Review: FEUERSCHWANZ – “Todsünden”

Jeder finstere Metaller hat seine Todsünden, bei dem einem ist es DJ Bobo, Scooter oder gar David Hasselhoff. Das FEUERSCHWANZ hier in den letzten Jahren so einige Perlen aus fremden Gefilden neu vertont haben, ist sicherlich schon bei allen angekommen und oft waren die Reaktionen doch sehr gut. Nun haben sich die Barden dazu entschlossen, ein Jahr nach “Memento Mori” ihre Todsünden auf ein Album zu bannen, um es dem Metal Gott zu opfern.

Da viele Songs von dem Album bereits hier und da auftauchten, ist dies eher als ein Sammlung aller bisherigen musikalischen Sünden zu sehen, davon hat uns die Band aber auch gleich 16 Stück auf einmal kredenzt. Der arme Beichtvater wird sich sicherlich bereits jetzt schon selbst entflammen.

Ok, so schlimm wird es dann aber doch nicht, so eskalieren die gewagtesten Songs wie „Gimme!Gimme!Gimme“(ABBA), „Limit“(DEICHKIND), „Blinding Lights“(THE WEEKND) herrlich schön im bekannten FEUERSCHWANZ-Soundbild. Auch „Ding“ mit Melissa Bonny oder das grandiose „I See Fire“ sind laut Captain Metal besser gelungen, als die Originale, auch wenn sich Captain Metal „Dragostea Din Tei“ nur mit 6,66 Flaschen Met antun kann. Warum die Band ABBA gecovert hat, erklärt sich in etwa so: Sylvester 21 wurde eine Wette abgeschlossen, wenn “Memento Mori” ABBAS Voyage in den Albumcharts besiegt, wird ein Song der Schweden gecovert und Schwupps war es geschehen. 

Dann wird es schon harmloser mit den Todsünden, auf dem anderen Teil der dunklen Geheimnisse tummeln sich einige Songs aus dem Rock & Punk Rockbereich, das lässt der Beichtvater wahrscheinlich noch mit einigen Wochen Metverbot durchgehen. Hier gesellt sich neben „The Bad Touch“, „Der Graf“, „Final Countdown“ noch ein sehr geniales „Hier Kommt Alex“.

Doch auch der Metalanteil kommt nicht zu kurz, „Twilight Of The Thunder God“ mutiert zu einem 80er Heavy Metal Song und „Square Hammer“ legt hier noch einmal ein Barren Stahl hinzu. Dann folgt der „Warriors Of The World United“, bei dem Track kann man sicherlich viel falsch machen, FEUERSCHWANZ legt die Messlatte hier aber dann doch recht hoch. Der Song kann als Gastsänger noch mit Thomas Winkler, Melissa Bonny und Alea aufwarten und überzeugte schon damals bei der Veröffentlichung weltweit.  Dagegen verblassen die nachfolgenden Songs „Engel“, „Amen & Attack“ und „Gott mit Uns“ schon fast.

Dass ein Großteil der Lieder bereits live gut angenommen wird, konnte man im Sommer bereits mehr als deutlich erkennen. Die Band schafft es gekonnt Genregrenzen einzureißen, das alles mit einem eigenen Soundbild zu versehen und auch noch deutlich eigene Spuren in den Songs zu hinterlassen. Die Kirche des Heavy Metals erteilt hier volle Absolution für die Band FEUERSCHWANZ und spendiert zum nächsten Gottesdienst mehr Met und Miezen. 

 

Punkte: 9/10

Release Date: 30.12.2022 via Napalm Records

Spielzeit:  62:28

Tracklist:

  1. Gimme! Gimme! Gimme! (ABBA Cover)
  2. Twilight Of The Thunder God (Amon Amarth Cover)
  3. The Bad Touch (Bloodhound Gang Cover)
  4. Limit (Deichkind Cover)
  5. Der Graf (Die Ärzte Cover)
  6. Hier kommt Alex (Die Toten Hosen Cover)
  7. I See Fire (Ed Sheeran Cover)
  8. Square Hammer (Ghost Cover)
  9. Warriors Of The World United (Manowar Cover)
  10. Dragostea Din Tei (O-Zone Cover)
  11. Amen & Attack (Powerwolf Cover)
  12. Engel (Rammstein Cover)
  13. Gott Mit Uns (Sabaton Cover)
  14. Ding (Seeed Cover)
  15. Blinding Lights (The Weeknd Cover)
  16. The Final Countdown (Europe Cover)
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