Review: KNUCKLE PUCK – “20/20”

Gut Ding will Weile haben – da ist es endlich, das neuste Werk von KNUCKLE PUCK, “20/20”. Ursprünglich sollte dies schon im Mai erschienen sein. Die Wartezeit konnten sich die Fans Gott sei Dank mit alten Alben verkürzen, davon gibt es immerhin schon Zwei. Im Vergleich zum letzten Album “Shapeshifter” hat sich der Stil des Quintetts aus Chicago aber ein wenig geändert. War das Album doch eher energischer, mit Liedern wie “Everyone Lies To Me” und “Stuck in Our Ways”.

Laut Sänger Joe Taylor soll Album Nummer Drei ein wenig anders sein, zwar immer noch der gute, alte Pop-Punk, aber ein wenig mehr auf das Ernste im Leben bezogen. Die Texte sind viel selbst reflektierender, nicht auf die Band an sich bezogen, sondern eher auf die Hörer. Es ist fast schon eine Art Selbstfindungs-Hilfe für Fans oder die, die es Mal werden wollen. Die Energie der Band bleibt aber bestehen.

 

KNUCKLE PUCK selbst behauptet, das “20/20” ein Begleitalbum vom Debüt “Copacetic” ist. Es teilt die jugendliche Energie, nur etwas erwachsener. Das sollte ja auch nicht schwer sein, jeder verändert sich und wächst in einer Dekade. Und auch wenn Meinungen und Geschmäcker verschieden sind, fällt direkt auf, dass die Chicagoer recht haben. Einerseits klingt in jedem Lied der Jugendliche Leichtsinn mit, typisches Pop-Punk eben, allerdings sind die Texte tiefgründiger und ernster. Es geht um Höhen und Tiefen im Leben. Vier von elf Liedern wurden im Vorfeld schon veröffentlicht. “Breath” in Kollaboration mit MAYDAY PARADE Sänger Derek Sanders und was eher selten geworden ist, ein Lyric-Video zum Lied “RSVP”, welches zwar nicht die Tiefgründigkeit widerspiegelt, die KNUCKLE PUCK angehen wollen, allerdings textlich sehr gut eine Trennung umschreibt und gleichzeitig damit aufräumt, nicht immer das zu glauben was man im Fernsehen oder in den Medien hört.

 

Das Album an sich hat definitiv Potenzial es mit den Großen in der Pop-Punk-Welt aufzunehmen und auch neue Fans zu akquirieren. Es ist ein Potpourri aus Lebensfreude und den Sorgen, die man mit sich rumträgt. Das einzige, was irgendwie ein wenig stört ist, warum man sich Gastsänger holt, die genauso klingen wie der eigentliche Sänger. Ansonsten ist das Album ein Hit nach dem Anderen.

Bewertung: 9 von 10 Punkten

“20/20” erscheint am 19.09.2020 über Rise Records.

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