Review: AMON AMARTH – “The Great Heathen Army”

30 Jahre plündern und raubschatzen die Schweden von AMON AMARTH nun schon durch die Welt und haben sich nun mit dem 12. Album „The Great Heathen Army“ zurückgemeldet. Die Band dachte sich, dass es keinen Sinn machen würde die abgebrochene Tour zum Berserker Album (2019) fortzuführen und legen nun mit „The Great Heathen Army“ einfach ein neues Album hin.

Die Schweden starten mit  „Get In The Ring“, der Song ist für den Wrestler Erick Redbeard als ‚Einlaufmusik‘ geschrieben worden und entpuppt sich nach dem hymnischen Einlauf zum Death Metal Langschiff inklusive aller AA Trademarks, die man so kennt. Geschichtlicher wird es nun mit dem Titeltrack „The Great Heathen Army“, dieser handelt vom großen dänischen Einfall in England um das Jahr 865 n. Chr. Der Song ist dementsprechend auch hymnisch aufgebaut und eine mächtige Death Metal Walze, die nur so vor Kraft strotzt. Nun folgt „Heidrun“, wer nennt einen Song bloß Heidrun, ach Moment es gab da ja diese unsterbliche Met Ziege aus den Sagas und so ist dieser Song tatsächlich eine Huldigung des Mets und Heidrun. Dementsprechend fröhlich ist der Song regelrecht und dürfte ein perfekter epischer Trinksong der Schweden werden. „Oden Owns You All“ ist auch wieder so eine Walze, auf anfangs eingängige Melodien folgt eine brachiale Hasswalze aus Wikingerkehlen nur aufgehellt von einigen Riffsolos und der melodischen Abgesang Sonate der Walküren.

„Find A Way Or Make One“ wird ein perfekter Moshpithit werden, der Song peitscht textlich schnell auf und kann mit mitreißendem Refrain, Gitarrenriffs und einem starken Druck überzeugen. „Dawn Of Norsemen“ setzt hier dann noch etwas nach, insbesondere die Gitarrenmelodien zwischen dem hasserfüllten Gekeife lassen sich sehen, alles andere ist typische AA-Klosterplünderung. Die Sachsen und Wikinger führten damals so einige Schlachten gegeneinander, nun gibt in dieser uralten Tradition eine Gesangsbattle mit Saxons Biff Byford und Johan Hegg in „Saxons And Vikings“. Das Ganze gibt dem Song doch ein ganz anderes Klangpotential und klingt mit den beiden gegensätzlichen Gesangskörpern durchaus interessant. Und dann ist da wieder so ein unerbittlicher Amon Amarth Zerschmettersong, „Skagul Rides With Me“ hat wieder alles, treibender Death, Hymnen zum Mitsingen und einen fauchenden Johann Hegg auf der anderen Seite. „The Serpent´s Trail“ ist dann wieder ein eher im Midtempo angesetzter Song, der uns das Schlachtfeld angenehm verlassen lässt, immer mit sägenden Gitarren in der Hand und das Ragnarök voraus.

Das Album ist im Gesamten etwas düsterer und schwerer geworden als die Vorgänger, dennoch verteidigen AMON AMARTH ihre Trademarks gekonnt und können auch wieder deutlich brachialer agieren. Man spürt förmlich die dunkle Energie die sich in den letzten beiden Jahren angesammelt hat und sich nun entfesselt. Ich würde das Album nicht besser als die  „Twilight Of The Thunder Gods“ bewerten, aber dennoch ebenbürtig und etwas stärker in der schwedischen Death Fraktion. Im Allgemeinen ist die Umsetzung des Sounds schon eine Meisterleistung, auf zum fröhlichen (Death)-Metfest.

Punkte 8/10

Tracklist:

  1. Get In the Ring 
  2. The Great Heathen Army 
  3. Heidrun 
  4. Oden Owns You All 
  5. Find a Way or Make One 
  6. Dawn of Norsemen 
  7. Saxons and Vikings 
  8. Skagul Rides With Me 
  9. The Serpent’s Trail                       

Erschienen bei: Metal Blade           

Record Release: 05.08.2022

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