Interview: ANY GIVEN DAY zu ihrer ersten Headline Tour und dem Jahr 2019
2019 ist fast vorbei und damit auch die erste Headliner Tour von ANY GIVEN DAY. Auf dem letzten Konzert in Oberhausen haben wir uns Sänger Dennis Diehl kurz geschnappt, um mit ihm über das vergangene Jahr und eine einen kleinen Ausblick in 2020 zu sprechen.
Erst einmal wie gehts dir heute? Ist ja jetzt das 16. Konzerte in drei Wochen. Noch Bock oder schon ausgelaugt?
Dennis: Ne, immer Bock. Auf jeden Fall.
Wie war die Tour? So als Weihnachts/Winter/Jahresabschluss Tour?
Dennis: Schwer geil. Ist ja unsere erste Headliner Tour jetzt gewesen und wir können uns nicht beschweren. Die Läden waren ganz schön voll, die Leute haben mega Spaß gehabt, wir können uns nicht beschweren. Alles gut.
Tourabschluss quasi in der Heimat, kurz vor Weihnachten. Sind eure Familien denn heute hier?
Dennis: Auf jeden Fall. Es is immer so. Es ist halt geil, dass der Abschluss jetzt wieder hier in Oberhausen ist. Deshalb können wir die ganzen Freunde und Familie einladen. Die Gästeliste platzt aus allen Nähten. Aber egal.
Absichtlich so gelegt oder nur Zufall?
Dennis: Nene, haben wir schon absichtlich so gelegt. Ist halt Torabschluss, da kann man mal richtig einen raushauen heute Abend. Der Micha, unser Bassist, der hat auch Geburtstag, also feiert rein, da passt fast alles zusammen heute.
Also dann direkt Weihnachtsfeier, Geburtstagsfeier in einem. Habt ihr Einfluss auf die Support Band-Auswahl? Und wenn ja, nach welchen Kriterien geht ihr da vor?
Denis: Auf jeden Fall haben wir Einfluss darauf. Bei uns geht eigentlich immer mehr so durch Herz- und Bauchgefühl. Also, wir haben mit den LANDMVRKS zum Beispiel schon viele Festivals zusammen gespielt. Wir kamen immer gut miteinander klar. Die Mucke is super geil und die Jungs, die geben ja grade auch richtig Kette, also die sind ja gut unterwegs. Da war sowieso schon die Entscheidung eigentlich ganz leicht getroffen. Und BLEED FROM WITHIN kennt man ja auch schon Ewigkeiten. Wir haben jetzt eine Tour in UK gemacht und da kam der Scott irgendwie auf eine Show, also der Sänger. Dann haben wir uns nach der Show etwas unterhalten, haben uns gut verstanden und als es darum ging die Band auszusuchen haben wir einfach mal nachgefragt, wie bei den aussieht, weil die sind ja zurzeit auch viel unterwegs. Aber die Jungs hatten Bock und schon hat es gepasst
Und wen würdet ihr denn gern mal mitnehmen? Oder bei wem würdet ihr gerne im Vorprogramm spielen?
Dennis: Ich würde auf jeden fall mal gerne im Vorprogramm von METALLICA spielen. Kann ich jetzt nichts anderes zu sagen. Gibt halt viele Bands noch, viele große Bands. SLIPKNOT wäre auch nicht schlecht. Oder FIVE FINGER DEATH PUNCH könnte man auf jeden Fall noch mal eine Runde mitfahren. Wen selber ist schwer zu sagen. Es gibt viele Bands, mit denen man nochmal so gerne zusammen spielen möchte. Wenn wir wir jetzt ne Headliner Tour fahren, jetzt ganz großkotzig, nehmen wir natürlich KILLSWITCH ENGAGE und BAD WOLVES (lacht), das wäre so ein Traumdenken. Da arbeiten wir noch dran.
Die ganze Szene ist aktuell ja ein bisschen im Wandel, ihr seid aber auf dem aktuellen Album eurem Stil treu geblieben. Wollt ihr das weiter so verfolgen und habt ihr außer der normalen Entwicklung irgendwas größeres, anderes, vor?
Dennis: Wir haben uns eigentlich von Album zu Album schon immer weiterentwickelt. Man muss halt immer gucken, man will ja auch nicht auf der Stelle treten. Man verändert den Sound, um es vielleicht noch ein bisschen geiler und tighter zu machen. Die Einflüsse, die man so hat, sind natürlich von Zeit zu Zeit auch mal wieder anders.
Als Beispiel wäre das jetzt ESKIMO CALLBOY, die sich schon ganz schön verändert haben. Also wenn man jetzt den Sprung auf “Rehab” sieht, denkt man sich “was ist denn da passiert?”.
Dennis: Das hat auch immer viel damit zu tun auf was die Leute in der Band jetzt grade so abfahren. Das wirkt sich dann vielleicht auch auf die Platte aus. Wir sind uns immer schon einig, wir werden unseren Style halt beibehalten, werden uns aber trotzdem weiterentwickeln. Aber man wird immer heraushören, dass es ANY GIVEN DAY ist.
Wie war denn das Jahr 2019 allgemein dann für euch? Ist ja eine ganze Menge passiert dieses Jahr.
Dennis: Ja, auf jeden Fall. 2019 war auf jeden Fall ein schwer geiles Jahr für uns. Viele Festivals gespielt, auch viele große Sachen mitgenommen. Wir waren in UK, jetzt die Headliner Tour, da träumt man sonst von als Band. Schon geil gewesen.
Da das Jahresende sich nähert, wie verbringt ihr den den Jahreswechsel und habt ihr irgendwelche Vorsätze fürs neue Jahr?
Dennis: (lacht) Ich werde auf jeden Fall mit meiner Familie ganz auf ruhig und locker machen, jetzt Weihnachten und dem Jahreswechsel. Da war schon genug Zirkus die letzten Wochen. Vorsätze habe ich jetzt gerade keine für nächstes Jahr. Kann gerne so weiter laufen.
Auf einer der letzten Touren wart ihr ja mit TO THE RATS AND WOLVES unterwegs, die jetzt quasi im Januar ihre letzten Konzerte spielen. Wie fühlt sich das denn für euch an? Ihr seid jetzt ja, sage mal, so ein bisschen durch die Decke gegangen und die haben aufgehört. Wie fühlt sich das an?
Dennis: Wir haben viele Shows zusammen gespielt, sind auch Kumpels von uns. Aber wie fühlt es sich an? Es ist halt immer schwer, so hinter die Kulissen zu gucken, wie es jetzt kam und warum auch immer. Klar ist es traurig, aber die werden ihre Gründe haben warum die das machen.
Stand es bei euch auch schonmal im Raum aufzuhören aus irgendeinem Grund?
Dennis: Warum? Warum soll man aufhören? Alles ist gut, wir werden weiter machen.
Ihr habt für das nächste Jahr schon das Summerbreeze und das Vainstream bestätigt an Festivals. Können wir uns da noch auf mehr freuen?
Dennis: Auf jeden Fall. Sind jetzt noch nicht alle offiziell confirmed aber da wird auf jeden Fall noch einiges passieren.
Gibt es da ein Festival auf das Ihr euch besonders freut? Oder ein Lieblingsfestival?
Dennis: Wie gesagt, es ist vieles noch in Arbeit. Aber Festivals, die wir auf jeden Fall gerne mal spielen würden, sind halt so Sachen wie Wacken, Rock am Ring oder Rock im Park. Wir haben eigentlich die ganzen großen Dinge abgearbeitet. Jetzt sinds die Dinger, die stehen jetzt halt mal auf der Liste. Wäre natürlich mal geil.
Wo wir gerade bei Festivals waren: Thema Summerbreeze. Wir wissen aus zuverlässiger Quelle, dass ihr beim letzten Breeze Auftritt, da noch als “Opener”, die Graben-Secu schon ordentlich zum Schwitzen gebracht habt, was zu einem panischen Verstärkung rufen geführt an. Was ist das für ein Gefühl, so früh am Tag schon so die Hütte abzureißen, mit genauso viel Leuten in der Luft wie Leuten vor der Bühne?
Dennis: (lacht) Es ist natürlich ein super geiles Gefühl, vor allem wenn man weiß morgens als erste Band, quasi Opener auf ner Bühne, die Jungs und Mädels, die haben ja alle schon gefeiert den Tag vorher. Die müssen ja auch schon ordentlich früh aus dem Arsch kommen, um überhaupt vor der Bühne zu stehen. Da müssen Sie dann halt schon auch irgendwas sehen wollen. Deshalb hat ein super geiles Gefühl, dass die uns so supportet haben und alle wirklich am Start waren um die Uhrzeit. Da kann man nur vielen fetten Dank sagen. Das war quasi Katersport am Morgen. Schon mal ein bisschen schwitzen, da kann man direkt das erste Bierchen wieder aufmachen danach.
Was waren denn die Tops und Flops 2019?
Dennis: Tops und Flops. Da muss ich mal überlegen. Tops für mich sind auf jeden Fall immer die Sommerfestivals, z.B. Fullforce dieses Jahr war supergeil. Reload war auch supergeil. Die ganzen großen Dinger im Sommer sind fast immer Spaßfaktor ohne Ende. Flops fällt mir jetzt grade nichts ein, so spontan.
famous last words – was möchtest du den Fans noch mitgeben?
Dennis: Ich kann den Fans eigentlich nur auf den Weg geben, dass sie uns so über die Jahre quasi immer weiter supported haben, damit wir unseren Weg gehen können, den wir bis jetzt gemacht haben, weil ohne die Fans wären wir auch nichts. Kann halt immer nur sagen vielen vielen Dank für alles, für euch machen wir die Mucke. Und wenn man das dann so zurück kriegt ist das schon mal geiles Gefühl dann.