MPS Rock die Heide 3 mit FORGOTTEN NORTH, FEUERSCHWANZ und FIDDLERS GREEN

Es ist Ende September, eine Rückkehr zur Normalität vor Corona ist noch nicht in Sicht, einige Konzerte finden dennoch statt. So auch im Rahmen des MPS Spätsommerkonzerte, auf dem Gelände, wo normalerweise die “Fette Heide” stattfinden sollte. So finden sich an diesem Abend FORGOTTEN NORTH, FEUERSCHWANZ und FIDDLER’S GREEN zusammen, um uns zusammen vier Stunden die Ohren zu beschallen. Klingt soweit ziemlich gut, oder? Hätte man da nicht noch eine Rechnung mit dem Wetter offen gehabt.

Bevor wir jedoch dazu kommen ein paar Worte zu der Coronalage auf dem Konzert: Das Konzept hat Hand und Fuß. Das Gelände ist in zwei Gebiete vor der Bühne unterteilt. Links und Rechts. Für diese Gebiete musste man sich bereit beim Kartenkauf entscheiden und kam entsprechend nur in Eines der Beiden. Hinter den beiden Gebieten gab es ein weitläufiges Gebiet mit verschiedenen Essens- und Getränkeständen, wo man sich aber ohne Probleme an die Abstandsregeln halten konnte. Ein Anstehen an den Ständen erfolgte natürlich nur mit Maske, auf deren Einhaltung auch genau geachtet wurde. Vor der Bühne gab es mehr als genug Bierbänke, auf denen sich maximal 10 Personen aufhalten durften. Ein Stehen war nicht möglich. Im hinteren Bereich sind einige Zelte aufgebaut, die mit Sitzmöbeln ausgestattet sind und dennoch genügend Sicherheitsabstand bieten. Zusätzlich liefen einige MPS Mitarbeiter über das Gelände, die dafür sorgten, dass es keine Zwischenfälle gibt, auch wenn sich die meisten Besucher ausnahmslos an die Regeln hielten. An diesem Punkt einen großen Dank an das MPS für das gute Konzept und auch an die Besucher, die sich vorbildlich verhalten haben.

FORGOTTEN NORTH

Pünktlich mit den ersten Tönen von FORGOTTEN NORTH fangen auch die ersten Regentropfen vom Himmel zu fallen. Das zahlreiche Publikum auf den Bierbänken ist aber bestens dagegen gewappnet und greift kurzerhand zu Regenjacken, Schirmen oder zum Wikingerschild, sofern man in der passenden Gewandung zum Konzert erschienen ist. FORGOTTEN NORTH lässt sich davon aber nicht beirren. “Scheiß auf den Regen, Scheiß auf Corona, wir sind heute eine Einheit, eine Familie, ein Blut!” sagt uns Sänger Børje Lokisson und setzt damit das Zeichen für den heutigen Tag. Die Fans sind von Anfang an Feuer und Flamme, wodurch der Regen schnell vergessen wird, sofern es nicht von den Tischen auf die eigene Hose tropft. Dafür präsentieren uns FORGOTTEN NORTH einen neuen Song über die heilige Dreischeußlichkeit: “Fahnenraub”. Nach einer Stunde verlassen die Musiker die Bühne, kommen jedoch für eine Zugabe zurück. “Wie feiert man auf dem MPS? Laut, am Tisch sitzend und Vogelfrei” – sagt uns Børje passend zum letzten Sog “Vogelfrei”, bevor sich die Band unter viel Applaus schließlich von der Bühne verabschiedet.

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Fotos: Birger Treimer

Setlist FORGOTTEN NORTH:

01. Licht Der Zeit
02. Kinder Des Zorns
03. Drachenfest
04. Walhalla
05. Macht Und Intrigen
06. As Dusend Düwels
07. Berserker
08. Kalt
09. Fahnenraub
10. Am Leben
11. Wir Trinken Nie
12. Seelenglut
13. Vogelfrei

FEUERSCHWANZ

Wer hoffte, dass der Regen nur vorübergehend war, wurde nun etwas anderem belehrt. Dieser ist immer noch voll im Gange und sollte auch während FEUERSCHWANZ nicht weniger werden. Immerhin ist es nur ein Nieselregen und kein Starkregen, angenehm ist es dennoch nicht. Aber FEUERSCHWANZ wären nicht FEUERSCHWANZ, wenn sie nicht auch unter diesen Bedingungen die Stimmung heben könnten. So beginnt die Band mit “Metnotstand im Märchenland”, gefolgt von “Die Hörner Hoch”, bei welchem nicht nur die Hörner gen Himmel wandern, sondern auch die Stimmung. Es wird lautstark mitgesungen, im Sitzen getanzt und noch mehr getrunken. Nicht nur Bier und Met, sondern auch Glühwein, was durch das kalte Wetter nicht zu vernachlässigen war. “Es ist schön hier zu sein. Es sind vielleicht nicht die schönsten Bedingungen, aber wir schaffen das” sagt uns Hauptmann Feuerschwanz. Gleiches findet auch Prinz R. Hodenherz III: “Schön sitzen bleiben, aber dafür umso lauter singen!”. Diesem Aufruf kommen wir natürlich nach, gerade wenn es sich um das einzige Konzert im Norden handelt, wie wir später erfahren. Aber auch die Band passt sich den Umständen an. So wird er Text zu “Metfest” kurzerhand in “Bierbank Metfest” umgebaut und setzen sich zu “Schubsetanz” selbst auf eine Bierbank, um mit dem Publikum zu tanzen. Das Highlight ist jedoch wohl das Cover von “Ding” von SEEED, welche der Hauptmann vorträgt. Nach 90 Minuten ist aber auch dieser Auftritt vorbei und die Band verlässt unter Applaus die Bühne.

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Fotos: Cynthia Theisinger

Setlist FEUERSCHWANZ:

01. Metnotstand Im Märchenland
02. Die Hörner Hoch
03. Wikingerblut
04. Metfest
05. Schubsetanz
06. Prinzessin
07. Das Elfte Gebot
08. Kinder Im Geiste
09. Kampfzwerg
10. Ding
11. Latte
12. Operation Drachensturm
13. Krieger Des Mets
14. Methämmer
15. Ketzerei
16. Malleus Maleficarum
17. Unter Dem Drachenbanner

FIDDLER’S GREEN

Inzwischen schreiben wir Stunde 4 mit durchgehendem Regen. Wenn man nun durch die Reihen der Fans schaut, sieht man viele genervte Gesichter und viele freie Plätze. Einige haben sich bereits auf den Weg ins Trockene gemacht, was niemand nach dieser Zeit zu verübeln ist. Die Schuld kann man hierbei ausschließlich auf das Wetter schieben. Die verbliebenen haben dennoch viel Spaß als FIDDLER’S GREEN auf die Bühne kommen. Es wird laut gesungen und auf den Plätzen getanzt und geschunkelt. Heute gibt es ein Unplugged Konzert, da die Band wie die Fans, bei ihrem Auftritt sitzen möchte. Ist aber vielleicht auch nur ein Mittel um weiter weg vom Boden und dem Wasser zu sein? Auf der Bühne und dem Gelände steht das Wasser nämlich inzwischen Zentimeter hoch. Mit den Worten “Wir begrüßen euch zum zweiten Konzert dieses Jahr! Da spielen wir ein MPS ähnliches Konzert dieses Jahr und haben dann dieses Wetter” begrüßt uns Ralf „Albi“ Albers. “Dieser Applaus ist für euch, dass ihr hier geblieben seid” fährt er fort. FIDDLER’S GREEN nehmen heute alles mit Humor. Bei einem Song verspielt sich Schlagzeuger Frank Joos so sehr, dass sie den Song kurz unterbrechen und festlegen, dass der nächste der sich verspielt sich eines Kleidungsstücks entledigen muss, da “es eh viel zu warm” ist. Zu einem späteren Zeitpunkt vergisst Patrick „Pat“ Prziwar tatsächlich einen Teil seines Textes, behält jedoch alle Kleidungsstücke an, sehr zum Bedauern mancher Anwesenden.

Zum zweiten Running Gag des Abends wird der Junggesellinnenabschied eines Fans. Sprüche wie “Junggesellinnen Abschied? Hast du dir das gut überlegt? Der Himmel weint mit dir” und “Wann ist denn die Hochzeit? Mittwoch? Da merkt man schon am Wochentag, dass das nichts wird”, sind die Folge. Als Entschädigung gibt es dafür Freibier für die baldige Braut. Aus gegebenen Anlass wird heute auf die Wall Of Folk verzichtet, dafür erfahren wir als erste, dass es im Dezember ein neues Album geben wird. Aber auch bei FIDDLER’S GREEN ist nach 90 Minuten Schluss. Die Band bedankt sich bei allen für ihr durchhalten, immerhin waren diese nun über fünf Stunden im Regen, und verlassen unter viel Applaus die Gelände, während die ersten Fans schon den Weg in das trocken, warme Auto suchen.

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Fotos: Cynthia Theisinger

Setlist FIDDLERS GREEN:

01. The Freak Of Eniskillen
02. Matty Groves
03. Buccaneer
04. Born To Be A Rover
05. Down // Jig (Old Polina)
06. A Night In Dublin
07. Raise Your Arms
08. No More Pawn
09. The Night Paddy Murphy Died
10. John Kanaka
11. Galway Girl
12. Bottoms Up
13. I’m Here Because I’m Here
14. Walking High
15. Highland Road
16. Bottom Of Our Glass
17. Tam Lin
18. Yindy
19. Never Hide
20. Star Of The County Down
21. Bugger Off

Encore:

22. Girls Along The Road
23. Victor And His Demons
24. Irish Rover
25. Blarney Roses

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