Review: “Warriors” – 20 Jahre FEUERSCHWANZ

Zum 20-jährigen Bandbestehen veröffentlichen FEUERSCHWANZ am 3.Mai ihr Jubiläumsalbum „Warriors“ – und das hat es in sich, weiß dabei jedoch kaum zu überraschen!

Jubiläums–Touren wie -Alben scheinen momentan groß in Mode zu sein. Vielleicht sind sie auch nur das folgerichtige Resultat des musikalischen Entwicklungsschubs der ausgehenden 90er Jahre des letzten und der ersten Jahre des neuen Jahrhunderts, dem wir viele unserer jetzigen Lieblingsbands zu verdanken haben.
2024 sind in jedem Fall die Musiker*innen von FEUERSCHWANZ unter denen, die sich anschicken, gemeinsam mit ihren Fans zu feiern, dass sie seit nunmehr 20 Jahren ein nicht mehr wegzudenkender Teil der deutschen Mittelalter-Rock-Szene sind. Zu diesem Anlass gibt es auf dem Special Album „Warriors“ insgesamt 12 Songs, von denen 10 neu interpretierte und teilweise mit befreundeten Musiker*innen aufgenommene, bereits bekannte Hits der Band sind, plus ein neuer Song sowie eine Coverversion.
Absolutes Novum dabei: Die Lieder werden alle auf Englisch performt.

Absolutes Highlight des Albums sollte wohl definitiv das neue Stück „The Unholy Grail“ sein, bei dem die Band all ihr musikalisches Können auspacken (wollte), leider haben aber weder Text noch Umsetzung genug Wiederkennungswert, um wirklich im Gedächtnis zu bleiben. So wirkt der Song wie ein lieblos dahingeprügelter Erguss einer neuen Power-Metal-Combo, der direkt nach dem Hören wieder vergessen ist. Schade drum.
Wirklich gut funktioniert dagegen die englische Variante des noch relativ neuen Songs „Memento Mori“. Die Aussage bleibt unverändert und gewinnt in der neuen Variante sogar noch etwas an Kraft dazu, was wohl auch dem Einfluss von Chris Harms (LORD OF THE LOST) geschuldet sein dürfte.
Was bei allen Musikgöttern allerdings passiert ist, dass sich das „Knochenkarussell“ in den „Ciclepit of Hell“ verwandelt hat, mag ich mir nicht einmal vorstellen. Natürlich ist es eine große Herausforderung, bereits existente Songs möglichst inhaltsnah ins Englische zu übersetzen. Wenn das Resultat jedoch darin gipfelt, es besser gar nicht ernsthaft zu versuchen, sollte es vielleicht besser ganz gelassen werden. Ja, ich weiß, Metaler spielen gerne mal mit pseudoharten „HölleKampfTod“-Bildern und ich bin eine Banause.

Fazit:
Bei der Ankündigung, alle Lieder auf Englisch darzubieten, stellte sich mir die Frage, ob es wirklich eine so ausnehmend gute Idee sein kann, das langjährige Bestehen der Band sowie deren Musik mit etwas zu feiern, was sonst nur in Ausnahmefällen zu deren Repertoire gehört. Sicherlich ist es eine großartige Idee, die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten jenseits des Bekannten zu zelebrieren, doch muss das zu einem Zeitpunkt sein, zu dem wir eigentlich ja das Liebgewonnene und Bekannte feiern wollen? Funktioniert für mich überhaupt nicht gut.
Ohnehin haben FEUERSCHWANZ auf dem gesamten neuen Album keines ihrer älteren Lieder aufgelegt und einige von denen hätten es mehr als verdient – und dürften außerdem die Herzen der treuen Hörerschaft viel mehr erfreuen.

Ich mag FEUERSCHWANZ wirklich sehr, besonders die alten Songs, die notfalls auch mit einer Akustikgitarre am Lagerfeuer funktionieren. Das Jubiläumsalbum hat für mich sehr wenig mit dem zu tun, wofür ich die Musiker*innen schätze. Darüber hinaus dürften die meisten Stücke leider nur wenigen lange im Ohr bleiben.

Von „Kriegern“ hätte ich auch mit ganz viel Augenzwinkern mehr erwartet, gebe aber zumindest für die gute musikalische Umsetzung
6 von 10 Sternen.

Tracklist:
1. Highlander (English Version)
2. The Unholy Grail (feat. Dominum, Orden Ogan)
3. The Forgotten Commandment
4 Memento Mori (English Version, feat. Lord of the Lost, Chris Harms)
5. Death on the Dragonship
6. Wardwarf (feat. Francesco Cavalieri of Wind Rose)
7. Circlepit of Hell
8. Song of Ice and Fire (feat. Patty Gurdy)
9. Purgatory
10. Bastard of Asgard
11. SGFRD Dragonslayer (English Version)
12. Valhalla Calling

Wer mit FEUERSCHWANZ 2024 noch live feiern möchte, kann das zu folgenden Gelegenheiten tun:

Fegefeuer Tour 2024:
w/ Orden Ogan, Dominum
10.04.24 DE – Hamburg / Große Freiheit 36
11.04.24 DE – Hamburg / Große Freiheit 36 – SOLD OUT!
12.04.24 DE – Berlin / Huxleys – SOLD OUT!
13.04.24 DE – Dresden / Alter Schlachthof
18.04.24 DE – Saarbrücken / Garage
19.04.24 DE – Erfurt / Club Central
20.04.24 DE – Munich / Backstage – SOLD OUT!
21.04.24 DE – Munich / Backstage – SOLD OUT!
26.04.24 DE – Hanover / Capitol – SOLD OUT!
27.04.24 DE – Osnabrück / Hyde Park
30.04.24 DE – Nuremberg / Löwensaal
01.05.24 DE – Nuremberg / Löwensaal – SOLD OUT!
02.05.24 DE – Stuttgart / LKA Longhorn – SOLD OUT!
03.05.24 DE – Wiesbaden / Schlachthof
04.05.24 DE – Cologne / Palladium
27.11.24 NL – Eindhoven / Effenaar
28.11.24 NL – Haarlem / Patronaat
29.11.24 FR – Paris / Trabendo
03.12.24 IT – Milan / Live Club
06.12.24 AT – Vienna / Arena

Festivals 2024:
10.05.24 DE – Rastede / MPS
11.05.24 BE – Bomal-Sur-Ourthe / Durbuy Rock
01.06.24 DE – Fulda / Museumshof
02.06.24 CZ – Pilsen / Metalfest Open Air
14.06.24 AT – Nickelsdorf / Nova Rock
15.06.24 CH – Interlaken / Greenfield Festival
16.06.24 PT – Sao Pedro do Sul / Belavista Open Air
20.07.24 DE – Niedergörsdorf / Motorcycle Jamboree
02.08.24 DE – Wacken / Wacken Open Air
03.08.24 DE – Bückeburg / MPS
09.08.24 BE – Kortrijk / Alcatraz Festival
16.08.24 DE – Dinkelsbühl / Summer Breeze
17.08.24 DE – Weil Am Rhein / MPS
31.08.24 DE – Halle (Saale) / In Extremo „Weckt Die Toten“ Festival
07.09.24 DE – Luhmühlen / MPS
10.–15.09.24 DE – Kiel / Full Metal Cruise
14.12.24 DE – Essen / Grugahalle – 20 Jahre FEUERSCHWANZ

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