Interview MARKO HIETALA (NIGHTWISH, TAROT): “I don’t really feel myself so special in the scale of the whole universe”
(Interview originally was in english, see that version below)
Im Rahmen der Europatournee zum neuen Solo-Album “Pyre Of The Black Heart” konnten wir MARKO HIETALA in Oberhausen treffen und ihm einige Fragen zum Album stellen. Wir entschuldigen uns für die unstrukturierte Interviewführung durch unseren Redakteur, der einige seltsame Fragen stellte, anstatt sich auf die Musik zu konzentrieren 😉
Guten Abend, Marko. Ich werde unser Interview aufnehmen und zwar mit diesem ähm… wundervollen sogenannten Smartphone. Alles sehr modern. Das ist der Fortschritt!
Marko: Ja, Fortschritt. Ich frage mich, was mit den Kindern von heute passieren wird, mit diesen ‘digital natives’. Vielleicht ist es die letzte Stufe, bevor wir zu Cyborgs werden.
Ja, möglicherweise. Klingt nicht gut
Marko: Ich weiß es nicht. Wenn ich ein Cyborg wäre, mit tollen Nährflüssigkeiten in meinen Adern und einem immer noch schlagenden Herzen und einer Leber, die alles entgifted, was ich zu mir nehme…
Das wäre witzig. So, erst einmal willkommen in der großartigen Stadt Oberhausen
Marko: Sie ist wundervoll!
Ähm… jaaaah, ist sie?
Marko (lachend) : Du scheinst dir nicht sicher zu sein
Genau. Naja, ich weiß ja, dass Bands normalerweise gar keine Zeit für Sightseeing und all diese Dinge haben. Sie kommen in die jeweilige Stadt, machen den Soundcheck und das Konzert und hauen dann wieder ab
Marko: Wir sind schon gestern hier angekommen, aber wir hatten keine Energie mehr, irgendwas zu unternehmen.
Alles klar. Kannst du mir verraten, wann dir der Gedanke kam, ein Solo-Album zu veröffentlichen? Reifte dieser Plan in dir jahrelang heran oder war es eine spontane Idee?
Marko: Es war ein mehrjähriger Prozess. Diese Gedanken waren niemals wirklich gefestigt. Ich habe nur nebenbei Texte geschrieben, in Finnisch und Englisch. Einige Songfragmente entstanden, manche davon, bei denen der Aufbau ziemlich klar war und andere bei denen vieles noch offen blieb. Und als dann genug Material zusammengekomnmen war, das war so vor ca. drei Jahren, habe ich die Jungs angerufen, mit denen ich bereits in mehreren musikalischen Projekten lange zusammengearbeitet hatte. Ich wusste, dass die Jungs offen für soetwas und versierte Musiker sind und habe sie eingeladen, rüberzukommen, um ein bisschen Zeug zu arrangieren und es lief besser, als wir erwartet hatten. Ich zeigte Ihnen das Material und sie haben sich gleich in die Arbeit gestürzt, sodass ich fast auf der Strecke blieb (lacht)
Es war besser als erwartet?
Marko: Ja genau. Naja, uns drohte dann, einige Deadlines zu verpassen. Eigentlich sollten das finnische und das englische Album zeitgleich veröffentlicht werden…
Das ist nicht so ganz gelungen…
Marko: Nein, tatsächlich nicht. Das war, weil wir bereits Festivalshows für den Sommer in Finnland gebucht hatten, also mussten wir das zuerst fertigkriegen und haben dann gemerkt, dass wir unmöglich Zeit für alles finden konnten. Wir hatten also einige Festivalkonzerte und mussten da hinkommen und wurden plötzlich im Radio gespielt. Im finnischen Radio, nicht überall. Es war eine Veröffentlichung in Finnisch und sowas kann nicht mit finanziellen Interessen verbunden sein. Aber danach hatten wir dann mehr Zeit und ich hatte Rehearsals mit Nightwish und wir haben ein bisschen arrangiert und Aufnahmen für das Album gemacht, dann drehten wir einige Musikvideos und es gab Photoshootings für Nightwish und eine Videoaufzeichnung… Das war ein hektisches Jahr! Dann haben wir ja auch noch das englischsprachige Album rausgebracht und jetzt touren wir damit.
Ja, ich verstehe. Das Album heißt “PYRE of the black heart”, also “Scheiterhaufen”. Ich habe mich gefragt, was das bedeutet: Ein schwarzes Herz brennt auf dem Scheiterhaufen. In Deutschland wurden “Hexen” im Mittelalter auf dem Scheiterhaufen verbrannt und einige andere Leute, die die katholische Kirche nicht mochte. Sie haben sie auf den Scheiterhaufen gestellt und das Feuer sollte eine Art Reinigung der Seele bewirken
Marko: Ja und das war Schwachsinn. Ich versuche hier, ein schwarzes Herz zu verbrennen und es ist mein eigenes! Ich habe das Recht dazu, ich bin meine eigene Inquisition!
Also hast du wirklich dein eigenes Herz verbrannt?
Marko: Zumindest das schwarze!
Das heißt, es gibt noch ein weiteres Herz und das ist nicht schwarz? Vielleicht ist es weiß?
Marko: Vielleicht. Wenn es heiß genug brennt…
Das ist interessant. Die meisten Dinge werden erst schwarz, wenn man sie verbrennt
Marko: Ja… Zum Beispiel bei einem Lagerfeuer. Ich weiß nicht genau, wo uns das jetzt hinführt, aber frag ruhig weiter! (lacht)
Okay. Ich schaue mal auf meinen Zettel, ob ich irgendetwas aufgeschrieben habe, das mehr Sinn ergibt. Hm… offenbar nicht viel, um ehrlich zu sein
Marko: Das passiert mir auch immer, wenn ich etwas aufschreibe. Besonders Songtexte. Manchmal ist es auch für mich schwer sie zu verstehen, wenn ich sie eine Zeit lang ruhen gelassen hatte und ich denke mir: Was zur Hölle?
Ich habe ein Review über dein Album geschrieben und habe mir natürlich auch die Texte angeschaut. Dabei dachte ich mir oft: Das hat er bestimmt nicht so gemeint, aber es ist meine Interpretation. Es ist sehr tiefgründig
Marko: Möglicherweise ist das meiste davon doch so gemeint. Ich bin die Texte ja selbst zigmal durchgegangen
Ich frage mich, ob Musik im Allgemeinen überhaupt dazu da ist, analysiert zu werden…
Marko: Ich denke, wenn man eine analytische Person ist, kann man das gerne tun und wenn nicht, dann nicht. Es gibt einige Leute, die zu denken scheinen, dass wir das finnische Album zuerst gemacht haben, weil es auch zuerst veröffentlicht worden war. Das stimmt nicht! Die Hälfte der Songs war von Anfang an finnisch und die andere Hälfte in englischer Sprache verfasst und ich habe sie wechselseitig übersetzt. So war es auch immer gedacht gewesen! Manche sagen “Finnisch ist besser!” , andere “Ja, aber ich verstehe doch nur Englisch”, ich sage: Hört euch an, was immer ihr mögt! Das ist doch der Grund, warum ich zwei Versionen erstellt habe. Nicht, um sie zu vergleichen, nicht, damit die Leute vergleichen und sich entscheiden, welche besser ist!
Als ich meine Analyse geschrieben habe, war das Album erst auf Finnisch erschienen, es gab also noch gar keine englischen Texte. Also habe ich die finnischen Texte in einen Online-Übersetzer gepackt und das Ergebnis war natürlich Müll
Marko: Ja, das hatten wir auch schon. Es ist ziemlich witzig, wenn du ein Interview oder ein Review zum Beispiel auf Deutsch oder Tschechisch nimmst und das in den Google-Übersetzer steckst, dann kannst du dem Ergebnis in etwa entnehmen, ob es inhaltlich positiv oder negativ ist aber meistens müssen wir das abbrechen.
Richtig. Es war nicht besonders hilfreich, diesen Übersetzer zu benutzen, es kam nur Müll dabei heraus. Was mir dabei aber auch aufgefallen ist, ist eine Art von “Zensur”. Die finnischen Texte handelten von… zum Beispiel bei “I dream” hieß es in etwa “Ich schneide mir mein Herz raus” (Originalzeile in “I dream” lautet “If I had one, I would gladly cut my heart out”, Anm. d. Red.) und in den finnischen Texten wurde das Herz dann auch noch gegessen (Zeile aus “Unelmoin öisin” lauet: “Jos pystyisin, niin sydäntäni söisin”, Anm. d. Red.). Im Englischen war also dieses Essen des Herzens nicht erwähnt worden, nur das Herausschneiden.
Marko: Oh… okay
Also sind die Finnen grausamer?
Marko: Warte mal kurz, wie war das noch? Ich möchte jetzt nicht die finnischen Texte rekapitulieren, weil ich gleich auf Englisch performen muss. Ich hatte diese Probleme schon am Anfang dieser Tour, dass, immer wenn ich unsicher war, die finnischen Texte aus meinem Hinterkopf hervorkamen. Wir haben schon so viele Shows gespielt, ich sollte besser nicht darüber nachdenken. Aber ja, da sind Unterschiede im Vergleich zur finnischen Version. In einigen Fällen war ich beim Texten etwas… rüder. Weil Englisch ist…
…eine sanfte Sprache?
Marko: Ja genau! Die haben ja noch nicht einmal vernünftige Schimpfwörter
Das stimmt. Sie sagen… “Fuck it” und das wars dann
Marko: Ja und “fuck it” ist ziemlich ausgelutscht. Das kommt schon in genug Filmen und Musikalben vor. Ich glaube, das Schlimmste, was sie nicht gedruckt sehen wollen ist “cunt’. Könnt ihr “CUNT” drucken?
Dürfte schwierig werden, das im Text unterzubringen
Marko: Ha, ja!
Okay, weiter geht’s. Ich habe ein altes Interview von dir gelesen, das war an die sechszehn Jahre alt, glaube ich. Es war also in der “Once”-Ära und in diesem Interview hast du über deine Söhne gesprochen. Die waren damals zweieinhalb Jahre alt und du sagtest über sie, dass sie bereits anfangen, Metal zu hören und dass sie auf dem Spielplatz auf der Rutsche rufen “I rule!” (Song von Markos Band Tarot von dem Album “Suffer Our Pleasures”, Anm. d. Red.)
Marko (stolz): Ja, das war großartig.
Und jetzt sind sie achtzehn?
Marko: In der Tat. Und sie haben sich ein wenig weiterentwickelt. Heutzutage scheint ein großes Ding zum Beispiel dieser Metalcore zu sein.
Metalcore? Ohje
Marko: Sie haben sich halt hin zu härterem Zeug entwickelt. Aber natürlich gibt es da noch mehr. Der andere Junge ist zum Beispiel Schlagzeuger geworden und steht auf alle Arten von Progressive Rock, zum Beispiel Karnivool.
Tja, wenn normale Kinder heutzutage gegen ihre Eltern rebellieren wollen, fangen sie manchmal an Metal und Gothicmusik zu hören. Aber Metal-Kids… was sollen sie schon tun, um zu rebellieren? Beyoncé hören?
Marko: Ich würde sagen… da hätte ich nichts dagegen. Solange sie keinen kompletten Mist hören. Aber was diese Metal und Deathcore-Bands betrifft. Ich habe mir diese paar Bands angehört und die sind ziemlich gut.
Du bist in diesem Punkt also ziemlich offen?
Marko: Ja, schon. Als ich ein Kind war, kam ich mit Metal, wie wir ihn kennen in Berührung. Black Sabbath und Konsorten, da war ich ungefähr zehn. Das war also mein Ausgangspunkt. Aber dann… ich bin einerseits bei solchen Sachen geblieben, bin aber auch rausgewachsen. Es ist meine Basis, an der ich angefangen habe und das wird auch immer so bleiben. Aber es gibt mittlerweile auch viele andere Dinge für mich.
Das war doch eine sehr gute Basis. Ihr werdet heute auch ein Black Sabbath-Cover spielen?
Marko (geheimnisvoll): Das könnten wir tun, ja.
Da hatte ich schon einen Spoiler. Ich war allgemein sehr überrascht, als ich das Album zum ersten Mal gehört habe. Meine Chefredakteurin sagte zu mir, dass es ein Marko Hietala-Soloalbum gibt und wir ein Review machen sollen und ob ich das machen will, weil ich ja langjähriger Nightwish-Fan bin und ich sagte ihr, dass ich das auf jeden Fall machen will und erwartete, dass es sich um Hard Rock alá Tarot handeln würde. Tat es aber nicht! Es ist ja nun ganz anders und ich habe es mir angehört und dachte “Huch. Synthie-Elektro-Elemente und sehr gefühlvolle Texte”. Das hat wohl fast alle sehr überrascht
Marko: Aber wir haben auch harte Passagen drin, besonders am Ende einiger Songs geht es richtig ab! Aber ja… also das ist so eine Sache. Die Jungs von Tarot wollten schon immer mehr Metal machen, bei Nightwish gibt es dazu auch einige Stellen, ein Stück von einem Song hier, eine Textpassage da, wir hatten immer die raue Seite und die glatte und alles dazwischen. Aber es war für mich nie möglich gewesen, diese Rolle zu spielen und einfach alles einzubringen. Da ist noch so vieles in mir, das gehört werden soll. Das war großartig und noch einmal: Meine Bandkollegen haben einige wundervolle Arrangements erstellt. All diese Ideen, vieles von dem Keyboardsound und der Atmosphäre, die ganze Maschinerie, entstand alles durch die Arbeit der Jungs.
Gut zu wissen. Wo hast du die Jungs eigentlich gefunden?
Marko: Nun, ich war ja Teil dieses Weihnachtsprojektes bei uns in Finnland (“Raskasta Joulua”, ein Bandprojekt aus vielen bekannten finnischen Musikern, die Weihnachtslieder rockig/metalig interpretieren, Anm. d. Red.) für fünfzehn Jahre oder so, ich kann mich nicht genau erinnern. Du kamst ein wenig später dazu, vielleicht vor dreizehn Jahren?” (Frage an Keyboarder Vili Ollila, der auch im Raum war).
Vili: Ich glaube, es war auf einer Tour, als wir uns trafen, du und ich. Es war ein Jahr früher.
Marko: Achso. Dann war es diese Tour.
Vili: Und Tuomas (Wäinölä, Gitarrist, Anm. d. Red.) kam in 2008 dazu.
Und dann hast du Marko ihnen einfach gesagt: Ich habe ein Solo-Projekt am Start, wollt ihr da mitmachen? Und ihr sagtet: Ja klar, auf jeden Fall”?
Vili: Ja, so in etwa war das tatsächlich. Davor haben wir uns im Januar zusammengesetzt, das war vor fast drei Jahren. Wir haben uns die Demotapes angehört, die er da schon erstellt hatte. Ich glaube, er sagte uns, dass er dieses Projekt nun zum Abschluss bringen will und dafür Musiker sucht. Natürlich war es eine große Ehre, dafür angefragt zu werden!
Marko: Ich wusste gar nicht, dass wir uns schon so lange kennen. Ich dachte nur, das wird super, da muss man doch gar nicht lang drüber nachdenken. (lacht)
Wir sollten jetzt wohl noch über deinen Vater sprechen. Auf der Platte ist ein Song über ihn, der auch als Single ausgekoppelt worden ist.
Marko: Hm, in gewisser Weise. Ich muss dazu sagen: Er handelt von meinem Vater, von mir selbst und meinen Söhnen und ganz allgemein von den Verhältnissen zwischen Vätern und Söhnen, über mehrere Generationen hinweg.
Ich verstehe. Da gab es ja auch den Nightwish-Song “Our Decades In The Sun”, der auch von Eltern handelte und Floor (Jansen, Nightwish-Sängerin, Anm. d. Red.) sagte dazu, dass es dabei allgemein um eure Eltern geht und wie sie euch beeinflusst haben. Dein Vater hatte also definitiv einen großen Einfluss, das kann man ja aus dem Songtext klar herauslesen. Ich weiß, dass du kein religiöser Mensch bist. Aber was glaubst du, ist dein Vater immer noch irgendwo um uns herum?”
Marko: Hm… ich glaube es. In der generellen Sicht der Physik, im großen Ganzen. Wir haben nur ein kleines Stück davon, wir beginnen hier und gehen hierher (er breitet die Arme aus) und all diese unsere Zeit ist für immer in der Chronik des Universums enthalten. Du warst dort, in diesem kleinen Teil des Ganzen und das trifft auch auf meinen Vater zu. Gewissermaßen ist es… was auch immer wir uns vorstellen, ist in gewisser Weise real existent in unserem Kopf. Vorstellungskraft, Erinnerungen… Ich erinnere mich an meinen Vater, also existiert er nach wie vor. Auch weil es noch mehr Leute gibt, die sich an ihn erinnern. Vielleicht werden sich sogar manche Leute an MICH erinnern. Hoffentlich nicht! (lacht)
Einige werden es ganz sicher tun
Marko: Verdammt! Ich bin am Arsch. Aber auf diese Weise… Ich halte mich für nichts Besonderes, bezogen auf den Maßstab des ganzen Universums. Ich bin nicht so arrogant, zu glauben, dass ein allmächtiger Schöpfer, der Milliarden von Lichtjahren, Sternen und Galaxien erschaffen hat, mich für so wichtig halten würde, dass er mir Ewigkeit zugestehen würde, selbst wenn es diesen Schöpfer wirklich geben würde. Ich halte uns für Flecken aus Staub auf einem anderen Flecken aus Staub. Allein das ist unser Wirkungskreis im Universum. Wir werden letztendlich keinen Einfluss darauf haben, was mit diesem Ort am Ende geschehen wird. All das, was wir jetzt gerade sagen, bringt die Luft um uns herum zum Schwingen, wird in der Luft verwirbelt und weit verteilt, bis hinein in die kleinsten Elektronen. Alles, was wir hier und jetzt tun, besteht auf eine gewisse Weise ewig fort, abgesehen davon, dass das Universum an sich wahrscheinlich nicht auf ewig erhalten bleibt.
Wir wissen es nicht. Die Physiker sagen, es wird eines Tages alles explodieren. Die Sonne wird alles verschlingen. Aber keiner von uns wird das erleben
Marko: Die Explosion der Sonne ist nichts, was ich zwingend miterleben muss. Lieber nutze ich diese Zeit und diesen Raum für mein Leben, keep on rocking und zaubere ein paar Lächeln auf die Gesichter der Leute. Die beschäftigen sich auch mit Politik und Religion, aber mit unserer Band auf der Bühne schaffen wir es, eine Menge Leute zum Lächeln zu bringen. Würde ein Prediger oder Politiker auf dieser Bühne das auch schaffen? Ich bezweifle es! Die begeistern auch für das ein oder andere, aber gehen die Leute danach raus und rufen “Wohooo. Das war die beste Nacht meines Lebens”? Wahrscheinlich nicht. Besonders nicht bei den Politikern.
Mit Sicherheit nicht. Dann lass und mal da raus gehen. Ich bin sehr gespannt auf das Konzert
Marko: Ich meinte das aber bezogen auf alle Bands im Allgemeinen.
Ja natürlich. Ich habe das auch schon so oft gehört, dass jemand sagte “Das war die beste Show meines Lebens”. Wir werden sehen. Vielen Dank für das Interview, das war sehr aufschlussreich.
Marko: Sehr gerne. Ich sehe dich dann in einigen Minuten vor der Bühne
Ich kann es kaum erwarten
(Vielen Dank an dieser Stelle für das Ermöglichen des Interviews an Nuclear Blast und den Tourmanager Sven)
(english version, original)
We had the chance to meet MARKO HIETALA at the european tour in support of his new album “Pyre Of The Black Heart” in Oberhausen and had a nice chat about the album, our place in the universe and what will probably remain from us when we’re gone. Prepare for the wisdom of “Rock-Gandalf” and we apologize for our interviewer being pretty puzzled and asking strange questions instead of focusing on the music 😉
Good afternoon, Marko. I will record our interview with this uhm… wonderful so-called “smart”phone. Very modern stuff, yeah. It’s progress!
Marko: Yeah it’s progress… I don’t know what’s gonna happen with these kids today, what will happen with these digital natives. Maybe it’s the next step in the evolution before becoming cyborgs.
Yes, maybe. It’s not good
Marko: I don’t know. If I was a cyborg with, you know, pretty nice nutrients running through my veins and still heart-pumping, my liver detoxifying everything I take in…
That would be fun. So first of all welcome to the mighty city of Oberhausen
Marko: It is brilliant!
Uhm… yeah… it is!?
Marko: (laughing): You’re not sure?
Yes. But I know: Usually bands don’t have time for sightseeing or something like that. They reach the city, do the soundcheck, concert and then they leave
Marko: We were here yesterday, but didn’t have energy to do anything
Okay. So can you tell me: When did you decide to release a solo album? Was it growing in you for years or was it just a spontanous idea you had?
Marko: It was growing for years. I mean, it was never anything that was settled. I had just been writing things. Lyrics, in finnish and in english. Some bits and pieces of songs, some pretty sure about the structure already, some very open. And when there was enough material like three years back or something, then I called the guys, because we had been doing stuff, music in some projects, for quite long already. I knew the guys to be open minded and versed musicians and asked them to come over, to arrange some stuff with me and it went better than we expected. I showed them the songs and they were starting to work like hell and I was the one, that got left behind.
Better than you expected?
Marko: Yes. Well, we did menace to break a few deadlines. We should have released the finnish and the english album at the same time.
It wasn’t really the same time…
Marko. No! It’s really not. Because we had finnish festivals booked already for the summer, so we had to get that ready first, when we realized, that we don’t have time for everything. We had some festival shows and we had to be able to go there and we got stuff on the radio. Finnish radio, not over all. That was the finnish release. It’s not a commercial thing to release something in finnish. But anyway then, when we had some more time and I had also rehearsal a little bit with Nightwish and do a little bit of arrange and record the album, then we did a couple of music videos and a couple of photoshoots with Nightwish and a videoshoot there… It was a hectic year! We got the english album out, too and now we’re doing touring with it
Yes. Great! So it’s the PYRE of the black heart. I was wondering about a black heart is burned on a pyre? In germany “witches” got burned in the mediaeval age on a pyre and some other people the catholic church didn’t like. So they put them on a pyre and it should be a kind of “catharsis” for the soul
Marko: Yeah, that was bullshit. There’s a black heart, that I’m trying to burn and it’s my own. I have the right, I am my own inquisition.
Oh yeah. So you burned your own heart?
Marko: At least the black one!
And there’s another one left and it’s not black? Maybe it’s white?
Marko: Maybe. When it get’s hot enough
Interesting. Many things turn black after they got burned…
Marko: Yes… Like your usual bonfire copse. I don’t know where we are going with this but continue please asking (laughing)
Okay. Let’s have a look at my sheet. Did I write anything down, that makes sense? Hm… not much to be honest
Marko: That’s what happens to me when I write something down. Lyrics especially. Something it’s hard for me to understand them if I leave them to much alone like… what the fuck?
I did a review for your album and was analysing all the lyrics, but I thought sometimes: It’s not meant to be by him this way but it’s my interpretation. It’s very deep
Marko: Probably everything IS very much meant that way. I went through them a billion times.
I don’t know if music in general is meant to be analysed by the people
Marko: I mean, if you’re an analysing person, go ahead. If you’re not than just dig it. There are some people, who seem to be thinking that the finnish… since we published this album first was also MADE first – That’s not true! Half of the songs were in english, half in finnish and I translated them criss-cross. That’s what it was always meant to be. So if you say “finnish is better” – “Yeah, but I understand english!” then: Listen to what you like the best! That’s why I made two versions. Not to be comparing, not for the people to compare which one is better!
When I made the analysis of this album, there weren’t english lyrics published at all, just the finnish version was released, so I put the finnish lyrics in a translation machine and if you do that, the result is crap!
Marko: Yes. We’ve done that before. It’s very much fun when you take like a for instance german or czeck interview or an album review and then you put it into google translator to translate it in finnish, you’ll get the vibe if it’s like positive or negative, but most of the times we just crack up
Right. It wasn’t really helpful to put that in a translation machine. Just crap coming out of that. And I noticed some kind of “censorhip” when I translated from finnish into english. The finnish lyrics were about… for example “I dream” I think it’s …cutting the heart out vs. eating it in the finnish lyrics (Song: Unelmoin öisin, line: “Jos pystyisin, niin sydäntäni söisin”,editor’s note). In the english lyrics there was no eating mentioned (Song: “I dream”, line “If I had one I would gladly cut my heart out”, editor’s note) , just cutting out
Marko: Yeah… okay
So the finns are more cruel?
Marko: Wait a second, how did I have? I don’t wanna remember the finnish lyrics now, I will do the english. I had that trouble at the beginning of this tour, that if I was uncertain, the finnish tried to come from my backbone. We did so many shows already, so better not think about it. But there are differences in the finnish version. I was in a couple of times a little bit more… rude. Because you know, english is…
… a soft language?
Marko: Yeah. I mean, they don’t really have proper swear words enough.
That’s right. They just have… fuck it or… That’s all.
Marko: And “fuck” is very easy. You’ve got movies and albums following that. I think the worst one they still don’t want to get printed is “cunt”. Can YOU print CUNT?” (laughing)
Hm. Quite difficult to bring that in the lyrics
Marko: That’s true
Okay let’s go on. I’ve read an interview, a very old one, sixteen years ago. I think it was the “Once” era and there you were talking about your sons. They were two and a half year at this time and in that interview you said “They start listening to metal music already. They go to the playground and slide while yelling “I rule” (Song by TAROT from the album “Suffer Our Pleasures,editor’s note)
Marko: Yes. That was great!
So now they’re eighteen?
Marko: Yes. They moved on a little bit . Because nowadays for instance it seems to me that the main thing these days is metalcore…
Metalcore? Bah!
Marko: They moved on into heavy shit. But anyway there are other things as well. The other boy is a drummer, so he’s very much into all kinds of prog rock stuff like Karnivool.
I was wondering… If children want to start a riot against their parents, they often start listening to metal stuff and gothic stuff etc. But metal kids, if they want to start a riot, what should they do? Listen to Beyoncé?
Marko: Well, I mean… I don’t mind. As just as long as what I hear is not total crap. But in this metal and deathcore… I’ve been hearing these few bands and their playing is very good
So you’re very open minded?
Marko: Yeah. When I was a kid I came into metal as we know it. Into Sabbath and these things when I was under ten or something. So it’s kind of my starting point. But then.. I kind of stayed but also grew out of it. It’s my base where I started from and it will stay with me forever. But there are so many other things as well
That’s a good base I think. You will do a cover of Black Sabbath tonight?
Marko (mysterious): Yeah, I can do that, too
I had a spoiler already. I was very surprised, of course, when listening to the album. My boss said “There is a Marko Hietala solo album that needs to be reviewed. Do you want to do that as you’ve been a Nightwish fan for so many years?” And I said “Oh yeah, I will do that. It will be hard rock like TAROT”. It wasn’t! It’s totally different and I was listening and said “Oh wow. Synthie-electro stuff and very emotional”. That was a big surprise to almost everybody, I think
Marko: But there is pretty heavy pounding, of course. Especially at the end of several different songs it goes into big…. But yeah well… that’s a thing. The Tarot boys always went more into metal, with Nightwish it’s a bit and piece of music there and a lyric here and there, we always had this like that rough side and the easy side and everything in between. But I haven’t been able to bring that role of being everywhere before. There’s so much to be heared in me. This was great and again: Especially since the guys had some really brilliant arrangements. All those ideas, lot of that keyboard and atmospheric sounds, also the machinery came from the work that the guys did
Yeah sure. How did you find them?
Marko: Well, I was in this christmas project that we do in finland (“Raskasta Joulua”, a all-star bandproject of finnish musicians performing christmas carols in a heavy metal way) for like fifteen years or something, I don’t remember exactly, you came a little bit after me, maybe like thirteen years ago? (question to keyboarder Vili Ollila, sitting next to him, editor’s note)
Vili: I think it was during touring, when we met, you and I. That was one year earlier
Marko: Ah yeah. So it was that one.
Vili: And Tuomas (Wainölä, guitarist,editor’s note) came in 2008
And you justed told them: I have a solo project now. Do you want to join? And you said “Yes of course, I want to”?
Vili: Yes. That was pretty much it. Before we got to the actual point of sitting down in january almost three years ago. We were listening to the demo tapes he already had. I mean, he told us that he’d like to finally get it done and is in need for musicians. Of course it was like an absolute honour to be asked
Marko: I don’t know we know each other for that long, that I didn’t about that aspect. I thought it would be comfortable – a no-brainer! (laughing)
We have to talk about your father, I think. There is a song about him, a single, you released
Marko: Well, kind of. I mean, it talks about my father, talks about myself, talks about my sons, generally about relations of fathers and sons. Transfer back and forth through generations
Okay. I remember the Nightwish song “Our Decades in the Sun”, it was about parents, too and Floor (Jansen, Nightwish-singer, editor’s note) said, that it is about the parents of all of you and their general relationship, how they have an influence on you. So he (Marko’s father) HAD a big influence, that’s what we can learn from the lyrics. You are not a religious person, I know that! But is he still there anywhere around? What do you think?
Marko: Well, I think so. In a way of physics, that all time is. We have a piece of it, starting from here to there (spreads his arms) and all that time is forever in the history of the universe. You were there on that piece and that’s with my father as well. In a way it’s also… whatever we imagine, is in some sense real in the head. Imagency, remembering. I remember my father, therefore he exists. Because there are other people who remeber him as well. Maybe some people will remeber ME. Hopefully not! (laughing)
Some people will!
Marko: Fuck it. I’m doomed! But like this way… I don’t really feel myself so special in the scale of the whole universe, that I would have the arrogance to think that a creator of billions of lightyears, billions of stars and galaxies would consider me that important, that I would be eternal, even if there was a creator. I think we are specks of dust on a speck of dust – that is the scale of ourselves in this universe. So in the end we won’t affect what is the end of all this place. All the talk we have right now sends up vibrations in the air, whirls the air and spread. All the way into the tiniest vibrations of electrons. Whatever we do here now, is in sense eternal, except that universe itself probably is not eternal.
We don’t know. The physics say in some time it will explode. The sun will kill us all once. But we won’t see that day, neither you nor me.
Marko: I don’t really need to see the sun exploding. Rather having this time and space for my life, so that I can keep on rocking and put some grins on people’s faces. And they also go into politics and religion, but we have a band on stage and get a lot of grinning people after the show. Would a preacher or a politician on that stage? I doubt that! They might cheer for someting but do they go out like “Wohoo. That was the best night of my life ever”? Probably not. Especially the politicians not.”
Well, no. Let’s go out there. I’m curious for the show now
Marko: But I was talking in general about bands
Yes sure. I’ve heard that so many times ‘best show in my life’. Let’s have a look. Thank you a lot for that interview, it was really interesting
Marko: You’re welcome. See you on stage in a few minutes”
Can’t wait
(We’d like to say thank you also to Nuclear Blast and the tourmanager Sven for making that interview possible)