Konzertbericht: SALTATIO MORTIS – „Taugenichts“-Tour in Hannover

Was für eine Party und was für eine Show!
Am 1.12.2023 fand die letzte Deutschland-Tour-Etappe der Mittelalter-Punks um Sänger Alea in der brechend vollen Swiss Life Hall in Hannover statt und wir konnten uns alle wieder einmal davon überzeugen, was für eine unfassbar gute Liveband SALTATIO MORTIS sind!

Zunächst einmal eröffneten aber die Musiker von ALESTORM die Abend, die ihren Stil selbst gerne als „True Scottish Pirate Metall“ bezeichnen und sich dabei mit Vorliebe nicht allzu ernst nehmen. Dafür spricht auch die überdimensionierte gelbe Quietscheente, die seit einiger Zeit den Platz auf der Bühne für sich beansprucht.
Das knapp einstündige Vorprogramm zum Hauptakt absolvierten die Jungs aus Schottland soeverän und mit einer ganzen Menge Albernheit und Spaß. Leider schien der Funke nicht so richtig beim hannoveraner Publikum zu zünden, das kann aber definitiv nicht der Performance auf der Bühne zugeschrieben werden.

Alestorm

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Fotos: Birger Treimer

Setlist ALESTORM:

1. Keelhauled
2. No Graves But The Sea
3. The Sunk’n Norwegian
4. Walk The Plank
5. Under Blackened Banners
6. Hangover (Taio Cruz Cover)
7. Mexico
8. P.A.R.T.Y.
9. Pirate Song
10. Shit Boat
11. Drink
12. Zombies Ate My Pirate Ship
13. Fucked With An Anchor
14. DuckTales Theme Song

Laut, treibend und vorallem mit viel Lust auf einen wunderbaren Abend übernahm schließlich der Hauptakt SALTATIO MORTIS. Bereits beim ersten Lied „Taugenichts“ war es um die Contenance im Zuschauerraum verloren und es wurde aus vielen Kehlen und mit ebensolchem Körpereinsatz gesungen, getanzt und gepogt.
Von Körpereinsatz kann definitiv auch auf der Bühne gesprochen werden.Sänger Alea springt in gewohnter Manier zwischen seinen Bandkellegen herum und erfreut die Anwesenden mit der ein oder anderen akrobatischen Einlage.
Beim Ärzte Klassiker „Schrei Nach Liebe“, der auch schon direkt vorm Autritt vom Band lief, sang die Swiss Live Hall aus vollem Herzen mit. Mit diesem Song, sowie mit der riesigen Regenbogenflagge auf der Bühne zeigen die Folkrocker einmal mehr, wo sie stehen und immer stehen werden. Vielen Dank für diese Eindeutigkeit, sie wird mehr denn je gebraucht.
Auch bei den nächsten Liedern kann SALTATIO MORTIS sich über fleißige und motivierte Mitsänger*innen aus der Menschenmenge vor ihnen freuen, besonders natürlich bei den mythologischen Erzählungen „Loki“, „Odins Raben“ und „Heimdall“. Allerdings erhöhte die Feuershow zu „Loki“ die Temperatur in der ohnehin schon aufgeheizten Halle so massiv, dass einige Fans sich zum Bierstand oder kurz in die kalte Nacht flüchten mussten. Der Stimmung im Inneren tat das jedoch keinen Abbruch und es schien fast, als hätten wir alle seit Jahren nicht mehr gefeiert, so fit und ambitioniert waren alle in Bezug auf Pogen, Tanzen, Grölen, Singen und Bier verschütten. SaMo badeten in dieser Begeisterung und auch, wenn Aleas Stimme nach der langen Tour deutlich angeschlagen klang, war besonders ihm der Spaß mit seinem Publikum deutlich anzusehen.
Die mittlerweile nicht mehr wegzudenkende Choreographie zu „Mittelalter“ hielten die Fans so lange durch, dass Ales irgendwann ins Mikrofon rief „Geile Scheiße, was hat das Miuttelalter nur mit euch gemacht?“ Inwiefern das Mittelalter da tatsächlich die Verantwortung trug, sei dahingestelllt.
In der Zugabe „Gardvloo“ waren alle schon so durchgeschwitzt, dass das gemeinsame Wedeln mit Kleidungsstücken eine willkommene, wenn auch nur kleine Abkühlung bot. Dem Zeitgeist ist zu verdanken, dass sich nicht mehr nur männlich gelesene Anwesende hierbei die Shirts auszogen. Ein Hoch auf das 21. Jahrhundert!
Beim abschließenden „Spielmannsschwur“ hatt SÄngere Alea auch einen ganz anderen Schwur für die Fans der Band: „Wir schwören, wir wollen immer so weitermachen“. Wir nehmen Dich beim Wort, lieber Alea, und freuen uns schon auf die nächsten 30 Jahre mit euch.

Saltatio Mortis

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Fotos: Birger Treimer

Setlist SALTATIO MORTIS:

1. Taugenichts
2. Wo Sind Die Clowns
3. Schrei nNch Liebe (Die Ärzte Cover)
4. Große Träume
5. Ich Werde Wind
6. Loki
7. Satans Fall
8. Odins Raben
9. Brunhild
10. My Mother Told Me (Snippet)
11. God Of War
12. Heimdall
13. What Shall We Do With The Drunken Sailor?
14. Pray to the Hunter
15. My Mother Told Me
16. Rattenfänger
17. Heute Nacht
18. Mittelalter
19. Seitdem Du weg bist
20. Hypa Hypa (Electric Callboy Cover)
21. Keine Regeln (FiNCH Cover)
22. Für immer jung

Encore:
23. Alive now
24. Gardvloo
25. Spielmannsschwur

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