KNORKATOR – ‘Sieg der Vernunft’-Tour Kiel Pumpe

Am Freitagabend waren wir in Kiel, im großen Saal des „Pumpe e.V.“ zum Auftakt der „Sieg Der Vernunft“-Tour von KNORKATOR. Und was soll man sagen? Wenn eine ausverkaufte Location mit 750 Leuten gefüllt ist aber feiert wie 5000, dann lief an diesem Abend einfach alles richtig.
Der Abend läßt sich mit einem Zitat der Band auf einen Nenner bringen: DING INNE FRESSE !!
Nichts anderes war dieser gelungene Tourauftakt, den hier kuttentragende Metalheads, bademantelpräsentierende Piercingmodelle, Intellektuelle Drehbankmechaniker und Philosophieprofessoren Schulter an Schulter und im Schweiße vereint gefeiert haben als gäbe es kein Morgen. Aber warum auch zurück halten? Knorkatorfans wissen schließlich, daß wir eh alle sterben werden, den alten Mann das alles da draussen nichts mehr angeht, Ma Bakers Sieg der Vernunft über das Böse vom Knurrkater kurz und klein gespielt wird und der Hofstaat dem ultimativen Mann „Du bist Schuld“ ins Gesicht brüllt. Also Feuer frei. Und das ging so von der ersten Minute an. Das Publikum war ausgehungert, viele Stimmen hörte man schon vor den ersten Tönen von der Bühne, die sich riesig auf die neue Tour freuten und das neue Album seit Wochen rauf und runter hören, weil sie nicht genug davon kriegen.
Die Band selbst kommt pünktlich um 20uhr im Dunkeln auf die Bühne und startet gleich mit dem Titelstück des neuen Albums und der Tour. Stumpen freut sich sichtlich über ein von Anfang an steil gehendes Publikum. Begleitet von seiner typischen Art seine Fans in Gespräche zu verwickeln, läßt sich die Menge zu seinen willigen Dienern machen und fangen den ersten Crowdsurfer des Abends ein und lassen ihn mit vereinten Kräften auf Kommando fliegen. 20kg weniger und der junge Mann hätte unter der Hallendecke geklebt. So macht Crowdsurfen Spaß. Surferin Nummer 2 durfte das gleiche dann auch nochmal erleben. Ob das grün im Gesicht der Surferin an der Hallenbeleuchtung lag oder an etwas anderem ließ sich nicht abschließend klären. Auf die Gemüsekanone mußten die Fans auch diesmal leider wieder verzichten, dafür wurden sie ausgiebig mit Riesenkonfetti und trockenem Laub (???) dekoriert. Ein weiteres Highlight des Abends waren die Gesangseinlagen von Stumpens Tochter Agnetha. Eine tolle Stimme, die sicher noch für weitere Begeisterung unter Musikfans sorgen wird. KNORKATOR sind wie eigentlich immer ohne Vorband unterwegs und so standen die mehr als 2 Stunden Spielzeit ganz allein den Berlinern zu, die sie mit einer Fanmenge verbringen durften, die sogar Textsicherer als ein Stadion voll PUR-Fans waren. Und das soll schon was heißen. Schweißgebadet und mit Bauchschmerzen vor Lachen stimmen die 750 Fans den ultimativen Abschlusstitel an: „Zähneputzen, pullern und ab ins Bett“ schallt es so laut und bestimmend durch die Halle, das anwesende Mitglieder der hiesigen Zahnarztpraxen quasi vom Fleck weg arbeitslos sein dürften, bei so einem energischen Aufruf.
‚Hach – dit war schon jemütlisch‘ dürfte es dem ein oder anderen durch den Kopf gegangen sein als man nach einem frenetischen Abschied die Pumpe verließ. KNORKATOR sind halt immer für einen erfrischend spaßigen Abend zu gebrauchen.
Schön. Einfach schön.

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