Dystopian Summer mit SOLAR FAKE & BEYOND BORDER im Ricklinger Bad

Synthpop Konzerte sind aktuell in der Region Hannover nur rar gesät. Wenn dann aber doch eins stattfindet, ist sofort die ganze Familie vor Ort versammelt. So auch diesmal, als SOLAR FAKE und BEYOND BORDER ins Ricklinger Bad einladen. Jetzt muss nur noch das Wetter für die Open-Air-Bühne mitspielen, nachdem der Morgen nicht verregneter hätte sein können. Am Ende kommt aber doch alles besser als erwartet, oder nehme ich hier zu viel vorweg?

BEYOND BORDER

Pünktlich zum Einlass wird er imaginäre Schalter umgelegt und der Regen hört auf. Dennoch ist der Andrang für die Tische unter den Schirmen für die erwartete Rückkehr des Regens groß. Die Angst des wiederkehrenden Regens ist aber schnell verschwunden, als man in Gesichter blickt, die man lange nicht gesehen hat und allerspätestens also BEYOND BORDER die Bühne betreten. Direkt wird der Sitzplatz zum Stehplatz umfunktioniert und eifrig losgetanzt. Die Band zeigt sich erfreut und kann dabei nicht nur mit neuen Bühnenoutfits punkten, sondern auch mit Iggis Stimme, die mit vielen neuen Variationen heute besonders gut wirkt. Diese Stimmung springt entsprechend schnell auch auf das Publikum über, sodass nicht nur getanzt, sondern auch geklatscht und mitgesungen wird. Dafür gibt es dann auch eine Live-Premiere mit dem Song “Urban Hymn”. Nach 35 Minuten beenden BEYOND BORDER mit “Stand” unter tobendem Applaus ihr Set und konnten mit Sicherheit den einen oder anderen neuen Fan gewinnen.

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Fotos: Cynthia Theisinger
  1. Setlist BEYOND BORDER
  2. Construction
  3. Neurotic
  4. Urban Hymn
  5. Pry Open
  6. Where Are You
  7. The Damned Don’t Cry
  8. What Makes The World Go Round
  9. Stand

SOLAR FAKE

Eine große Verschnaufpause gibt es nicht, dann SOLAR FAKE stehen schon wenigen Minuten später auf der Bühne, denn sie hatten noch viel vor. “Einen wunderschönen guten Abend, schön, dass ihr alle da seid und dass das Wetter wieder besser als vorhin” begrüßt uns Sven Friedrich, bevor es mit dem Opener des aktuellen Albums, “At Least We’ll Forget”, direkt in die Vollen geht. Direkt auffällig ist jedoch das Fehlen von Keyboarder André Feller. Dieser kann aus persönlichen Gründen nicht da sein, wodurch Dirk Riegner für ein einspringt, wofür Sven einen großen Dank ausspricht, da die Show sonst schwer geworden wäre. Dankbar darüber sind natürlich auch die Fans, die es sich inzwischen auf dem Tanzbein bequem gemacht haben.

Anschließend fallen keine vielen Worte mehr. Ein Song folgt auf den nächsten, wobei jeder das Herz höher schlagen lässt. Man kann das Set liebevoll als Best-of betiteln, wobei auch das aktuelle Album “Enjoy Dystopia” nicht zu kurz kommt. Inzwischen sind die meisten aufgestanden, singen und tanzen, jedoch auch die noch sitzenden scheinen nicht weniger von Svens Stimme angetan zu sein, die reibungslos zwischen hart und sanft hin und her wechselt. Als erstes Highlight gibt es “Implode” als Piano-Version zu hören, die weniger tanzbar ist, sondern mehr zum Träumen einläd. Dafür gibt es im Anschluss viel Applaus, wobei uns auch Sven lachend “Und nun zurück zum Tanzen” sagt, was auch direkt zu “Not What I Wanted” umgesetzt wird. Aber auch das Mitsingen der Fans ist hier deutlich zu hören “Ihr übernehmt heute Andrés Part auch soweit bisschen mit, vielen vielen Dank dafür” schmeichelt Sven uns danach ein bisschen weiter.

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Fotos: Cynthia Theisinger

Neben vielen Hannover-Premieren, wie Sven sie liebevoll nennt wie “Es Geht Dich Nichts An”, hat es auch ein Podcast-Wunsch in das Set geschafft. “Arrive Somewhere” wird daraufhin mit den Worten “hoffentlich verkacken wir es nicht” eingeläutet. Je später der Abend, desto mehr geht Sven auf der Bühne auf. Immer wieder sagt er uns wie “krass” und “wahnsinnig” wir heute sind und man sieht ihm an, dass er am liebsten selber nicht die Bühne verlassen möchte. “Wir haben noch mehr vorbereitet, aber so ist das nunmal” sagt er uns bevor die Band mit “Just Leave It” die Bühne verlässt.

Aber auch irgendwie nicht. Kaum runter sind sie auch gleich wieder da und machen da weiter wo sie aufgehört haben. Es folgt ein Cover von “Where Is My Mind”, gefolgt von “Under The Skies”, “I Despise You” und schließlich “Stay”, bei dem Sven erneut feststellt, dass es ohne André irgendwie komisch ist. “Also hilft uns beim letzten, also potenziell letzten, ein paar positive Gedanken rüber zu schicken, denn die braucht er gerade” – einer bitte der gerne nachgekommen wird. Anschließend verlässt SOLAR FAKE erneut die Bühne, aber es gibt noch mehr vorbereitetes Material. Zugabe 2 verlangt nochmal alles an Restenergie ab, bevor schließlich mit “Wish Myself Away” der Sack zugemacht wird. Unter tosendem Applaus bedankt sich Sven bei uns allen, dass wir uns an die Regeln gehalten haben uns und extra haben testen lassen und entlässt uns damit nach einem über 120 Minuten Set in die noch recht junge Nacht.

Ein Tipp am Rande: Nach der Veranstaltung sollte man das Wetter nicht mit den Worten “hat sich aber gut gehalten” kommentieren, denn das ist genau der Moment, in dem der Starkregen beginnt auf einen niederzuprasseln, und man bis auf die Knochen nass zuhause ankommt, auch wenn alles vorher noch so gut war.

Setlist SOLAR FAKE

  1. At Least We’ll Forget
  2. Reset To Default
  3. This Pretty Life
  4. Under Control
  5. Trying To Hard
  6. All The Things You Say
  7. I Don’t Want You In Here
  8. Invisible
  9. Implode
  10. Not What I Wanted
  11. Arrive Somewhere
  12. Es Geht Dich Nichts An
  13. More Than This
  14. Parasite
  15. The Pain That Kills You Too
  16. Just Leave It
  17. Observer

Zugabe

  1. Where Is My Mind
  2. Under The Skies
  3. I Despise You
  4. Stay

Zugabe 2

  1. Sick of you
  2. This Is Who You Are
  3. Where Are You
  4. Wish Myself Away
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