PEYTON PARRISH – Ein Abend zwischen Wikingern und Zombies Support: DOMINUM

Was tut man so an einem Samstag-Abend in Hamburg? Nun, für andere kann ich keine Aussagen treffen, aber für mich gab es an diesem Abend nur eine Antwort auf die Frage: PEYTON PARRISH lud zum Konzert in die edel-optics.de Arena nach Wilhelmsburg und das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Bereits seit Set auf Wacken letztes Jahr hatte mir sehr gut gefallen, daher war ich sehr gespannt auf seine Europa-Tour und machte mich auf den Weg nach Wilhelmsburg in den Inselpark, wo man gegen 18:30 Uhr die Türen für uns öffnete.

Nach einer gut anderthalbstündigen Wartezeit, während welcher die Halle sich bereits gut füllte, brach erst einmal die Zombie-Apokalypse über uns herein: eine zerlumpte Gestalt kam auf die Bühne geschlurft und nahm schließlich hinter dem Drumkit Platz, dicht gefolgt von zwei weiteren, mit Gitarre und Bass bewaffneten, Zombies. Last but not least erschien ein adrett gekleideter und im Vergleich zu seinen Kollegen beinahe als Mensch durchgehender Herr. Diesen sollten wir im Laufe des Abends noch als „Dr. Dead“ (alias Felix Heldt), Anführer des Zombie-Packs und Sänger der Band DOMINUM, kennenlernen. Zum Glück schien das Catering in der edel-optics.de Arena die speziellen kulinarischen Bedürfnisse ihrer untoten Gäste befriedigt zu haben, sodass die Zombies sich von der verlockenden Menge an Frischfleisch und Gehirnen vor der Bühne nicht weiter beirren ließen und stattdessen mit „Immortalis Dominum“ und „Danger Danger“ in ihr Set starten konnten. Zwar war die Band den meisten im Saal noch kein Begriff (nicht weiter verwunderlich in Anbetracht der Tatsache, dass sie sich erst letztes Jahr gegründet hatten und das Debut-Album noch nicht einmal ganz zwei Monate alt ist), dies stellte jedoch kein großes Hindernis dar: mit ihrer Spielfreude und den eingängigen Songs vermochten DOMINUM das Publikum zügig von sich zu überzeugen und so reckten sich ihnen schnell zahlreiche Fäuste und Pommesgabeln entgegen. Zu „Better Shoot Yourself“ und „Half Alive“ rockten Zombies wie Publikum gleichermaßen ab, bevor Dr. Dead uns dann mit „Frankenstein“ einen kleinen Crashkurs zum Thema Monster-Erschaffung gab. Der nächste Song auf der Setliste war kein geringerer als der Titeltrack des gleichnamigen Debut-Albums „Hey Living People“ und gab der Band Gelegenheit für ein wenig Merch- und Album-Promotion (welche ich an dieser Stelle nur unterschreiben kann, hört ruhig mal rein ins Album). Unbestrittener Höhepunkt des Auftritts sollte aber das SCORPIONS-Cover „Rock You Like A Hurricane“ sein, bei welchem das Publikum textsicher und lautstark mitgrölte. Vor lauter „Zugabe“-Rufen kam Dr. Dead danach kaum dazu, die letzten beiden Songs „We All Taste The Same“ und „Patient Zero“ anzumoderieren und als es für die Zombies schließlich an der Zeit war, die Bühne zu räumen, hätte der ein oder andere sicher nichts dagegen gehabt, wenn ihr Auftritt noch ein wenig länger gewesen wäre. Eines lässt sich wohl mit Sicherheit sagen: DOMINUM werden an diesem Abend einige neue Fans hinzugewonnen haben und können ihre Show somit als vollen Erfolg verbuchen.

Fotos: Sandra

Nach einer kurzen Umbaupause ging es um 21:10 Uhr weiter mit dem Hauptact des Abends: PEYTON PARRISH. Der US-Amerikaner und seine Band betraten nach einem kurzen Intro vom Band die Bühne, wo sie vom Publikum lautstark in Empfang genommen wurden, und stiegen mit „Fist Into The Air“ rockig in ihr Set ein. Im gleichen Stil ging es mit „Cavity“ und „Fallen Angel“ weiter – Peyton nutzte den gesamten Spielraum, welche ihm die Bühne in der edel-optics.de Arena bot, aus und flitzte von links nach rechts und wieder zurück, während Gitarrist Miles und Bassist Aaron größtenteils auf einer Seite verweilten, sich ab und an aber auch in der Mitte für einen kurzen Schlagabtausch trafen. Alle drei Songs stammen vom neuen Album „SOUL“, welches im Januar erst veröffentlicht wurde und somit noch recht taufrisches Material bietet. Der nächste Track, “Master Of War”, gab reichlich Gelegenheit zum Headbangen, während das CRANBERRIES-Cover “Zombie” für den ersten emotionalen Moment des Abends sorgte. Der Song geht ja sowieso schon unter die Haut, aber gesungen von Peyton und untermalt von tausendenen Lichtern im Saal? Das hatte schon Gänsehaut-Potenzial. Ende des ersten Drittels der Show bildeten “Refuse It All” und “Poetry Glass” – danach war es an der Zeit, die Bühne ein wenig umzudekorieren. Der schwarze Banner mit dem “Peyton Parrish”-Schriftzug musste weichen, stattdessen gab es nun einen lila-pinken Banner a la Disney, inklusive des ikonischen Schlosses natürlich. Damit dürfte dann wohl auch die Frage geklärt sein, was wohl der Schwerpunkt des zweiten Show-Drittels sein könnte. Den Einstieg in die Welt der Disney-Musik machten Peyton und seine Bandkollegen mit dem Mulan-Cover “I’ll Make A Man Out Of You”, welches die Menge lautstark mitsingen konnte. Auch die nächsten beiden Songs, “I’m Still Here” aus dem Film “Der Schatzplanet” sowie der Hercules-Song “Go The Distance” wurden enthusiastisch aufgenommen. Krönender Abschluss und atmosphärisches Highlight des Disney-Sets war für mich jedoch eindeutig das “Fluch der Karibik”-Cover von “Hoist The Colours”, ist der Song doch geradezu wie geschaffen für jemanden mit Peyton’s Stimmfarbe. Nachdem die letzten Töne verklungen waren, wurde der Banner auf der Bühne erneut ausgetauscht – adieu Disney und hallo Vikinger. Die Einleitung in das Thema gab es in Form von “Ragnarök”, gefolgt von “Thor” und “Dane”. Gegen Ende von letzterem Stück gesellte sich ein Gast zu Peyton auf die Bühne – als Alea von SALTATIO MORTIS die Bühne betrat, hätte man glatt meinen können, dass nun erst der eigentliche Hauptact des Abends aufgetaucht war, so viel Jubel schlug ihm entgegen. Aber nun ja, das dürfte wohl nicht allzu sehr überraschen, wenn man bedenkt, dass SALTATIO MORTIS sich hierzulande ja doch einiger Beliebtheit erfreuen und zudem einen Teil dazu beigetragen haben, Peyton in Deutschland (noch) bekannt(-er) zu machen. Natürlich war der nächste Song auf der Setliste dann auch die Peyton-SaMo-Kollaboration “God Of War”, zu welchem sich dann auch Luzi das L mit Dudelsack auf der Bühne blicken ließ. So schnell wie sie aufgetaucht waren, verschwanden sie dann aber auch schon wieder Richtung Backstage, Peyton und Band inklusive. Zumindest Peyton und seine Jungs ließen sich dann aber durch das laute Einfordern einer Zugabe wieder hervorlocken. Unter lautem Beifall gaben sie für uns das Stück “Valhalla Calling” zum Besten, im Original geschrieben von MIRACLE OF SOUND. So sehr ich den Song auch liebe, ein wenig hinterließ das Cover für mich an diesem Abend dann doch einen bitteren Beigeschmack, bedenkt man, dass der Urheber des Songs bereits seit Wochen von Peyton einfordert, mit dem Covern des Liedes aufzuhören. Auch der Abschluss des Sets, “My Mother Told Me”, war ein weiteres Cover, a capella gesungen von Peyton, Alea und dem Publikum. Für ein abschließendes Gruppenfoto kam auch Luzi dann noch einmal kurz auf die Bühne. Gegen 22:10 Uhr kam die Show somit zu einem recht frühen Ende. Der Abend dürfte für so ziemlich jeden etwas geboten haben, Peytons Set war eine schöne Mischung aus Vikinger-Songs, Disney-Covern und originalen Tracks und auch die Vorband hat ordentlich Laune gemacht – gerne wieder!

Fotos: Sandra

Setlist DOMINUM:

  • Immortalis Dominum
  • Danger Danger
  • Better Shoot Yourself
  • Half Alive
  • Frankenstein
  • Hey Living People
  • Rock You Like A Hurricane (SCORPIONS Cover)
  • We All Taste The Same
  • Patient Zero

Setlist PEYTON PARRISH:

  • Fist Into The Air
  • Cavity
  • Fallen Angel
  • Master Of War
  • Zombie (CRANBERRIES Cover)
  • Refuse It All
  • Poetry Glass
  • I’ll Make A Man Out Of You (DISNEY Cover)
  • I’m Still Here (DISNEY Cover)
  • Go The Distance (DISNEY Cover)
  • Hoist The Colours (DISNEY Cover)
  • Ragnarök
  • Thor
  • Dane
  • God Of War (mit SALTATIO MORTIS)

Encore:

  • Valhalla Calling (MIRACLE OF SOUND Cover)
  • My Mother Told Me (VIKINGS Cover)
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