Review: FIDDLER’S GREEN – “Seven Holy Nights”
Der Geruch von frisch gebackenen Plätzchen zieht durchs Haus, die Weihnachtsdekoration ist liebevoll angebracht, alle hoffen auf ein paar Schneeflocken und der Glühweinstand auf dem alljährlichen Weihnachtsmarkt erfreut sich reger Beliebtheit. Höchste Zeit also für etwas weihnachtliche Musik auf den Ohren! Das Weihnachtsalbum der TOTEN HOSEN ist schon dreimal zu oft aus den heimischen Boxen erklungen, zu kitschig soll es aber bitte auch nicht werden, also was tun? Ab dem 2.Dezember haben FIDDLER’S GREEN die Antwort für euch!
Mit dem Weihnachtsalbum „Seven Holy Nights“ interpretieren die Folkrocker insgesamt elf altbekannte Weihnachtslieder aus dem irischen und britischen Raum. Dabei verleihen sie den Songs ihren eigenen folkigen und teilweise punkigen Stil, der sich so gar nicht nach ruhigen und besinnlichen Feiertagen anhört.
Bereits bei den ersten beiden Songs wird deutlich, wie sehr die Neuinterpretationen zum Tanzen und Feiern einladen und den alten Staub der auf den Klassikern liegt, vergessen lassen. Dabei wird es beim ersten Song „Merry Christmas Everyone“ sogar ein bisschen skalastig.
Selbst die ruhigeren und getrageneren Lieder wie „God Rest Ye Merry, Gentleman“, Danny Boy“ oder „Mull of Kintyre“ wirken in den Versionen von FIDDLER’S GREEN nicht länger antiquiert und langweilig, sondern erhalten neues Leben und neuen Drive. Sehr überraschend ist „Lord of the Dance“, da es kein klassisches Weihnachtslied ist und deplatziert wirken könnte, würde es nicht so hervorragend in die Gesamtkomposition des Albums passen.
Bei „White Christmas“ wird es richtig rockig und wer hier auf seinem Stuhl oder Sofas sitzen bleibt, kann völlig zurecht als Grinch bezeichnet werden! „Rudolph The Rednosed Reindeer“ können wohl viele von uns nicht mehr hören, in der Variante, die uns hier präsentiert macht es allerdings dank der Ska – Einschläge und den schnellen Gitarrenriffs endlich mal wieder Spaß!
Das absolute Highlight ist wohl der titelgebende Song „Seven Holy Nights“ aus eigener Feder, der in klassischem FIDDLER’S GREEN – Stil begeistert. Hier gelingt es der Band, klassischen Weihnachtselementen einen eigenen Anstrich zu verleihen und die Zuhörenden zum Feiern zu animieren.
Ab dem 2.Dezember dürfen wir alle unterm heimischen Mistelzweig die neue Scheibe aus dem Hause FIDDLER’S GREEN hören, genüsslich an unseren Glühwein nippen und im Kreis unserer Lieben das diesjährige Weihnachtsfest begehen. Hierbei erscheint sie als CD, LP und digital via Deaf Shepherd/ Indigo.
Fazit: Tatsächlich hört sich die CD nach einem wirklichen WeihnachtsFEST an, bei dem man sich in ein gut gefülltes Irish Pub versetzte fühlt, wenn nicht gar direkt auf die Straßen des verschneiten Dublin. Kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass sich zu viele Songs auf das Album verirrt haben, die keine klassischen Weihnachtslieder sind. Von denen gäbe es in englischer Sprache durchaus noch mehr.
Alles in allem macht die Platte aber über ihre gesamte Laufzeit Spaß – und den können wir alle in diesen düsteren Tagen mehr als gut gebrauchen!
8,5 von 10 möglichen Sternen
Tracklist:
1. Merry Christmas Everyone
2. Merry Christmas Everybody
3. Mull Of Kintyre
4. I Saw Three Ships
5. Twelve Days Of Christmas
6. God Rest Ye Merry, Gentlemen
7. Lord Of The Dance
8. White Christmas
9. Danny Boy
10. Stop The Cavalry
11. Jingle Bells
12. Rudolph, The Red-Nosed Reindeer
13. Seven Holy Nights