Moshen bei perfektem Sound – THE GHOST INSIDE, GIDEON und BOUNDARIES in Hannover

Was anfangs unmöglich schien, ist doch Realität. Als THE GHOST INSIDE 2015 ihren Busunfall hatten, war es fast ausgeschlossen, dass die Band jemals wieder Konzerte spielen kann bzw. direkt eine ganze Tour. Nun, 9 Jahre später, ist die Tour durch 22 Städte in vollem Gange und auch Hannover mit dabei. Begleitet werden sie dabei von GIDEON und BOUNDARIES, die auch alles andere als neu in der Szene sind.

Pünktlich um 8 Uhr betraten BOUNDARIES die Bühne und zeigten direkt, dass keine halben Sachen gemacht werden. Der Pit öffnete sich direkt und Bassist Nathan Calcagno stachelte das Publikum immer weiter an. Größer, weiter, mehr war das Motto des Pits, zu dem er selber wie ein Energieball umher hüpfte. Sänger Matt McDougal tat es ihm gleich und so kamen die Fans schon früh am Abend auf Betriebstemperatur.

Fotos: Mirco Wenzel

Nicht anders war es, als es kurz danach Zeit für GIDEON war. Direkt fiel einem der Cowboyhut von Sänger Daniel McWhorter und die dazu passenden Schuhe auf, auf die Ohren gibt es aber alles andere als Country. Breakdown für Breakdown ging es durch das Set, während das Publikum weiter feierte und der Pit nie still stand, auch wenn sich nach der Bitte nach Crowdsurfern niemand in der Luft befand. Ein Set ohne besonderen Schnick-Schnack, aber braucht es das überhaupt um gut zu sein? GIDEON bewiesen das Gegenteil.

Fotos: Mirco Wenzel

Die Folgen des Busunglücks waren nicht zu übersehen, als Drummer Andrew Tkaczyk seinen Platz bezog und seine Beinprothese für die extra für ihn entwickelte Vorrichtung auszog, die es ihm erlaubt, überhaupt zu spielen. Und gleichzeitig ist es unglaublich motivierend zu sehen, durch was die Band gegangen sein muss, nur um an diesem Abend wieder mit neuer Stärke für uns spielen zu können.

Die Fans belohnten das auch, drehten mit den ersten Tönen richtig auf. Lautes Mitsingen stand auf der Tagesordnung und auch fanden immer wieder Crowdsurfer ihren Weg nach vorne. Der Pit war natürlich auch nicht eingeschlafen und verausgabte sich ohne Rücksicht auf den folgenden Tag. Das Set war sehr geprägt vom neuen Album “Searching For Solace”, wobei auch ältere Fans auf ihre Kosten kamen. Ansagen gab es nur wenige, die Zeit wurde für Songs genutzt und nur so konnte man es schaffen, ganze 18 Songs in 75 Minuten zu performen.

Während die Bühnenshow sehr minimalistisch gehalten war, ist der Sound an diesem Abend deutlich hervorzuheben. Oftmals war dieser im Capitol etwas breiig oder undeutlich, dieses Mal war es anders. Nichts ging unter oder war zu laut, die Backing-Vocals passten perfekt, jedes Wort von Sänger Jonathan Vigil war glasklar zu verstehen.  Alles war so perfekt, dass es schon fast vom Band hätte kommen konnen, was aber definitiv nicht der Fall war.

Die Zeit verging wie im Fluge, als Jonathan ankündigen, dass nur noch fünf Songs übrig sind und erzählte, wie hart es ist, einen Monat auf Tour zu sein, weg von Familie und Freunden, wenig Schlaf und das im Tourbus, es aber das alles wert sei, jeden Abend in unsere glücklichen Gesichter zu schauen. Daher kann man getrost sagen, dass nicht nur die Fans sehr zufrieden mit dem Abend waren, sondern auch die Band.

Fotos: Mirco Wenzel
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