Ja, ja, so pink, pink, pink blüht die Weltkugel – J.B.O. & CROSSPLANE in Oberhausen

Eigentlichen leben wir auf dem blauen Planeten, aber was, wenn das blau plötzlich aus ist? J.B.O. haben die Antwort: Eine alternative Welt. Nicht grün, nicht gelb nicht rot, sondern pink. Planet Pink. Und in diese Welt entführen sie uns auf ihrer Show in Oberhausen zusammen mit CROSSPLANE. Ihr denkt euch jetzt schon “Was zur Hölle”? Mit dem Gedanken habt ihr das Gesamtwerk von J.B.O. mitsamt der Show schon gut zusammengefasst, aber dazu später mehr.

Als CROSSPLANE um 20 Uhr die Bühne betreten, wird es zunächst etwas ernster, als im späteren Verlauf des Abends. “Seid ihr alle gut drauf?”, begrüßt uns Sänger Marcel Mönnig zwischen den Songs, die so Rock’n’Roll sind, dass man sie fast auf eine Stufe mit Motörhead stellen könnte. “Ihr seid der Knaller, wir kommen ja auch aus dem Pott und wird sind das erste Mal heute in dieser Halle, vielen Dank dafür”, lobt er uns später mit einem Lächeln im Gesicht. Während das Publikum immer mehr in Fahrt gerät und die Köpfe schwingt, geht es auf der Bühne eher ruhig zu. Viel zu sehen gibt es nicht, alle Musiker sind durch ihre Instrumente an die Mikrofonständer gebunden und können sich entsprechend nicht viel bewegen. Das braucht es in diesem Fall aber auch nicht, die Musik überzeugt im Alleingang. Als die Musiker dann die Bühne verlassen ist das Geschrei groß. “Wir waren schon Backstage, standen unter der Dusche und haben euch gehört, ist das geil”, verrät uns Marcel, auch wenn sie die Bühne nur für wenige Sekunden verlassen haben. Einen Song später werden wir dann mit den Worten “Wir sind CROSSPLANE aber ihr seid Rock’n’Roll”

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Fotos: Cynthia Theisinger

Auch wenn das Publikum schon recht pink angezogen ist, ist das J.B.O. noch nicht genug. Direkt zum ersten Song “Planet Pink” fliegt das pinke Konfetti über die Fans und legt sich auf diesen nieder. “Geht’s euch gut? Uns auch, wir dürfen endlich wieder spielen nach der ganzen Scheiße”, begrüßt uns Sänger und Gitarrist Hannes Holzmann. Es ist eins der ersten Konzerte der Band seit der Pandemie und die Freude ist ihnen anzusehen. Es wird wie wild über die Bühne gesprungen und gepost ohne Ende. Langweilig wird es nie, wo auch die “Showfutzis” eins und zwei ihren Teil beitragen. Sei es mit übergroßen Spritzen, Schildern mit Songtexten oder Lenkrädern. Für die Augen ist immer etwas dabei, während es in den Ohren auch mal etwas unangenehm werden kann.

Nein, damit ist natürlich nicht der Sound von der Bühne gemeint, sondern die Fans. Textsicher sind sie alle, egal wie neu oder alt der Song ist, aber die Qualität der Stimme lässt nach einigen Bieren dann doch ab und zu mal etwas nach. Dafür ist sie dann aber doppelt so laut. An dieser Stelle kann sich aber niemand beschweren, wir sind immerhin bei J.B.O., welche Band steht denn mehr für Fun Metal? Bei Songtiteln wie “Einhorn”, “Mach Noch Eins Auf”, “Schlumpfozid” oder “Wir Ham Ne Party” kann man aber auch schlecht anderes erwarten. Dazu gesellt sich zwischen den Songs immer wieder viel Humor wie vor besagtem Einhorn der Spruch “Sind Einhörner nicht Nashörner mit Bulimie?” oder ähnlichem.

Immer wieder wiederholt sich eins aus dem Publikum: Lautes Brüllen. Sei es ein “Bitte Vito / Hannes” als Antwort auf ein “Danke Oberhausen!”, der Rhythmus eines Songs oder die Wörter “Kirschjoghurt” bzw. “Schlagbohrmaschine”. Gesungen wird wiederum dafür die gesamte erste Strophe von “Ein Guter Tag Zum Sterben”. Für all dies gibt es als Belohnung ein Drumsolo, bevor sich die Band schließlich mit ihrem Stargast Vier Finger – und dem dazugehörigen Song – verabschieden wollen. Im Bezug auf die aktuelle Lage in der Ukraine beschließt J.B.O. jedoch noch “Keep On Rockin’” von Neil Young zu covern, bevor diese von der Bühne gehen.

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Fotos: Cynthia Theisinger

Es dauert nicht lange, bevor sie doch wieder zurück sind – mit großen Luftballons, die schnell ihren Weg in das Publikum finden. Als Zugabe gibt es “Verteidiger Des Wahren Blödsinns” und “Alles Nur Geklaut”. Erneut verschwinden die Musiker von der Bühne, um mit “Wacken Ist Nur Einmal Im Jahr” und “Ein Fest” die Kirsche auf die imaginäre Torte zu setzen. Hierzu gibt es noch einen riesigen aufblasbaren J.B.O. Schriftzug auf der Bühne, der Drummer Wolfram Kellner völlig verdeckt. Mit den Worten “Danke für jeden einzelnen der heute Abend von euch da ist, vielen vielen Dank” und noch viel viel mehr lieben Gesten werden wir nach über 2 Stunden in den Abend entlassen, auch wenn die Party noch nicht aufhören wollte.

 

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