Ein letztes Mal vereinte Kräfte – Das Finale der “JOIN THE FORCES TOUR 2023” von NITZER EBB und FRONT 242 in Heidelberg

Alles kommt irgendwann zu einem Ende, so auch die legendäre Tour der beiden EBM-Urgesteine NITZER EBB und FRONT 242. Das Finale der Tour wurde dieses Mal im Süden gefeiert, in Heidelbergs berühmter halle02, und das Interesse war, wie erwartet, enorm. Wie bereits bei den bisherigen Terminen standen etliche schon lange vor Einlass Schlange, manche Tickets wechselten vor Ort noch für enorme Summen den Besitzer und alle fieberten darauf hin, eingelassen zu werden.

Im Frühjahr waren noch LIEBKNECHT als Support dabei, in Göteburg und Oslo waren es REIN, während nun bei den letzten beiden Shows niemand anderes als TERENCE FIXMER den Anheizer machen sollte. Allein die Tatsache, dass Terence der Support sein würde, tritt er doch ansonsten mit Douglas zusammen als FIXMER/MCCARTHY auf, war schon ein zeitfüllender Gesprächsstoff, denn mancher rätselte, was er als Anheizer für seinen Kollegen in seiner Setlist haben würde.

Wehmütige Gedanken an die Zukunft – werden wir doch alle älter – und nostalgische Erinnerungen an Konzerte aus den letzten Jahrzehnten wichen aber schnell der Vorfreude, je näher der Beginn der Show rückte. Bereits mit den ersten Klängen war die Halle dicht gefüllt, und für manchen gab es schnell gar kein Vorkommen mehr, auf der Suche nach einem besseren Blick nach vorne.

TERENCE FIXMER spielte live für die jubelnde Masse, die ihn schon begeistert empfing und hatte ein mitreißendes Set im Gepäck. Neben bekannten Songs wie “Corne De Brume”, “Aktion Mekanik Theme” und “Body Pressure” präsentierte er auch zur Freude aller Anwesenden einen Track aus dem Fundus von FIXMER/MCCARTHY und zwar “Destroy”. Viele wünschten sich an dem Abend, dass der Auftritt von Terence länger gewesen wäre, die Rufe nach einer Zugabe waren kaum zu überhören, aber seine Show endete relativ abrupt.

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Fotos: Anja K.

Eine Pause und noch mehr Gedränge, jeder wollte so viel wie möglich von den Musiklegenden sehen, die mehr als eine Generation geprägt hatten, denn es war an NITZER EBB, den Abend fortzusetzen.

“It seems some story was told
But what is there to tell?”
(NITZER EBB- Lightning Man)

Ehrgeiz und Energie, der Wille war da, dem Publikum zu liefern, nach was es verlangte. Harris und McCarthy hatten hochkarätige Songs dabei und ganz gleich, ob es “Control I’m Here”, “Hearts And Minds”, “Blood Money”, “Captivate” oder “Getting Closer” war, die Band versuchte dem anwesenden Publikum eine Show zu liefern, die einem Tourfinale würdig war. Mancher, der sich besonders kritisch über Douglas’ Erscheinungsbild geäußert hatte, wurde eines besseren belehrt. Denn auch wenn das Leben einen jeden von uns zeichnet, so war er mit Herzblut bei der Sache und das Publikum ließ sich davon größtenteils sichtlich mitreißen. Unter begeistertem Applaus räumte die Truppe schließlich die Bühne, der Abend ging auf die Zielgerade und es war an FRONT 242, ihn gebührend zu beenden.

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Fotos: Anja K.

“I should have wakened up at once, but this was no
Concern of mine, so I kept on dreaming”
(FRONT 242 – Quite Unusual)

FRONT 242 starteten unter lautem Applaus und wurden mit der gleichen Begeisterung empfangen, wie zuvor NITZER EBB. Kein Wunder, haben sie doch eine gemeinsame, jahrzehntelang erarbeitete Fanbase, die nur darauf wartete, die rüstigen, aber fitten Jungs auf der Bühne zu sehen. Das Licht war gewohnt spärlich, Klassiker reihte sich an Klassiker, die Setlist gut durchmischt, und so war es auch der Sound. Die Zeit flog nur so dahin und fast jeder im Publikum schien Song um Song textsicher mitsingen zu können.

“Funkahdafi”, “Generator”, “No Shuffle”, “Commando Mix”, “Red Team”, “Deeply Asleep”, “Operating Tracks” waren nur ein Bruchteil der insgesamt achtzehn Songs umfassenden Setlist, die den Rest des Abends füllte und das Publikum fand keine Ruhe, es wurde getanzt bis der Schweiß lief und die letzte Zugabe verklang.

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Fotos: Anja K.
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