Review: ALTER BRIDGE „Pawns & Kings“
Seit nunmehr 18 Jahren stehen ALTER BRIDGE für herausragende Rockmusik made in USA. Direkt mit ihrem ersten Album ‚One Day Remains‘ sorgten die Ex-Musiker von CREED Mark Tremonti, Scott Phillips und Brian Marshall mit ihrem neuen Sänger Myles Kennedy (Ex-The Mayfield Four) für großes Aufsehen. Die Symbiose aus Kennedys herausragender Stimme sowie Tremontis Gespür für eingängige Riffs, die stets seine unverkennbare Handschrift tragen, trägt von Album zu Album immer reifere und größere Früchte. Ihr nunmehr siebtes Studioalbum ‚Pawns & Kings‘ knüpft an diese Entwicklung, die mit dem 2019er Release ‚Walk The Sky‘ ein Monument grandioser Rockmusik setze, nahtlos an.
Während der pandemiebedingten Liveabstinenz tüftelten die Musiker voneinander getrennt an neuen Songideen, die sie schließlich wieder ins Studio führten und in Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Produzenten Michael Baskette zehn starke Songs aufnahmen. Das neue Album beeindruckt mit der Varianz der einzelnen Songs, die jedoch im Gesamten betrachtet auf ein Neues das überlegene Songwriting des kongenialen Duos Kennedy/Tremonti unterstreicht und hervorhebt.
Dass grandiosem Songwriting keine zeitlichen Grenzen gesetzt sind, beweist die Band mit drei herausragenden Stücken, die sich nicht an Zeitlimits orientieren. Mit einer Spielzeit über sechs Minuten bietet der Titeltrack ‚Pawns & Kings‘ eine Bandbreite an Theatralik und Vielfalt ohne dabei seine Eingängigkeit zu verlieren. Auch das fast siebenminütige ‚Sin After Sin‘ kann nicht mit Langatmigkeit aufwarten, jedoch mit düsterer Prägnanz. Auf satte achteinhalb Minuten kommt das emotionale ‚Fable Of The Silent Son‘, das eins der besten Gitarrensoli Tremontis auf dem Album präsentiert. Jedoch bestechen auch die anderen Tracks des Albums mit ausgesprochenem Facettenreichtum. Das eingängige Stück ‚Stay‘ eröffnet Tremonti mit seinem Faible für Flageolett-Riffs, die er auch schon auf seinen Solo-Alben oft zum Einsatz brachte und sein Gitarrenspiel auszeichnen. Zudem übernimmt er hier auch einen Teil des Leadgesangs. Die gegensätzlichen Klangfarben der Stimmen Tremontis und Kennedys ergeben zusammen eine harmonische Kombination, wobei die prägnante Stimme Kennedys unverkennbar die unaufdringliche Dominanz inne hat. Mit ‚Pawns & Kings‘ liefern ALTER BRIDGE wie erwartet einen neuen Meilenstein ihrer Karriere und ein Lehrstück, wie eine musikalische Offenbarung klingen kann und muss.
Bewertung: 11/10 Punkten, das schaffen nur ALTER BRIDGE!
Tracklist:
1. This Is War
2. Dead Among The Living
3. Silver Tongue
4. Sin After Sin
5. Stay
6. Holiday
7. Fable Of The Silent Son
8. Season Of Promise
9. Last Man Standing
10. Pawns & Kings
Hörprobe gefällig?
