Stirb oder friss – Ein Interview mit der BIESTmasterin Jen Sanusi
Am 22.05.2020 erscheint das Debütalbum von BIEST, wir haben das zum Anlass genommen, um mit Jen Sanusi, der Sängerin von BIEST, ein kurzes Interview für euch zu führen. “Stirb oder Friss” wird jeden Liebhaber des Deutschrock begeistern.
Hallo Jen, als erstes, wie geht’s?
Jen: Hallo Nola, lieben Dank. Mir geht es zur Zeit gut. Uns als Band auch, und wir können uns gesundheitlich nicht beklagen.
Wie gehst Du persönlich mit dem Lockdown um?
Jen: Ich versuche, das Beste daraus zu machen und mich auf die Dinge zu konzentrieren, die lange liegengeblieben sind. Und es ist nicht wenig. *Lach*
Was bedeutet diese unfreiwillige Auszeit für dich und die Band?
Jen:: Für uns bedeutet die unfreiwillige Auszeit natürlich viele Abstriche zu machen, was das Proben angeht, die Live-Konzerte fallen weg, wie bei allen anderen Bands natürlich auch. Uns fehlt es total, mit unseren Fans die Bühnen zu rocken. Wir sind so auf Entzug. Das ist echt der Wahnsinn!
Wie ist es in dieser doch sehr besonderen Zeit ein neues Album auf den Markt zu bringen, welche Herausforderungen meistert ihr damit gerade?
Jen: Uns stellte sich natürlich die Frage, verschieben wir unser Album- Release in den Herbst, oder ziehen wir es in dieser besonderen Zeit, wie vorgesehen, einfach durch? Aber wir sind alle der Meinung gewesen und unser Bauchgefühl sagte uns auch, den Release zu unserem Debütalbum „Stirb oder Friss“ nicht zu verschieben. Auch wenn es natürlich absolut nicht das Gleiche ist, wie zu normalen Zeiten. Die Herausforderung besteht natürlich gerade darin, wie können wir für unsere Fans präsent sein, ohne eine Release-Show? Vielleicht haben wir dazu aber noch eine kleine Überraschung, und man kann sich schon darauf freuen, dass unsere Release-Show zu unserem Debütalbum nach der Corona-Krise definitiv nachgeholt wird! Was uns zu der Krise gerade musikalisch sehr aufbaut, und wir auch sehr dankbar dafür sind, ist, dass wir unsere zwei Singles „Kamikaze“ und „Hier bei mir“ plus die dazugehörigen Videos veröffentlichen konnten. Das ist noch vor unserem Debütalbum-Release. Einfach nur geil, das zeigt uns auch die große Resonanz seitens der Fans mit ihrem total positiven Feedbacks. Und dafür sind wir in dieser schweren musikalischen Krise sehr dankbar!
Live-Auftritte fallen derzeit aus, wie geht ihr damit um?
Jen: Tja, das ist natürlich krass, aber wir müssen das Positive daraus ziehen. Wir versuchen, die Zeit so zu nutzen, indem wir neue Songs schreiben oder uns auf die Zeit nach Corona vorzubereiten. Jeder übt für sich und bleibt fit und gesund, damit wir nach der Corona-Krise wieder richtig starten können.
Der Albumtitel „Stirb oder Friss“ bleibt im Kopf, allein weil es sonst ja immer nur Friss oder Stirb heißt, warum habt ihr den Titel so gewählt und wie seid ihr darauf gekommen?
Jen: Auf dem Album gibt es den Song „Stirb oder Friss“ und die Idee kam einfach beim Songwriting, einen Songtitel zu nehmen, der aus dem Rahmen springt. Denn wir wollten uns nicht festlegen auf vorgeschriebene Wortspiele und deswegen heißt unser Album auch „Stirb oder Friss“ und nicht andersrum.
Die Songs auf dem Album spiegeln vieles aus eigener Erfahrung wider, und jeder kann für sich selbst bestimmen, wie der gemeinsame Titel vom Album und der Titelsong „Stirb oder Friss“ auf denjenigen wirkt, verwirrt oder ihn irritiert und was er einem damit sagen möchte. Denn genau das wollten wir mit dem Album erreichen, sich gedanklich damit zu beschäftigen. Alles andere wäre doch zu einfach gewesen.
Ist es Absicht, dass das Cover eurer CD an eine Mischung aus H-Man, Powerwolf und Wonderwomen erinnert, oder ist es eher BIESTmaster? Bist du die Domteurin der Biester?
Jen: Haha, dass werden wir natürlich oft gefragt. Wir haben einfach unserer Kreativität freien Lauf gelassen. Und das ist auch das Coole am Musikmachen. Einfach den Ideen und den Stimmungen freien Lauf lassen und mal bitte kein Schubladendenken. Vielen gefällt es sehr, einigen sagt es vielleicht gar nicht zu. Aber man kann es ja nicht jedem rechtmachen und das wollen wir auch nicht, denn das ist überhaupt gar nicht unsere Absicht.
So lange es uns gefällt, haben wir alles richtig gemacht. Das Cover ist aus so vielen Ideen entstanden und wir haben sie miteinander kombiniert. Und ja, es erinnert total an unsere Kindheit mit He-Man, She-Ra und Battlecat, oder?! Es bleibt jedenfalls in den Köpfen hängen. *Lach* Coole Idee mit dem BIESTmaster. Warum sind wir nicht selbst darauf gekommen? Danke, The BIESTMaster ist geboren. *Lach* Ob ich die Domteurin der BIESTer bin? Dazu muss ich sagen, dass wir uns alle gegenseitig dressieren und unsere Kunststücke gemeinsam erarbeiten. *Lach*
Was ist dein Lieblingssong auf eurem Debütalbum und warum?
Jen: Für mich gibt es tatsächlich einige Lieblingssongs auf unserem Debütalbum. Denn die Songs beinhalten so viele Erfahrungswerte, sei es mit viel Herzblut, Traurigkeit oder mit Neuanfängen verbunden. Aber, aus meinem Herzen heraus ist es „Hier bei mir“. Dieser Song spiegelt Erfahrungswerte wider, wie man aus einer Ohnmacht aufwacht, sich aus einem schwarzen Loch befreit, um wieder mit neu erwachter Stärke bei sich zu sein.
Wo soll die Reise hingehen mit Biest?
Jen: Nach Bali!!! *Scherz, Lach* Ups, geht ja gar nicht im Moment. Auf alle Fälle wieder, so schnell es geht, auf die Bühnen. Wir träumen natürlich von den großen Festivals, wir wissen aber auch, dass der Weg dorthin steinig sein wird. Deswegen lassen wir es einfach auf uns zukommen und warten gespannt ab, wo uns das Ganze als nächstes hinführen wird. Wir sind sehr hungrig, und wir können es kaum erwarten, einfach wieder live spielen zu können.
Was war dein persönliches Highlight mit BIEST bisher?
Jen: Definitiv unser Debütalbum „Stirb oder Friss“! Ein Traum geht gerade in Erfüllung. Allein die gemeinsame Arbeit im Studio mit den anderen BIESTern war einfach unglaublich schön und inspirierend für den Bandzusammenhalt, der dadurch für uns alle noch mehr an Wert gewonnen hat. Das ist für mich persönlich das absolute Highlight mit BIEST. Unser erstes gemeinsames Debütalbum mit unseren eigenen Fingerabdrücken. Denn wir haben so viel Kraft, Herz und Leidenschaft in unser Album fließen lassen und freuen uns, dass wir unser Baby mit euch allen da draußen teilen können.
Vielen Dank für das nette Gespräch Jen. Wir hoffen mit Euch, dass der Weg immer geradeaus und ziemlich schnell, steil nach oben geht. Wie für alle Musiker, wünschen wir uns auch für euch, dass es schnell zurück auf die Bühne geht, denn uns fehlt die Live-Musik genauso, wie Euch.