Review: THE UNGUIDED – Father Shadow

Die interessanten Alben sind immer die spontanen „In Your Face Geballer“ – Alben und so landete das 5. Album der Schweden von THE UNGUIDED recht spontan im Postfach. Die Band aus den ehemaligen SONIC SYNDICATE Mitgliedern mischt gekonnt im Ursüppchen des Melodic Death Metals rum, dazu noch eine ordentliche Ladung Metalcore und ein paar Otternasen, äh elektronische Synthis.

Bereits der Opener „Childhood´s End“ prügelt auf den Hörer ein und zeigt bereits zu Beginn die Bandtrademarks von cleanen Gesangsparts, Screams, melodischen Geschrammel und technischen Spielereien. Der eingängige cleane Refrain von „Never Yield“ dagegen lädt direkt zum mitsingen ein und kann direkt überzeugen, immer mit dabei die melodische Gitarre Unterstützung, ah Metalohrwurm. „War Of Oceans“ prescht brutal munter, schnell, melodisch und eingängig weiter, überzeugt schnell und mündet in einer kleinen Heavy Metal Hymne. Anfangs wird der zuckersüße Gesang von Jonathan Thorpenberg‘s noch etwas vom Gesamtwerk getragen, „Where Love Comes to Die“ schockt mich dann Anfangs etwas von der Klebrigkeit. Ich bin mit HIM aufgewachsen, die Liebeshymnen dort hatten etwas mehr … dunklen Reiz als eine Ähnlichkeit mit diversen Boybands, zum Glück wird noch etwas gegrowlt. 

 

Danach geht es aber stampfend und eingängig weiter mit „Crown Prince Syndrome“ , die Mischung der Gitarrenfront klingt aber auch hier für mich entzückender als die cleanen Gesanglinien. „Fate´s Hand“ und „Stand Alone Complex“ legen wieder ein Gang zu und sind beide mit den Melodielinien durchaus interessant. „Seth“ dagegen legt hier noch eine Schippe oben drauf und entpuppt sich als schneller und nicht überfrachteter Song, einfach direkt und schnell. Bei „Gaia“ hat man sich noch Erik Engstrand mit ins Boot geholt der etwas im Co-Growling mitmischt, einen besonderen Einfluss nimmt es aber nicht auf den dennoch recht guten Song. 

Dann gibt es noch Nachschlag mit den SONIC SYNDICATE Coverversionen von „Jailbreak”, „Denied” und „Jack of Diamonds“, die sich technisch noch etwas ausgereifter anhören dennoch war der Gesang damals irgendwie mit mehr Biss.

Abschließend kann man sagen, ja das Album ist technisch gesehen auf einem hohen Level und die Band zeig wozu Sie fähig ist. Leider wirken die Songs oftmals zu überfrachtet mit den verschiedenen Einspielungen. Dadurch kristallisiert sich trotz der eingängigen Songs kein richtiges Alleinstellungsmerkmal der Band heraus wie man es von anderen Melodic Death Metal Bands aus Schweden kennt. Der poppige Cleangesang könnte zudem auch deutlich mehr Biss und Aggression vertragen, um es mit anderen Bands des Genres aufnehmen zu können.

Bewertung: 7 von 10 Punkten

Father Shadow erscheint am 09.10.2020 über Napalm Records.

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