auch die Finger mit im Spiel?
ES23: Ja, Krischan hat gemastert. Mastern ist ja im Prinzip: du hast halt die fertigen Lieder und er macht quasi noch einen EQ. Dann kommt da der Bass ein bisschen mehr zum Vorschein, dort wird die Frequenz hervorgehoben, mit Kompressoren noch ein bisschen mehr in den Vordergrund geschoben, also einfach nur ein bisschen fetter gemacht. Aber Krischan ist eben auch sehr gut in „Crisp Sounds“. Er weiß, wie er den Bass schön rundmachen muss, aber eben auch die Höhen sehr schön hinbekommt, sodass es halt sehr schön klar klingen kann. Das hat bei meiner Musik auch wunderbar funktioniert, das war mir die Investition auch wert.
Noch mal zurück zum Album. Erzähl doch mal kurz was dazu und zu Plänen… Deine Favoriten auf dem Album?
ES23: „In My Fantasy“ und die Tracks darum herum. Und „Tonight“.
Ah, die Liebeserklärung…
ES23: Ne ne, thematisch geht es dabei um die Liebe zu Synthesizern.
Ja passt doch, Liebeserklärung, haha
ES23: Ja, genau so wie einige aus „When I’m Gone“ irgendetwas rausinterpretieren wie „es geht um Liebe, Schmerz und wenn man stirbt und lässt den Partner zurück“. Nee, der Song handelt nur davon, dass man mit nem Kumpel online zockt und irgendwann offline gehen muss. Deswegen auch „…all the battles we have won“.
Oh, ok, die Assoziation zu Spielen ist mir schon klar gewesen, aber auch ich hätte das eher als Metapher verstanden. Deine Texte sind ja generell eher kurz und relativ simpel gehalten. Dadurch hast du eine Aussage getätigt, lässt aber auch enorm viel Raum für eigene Interpretationen. Und das ist wiederum sehr gut, da sich jeder Hörer auf seine Weise damit beschäftigen kann.
ES23: Ja, Texte sind für mich auch das Schwierigste. Es steht immer erst das Instrumental und dann baue ich darauf den Song auf. Aber ich habe immer schon beim Machen so Ideen wie „darauf könnte das passen und darauf das…“ Aber Texte sind halt das, was mir auch am schwersten fällt. Ich weiß auch nicht, warum da unterschwellig immer irgendwie so ein Herzschmerz drin ist, weil eigentlich bin ich ein recht sorgenfreier Typ. Ich mach halt die Musik, die mir Spaß macht und wenn das dabei raus kommt, ist das halt so. Vielleicht verarbeite ich damit auch unbewusst Dinge, wer weiß.
Ja, eben, deshalb dann doch Metapher auf das Leben und die Vergänglichkeit.
ES23: Ja, im Prinzip schon. Wenn man in einem Videospiel offline geht, ist man ja quasi tot und der Partner muss den Kampf alleine weiterführen.
Deine Musik ist erwachsener als bei vielen anderen im Bereich Electro, EBM und Co. Du hast mehr Tiefe in der Songstruktur: mehrere eigenständige oder konträr laufende Melodien, die du zu einem harmonischen Kanon verstrickst. Das ist schon ziemlich geil, weil es die Musik deutlich spannender macht. Das Ohr ist halt immer beschäftigt und es bleibt mehr hängen.
ES23: Ja, das ist schön. Wenn so eine Melodie im Kopf bleibt, du sie am Ende vielleicht sogar vor dich hin pfeifst, hast ja schon gewonnen. Aber ich glaube auch, je mehr Elemente da sind, desto schwieriger könnte es für den Hörer werden. Am besten ist eigentlich eine recht einfache Struktur, dann so ein Ear Catcher und dann hast du eigentlich schon gewonnen.
Das ist das Interessante: Viele Neulinge verfangen sich in zu vielen Elementen, es wird zu verspielt, völlig überladen und anstrengend. Das ist bei dir eben nicht so, es wirkt sehr ausgeglichen. Anders wirkt da eben das „Good Or Bad“, welches wiederum aufgrund seiner Simplizität anstrengend wirkt.
ES23: OK, es kann nicht jeder Track so funktionieren…
Mooooment, WIR reden hier. Andere Hörer können zu anderen Ergebnissen kommen. Ich maße mir nicht an, mit dir eine Diskussion auf technischer Ebene zu führen, letztlich bin auch ich nur ein Konsument…
ES23: Ja, die Meinung ist mir am wichtigsten. Wenn jemand sagt, mir gefällt das Lied wegen der Töne, der Melodie oder so und es nicht technisch analysiert. Offenes Ohr und so.
Ja, und die ewige Diskussion zur Stiltreue. Warum muss alles so uniformiert klingen und wenn man mal leicht variiert, ist man sofort nicht mehr true und ein Verräter?
ES23: Da ist „Not Your Enemy“ ein gutes Beispiel. Das hat ja auch ne ziemliche EBM Bassline, aber dann am Ende kommt dann dieses….. ja, was für ein Stil ist das jetzt eigentlich?
Also diesen Song feiere ich deshalb so, weil der so strange ist und ganz schwer in die Richtung Electro House geht. Der Beat, die Töne. Lass die Vocals weg, oder pack kommerziellere Vocals drauf und das Ding knallt in jeder Techno Disco. Das ist quasi „Anti Schwarz“, da kommt richtig gute Laune auf und man will nur tanzen.
ES23: Das ist ja die Vielzahl an Sounds auf diesem Album, da ist für jeden was dabei und es könnte vielleicht sogar außerhalb der Szene so und so funktionieren. Die einen Songs klingen halt recht fröhlich, weil auch die Melodiestruktur nicht alles nur so in Moll ist… Es ist halt alles so gekommen, wie es hätte sein sollen. Es war bei mir ja noch nie so, das ich mich hingesetzt habe und alle Songs nach dem und dem Schema gemacht habe.
Ich hatte mich am Anfang etwas schwer getan beim Lesen der Tracklist, wegen der teilweise vermeintlich „alten Hüte“. Aber das Gesamtwerk ist ja stimmig, es passt genau so.
ES23: Ich wollte auch einige Songs nicht so verlieren lassen. Die „Taking Me Down“ war im Mastering zum Beispiel recht dünn, weshalb ich es hier noch mal remastern lassen wollte und diese Online Releases wurden von vielen auch auch als CD angefragt, da sollten sie einfach nicht verlorengehen.
Ja, viele sind da ja sehr haptisch veranlagt. Digital geht immer und überall, ist sehr komfortabel, aber man hat halt auch gerne was in den Händen und im Regal.
ES23: Ja, es hat halt beides Vorteile. Streaming hat durchaus Vorteile und du kannst auch damit was verdienen.
Interessantes Gespräch….
ES23: Ich mecker halt viel, haha. Corona hat gerade auch viel gezeigt, wie egoistisch einige Menschen sind. Für viele fiel vieles weg, keine Konzerte und so, das tut mir auch wirklich leid. Für uns hat sich rückblickend gar nicht so viel verändert. Man macht halt das Beste aus der Situation.
Oh man, wir haben uns ganz schön verquatscht. Beschreibe dein Album doch einfach noch mal selbst im „Schnelldurchlauf“.
ES23: Im Prinzip ist es ja so ne Reise aus Gedankenwelten, Fantasie und Träumen. Deshalb auch so Songs wie “Memories“ und so, wo man halt in Erinnerungen und der Vergangenheit schwelgt, oder „In My Fantasy“, wo man in einer Fantasiewelt ist. Das ist so ein bisschen Auf und Ab, mit verschiedenen Elementen und Harmonien. Es ist halt sehr melodiös, aber, wie man mir bereits gesagt hat, eigentlich sind alle Lieder tanzbar.
Ist es ein reines Instrumentalabum, weil es „Only Melodies Remain“ heißt? Ähm, nein. Ich singe tatsächlich außer bei Intro und Outro in jedem Lied, oder versuche es zumindest, haha. Ach nee, bei „In The End“ nicht, weil da singt Martin. Es ist, wie mir auch gesagt wurde, das reifeste Album, aber auch mit das verspielteste. Ich probiere mich halt in vielen Ecken aus. Bei „Good Or Bad“ zum Beispiel mit dem hin und her schwenkenden Bass, oder mit den etwas harsher angelegten Tracks. Es ist ein insgesamt schönes rundes Album, ich hoffe, es kommt gut an.
Aussichten, Pläne?
ES23: Musik machen. Konzerte, ja, am 24.10. mit [:SITD:].
Wie üblich zu dritt? Waren Heiko und Micha eigentlich auch an der Albumproduktion beteiligt?
ES23: Die beiden sind fester Bestandteil für Live-Auftritte. Aber in der Musikproduktion sind sie halt gar nicht mit drin, weil….ich auch in der Vergangenheit im Prinzip alles alleine gemacht hab. Damals war ja noch der Peppi mit dabei, der aber gegangen war um mehr im Gaming-Bereich zu machen, ja, so hat es sich dann ergeben. Die 2 sagten „hey, wir haben Bock, machen auch die ganze Tour“, so hat sich das dann ergeben. Wäre jetzt auch problematisch gewesen jetzt bei dem 24.10. Denn eigentlich sind sie da ja als TOAL mit L`âme Immortelle auf Tour und da gibt es am 24.10. ein Konzert in Wien.
Das wäre etwas weit für 2 Konzerte an einem Tag…
ES23: Ja, aber ich hatte jetzt geguckt, der Micha hatte die Tour jetzt gepostet, da stand der 24. nicht mit drauf.
Die Frage ist, ist es überhaupt noch aktuell mit der Tour? Die Lage ist ja immer noch sehr unübersichtlich. Ich hoffe sehr, dass es möglich ist, für alle Seiten.
ES23: Das ist ja das große Fragezeichen.
Ist ja, glaube ich, überall so, mit diesen großen Fragezeichen. Die Frage ist halt immer, wie du es machst. „Möchten“ möchten die ja wohl alle immer gerne, aber wie? Und vor allem muss am Ende was rausspringen. Das ist ja das, was ich gerade immer so sehe: es hilft dir ja nix, wenn du so ein Ticket für nen Zehner verkauft hast, zu Zeiten, wo du so einen Laden noch voll machen konntest und sagst jetzt „behaltet die Tickets, wir machen die Tour trotzdem“, aber nur noch ein Zehntel kommt rein, kann irgendwie nicht funktionieren.
ES23: Und wer entscheidet, wer dann rein darf und wer nicht?
Genau, und du bekommst ja am Ende auch keine Summe mit nach Hause.
ES23: Aber cool, dass es sich so ergeben hat, mit dem Peter [Jurjahn (KULTTEMPEL OBERHAUSEN)].
Ja, die Idee ist nicht schlecht. Und es scheint auch zu funktionieren, er verkauft die Veranstaltungen ja auch aus.
ES23: Definitiv. Es ist aber auch halt so, die Leute lechzen danach und merkst es ja auch einfach, das die Leute Lust haben, rauszugehen. Die Leute waren während der Ferienzeit noch nie so viele Leute innerhalb Deutschlands unterwegs.
Neue Synths auf der Liste?
ES23: Ja, klar, hahahaha. Ich hole mir noch von Behringer den TD03, mal so zwischendurch. Ja und dann bringt ja tatsächlich schon wieder Behringer, die bringen so einen Klon vom Korg Monopoly raus. Der gefällt mir sehr, denn der halt voll vierstimmig Polyfon. Der ist dann ähnlich wie der „Poly D“, den ich schon hab. Ansonsten der Korg Wave State, der wär auch noch ziemlich gut oder halt nen gebrauchten Axxis Virus wieder.
Vielen Dank für dieses überaus interessante Gespräch und dir viel Erfolg mit dem Album.