Review: VV – Ville Valo – “Neon Noir”

VILLE VALO– “Neon Noir”

Nach etlichen kommerziellen Erfolgen und Alkoholproblemen inklusive Entzug gab HIM 2017 die Auflösung der Band bekannt und es wurde still um den charismatischen Frontman VILLE VALO, der Traum vieler Teenager um die 2000er. Der Sound hat damals eine ganze Generation der schwarzen Szene geprägt und so manchen Fan auch dorthin gebracht. Durch die Auflösung würde der Musikwelt etwas fehlen, denn der recht einzigartige musikalische Sound und Gesang von VILLE VALO hatte immer etwas doch recht Besonderes. VILLE VALO hat die Gebete vieler HIM-Fans nun scheinbar erhört und beglückt uns am 13.01.2023 mit seinem ersten Soloalbum „Neon Noir“.

Natürlich ist es nicht HIM, daher ist man schon gespannt was einen erwartet. Den Beginn macht „Echolocate Love“, als eingängiger, aber doch recht poppiger und wenig düsterer Rock Song, überrascht der Song etwas. Die nachfolgenden „Run Away from the Sun“ und „Neon Noir“ kommen dem alten Material dann aber zum Glück wieder deutlich näher und haben wieder diese schöne dunkle Note.

Die nachfolgenden „Loveletting“ und „Baby Lacrimarium“ schmachten dann wieder ein dunkles Dasein in der Posieecke – dies bezieht sich hier auch auf den Sound. „The Foreverlost“ und „Salute The Sanguine“ klingen dann auch wieder deutlich zackiger und rockiger. Auch textlich spürt man ständig die altbekannten Trademarks Parts aus Liebe, melancholischer Nachdenklichkeit und dunklen Gedanken.

Diese schwere Melancholie kommt auch insbesondere bei den Songs „Heartful Of Ghosts“ und „Saturnine Saturnalia“ sehr gut zur Geltung und lässt das schwarze Gothherz fröhlich hüpfen. Mit „Vertigo Eyes“ folgt dann noch eine recht poppig-seichte Abschiedsnummer, die so sanft wie seine Stimme dahinplätschert und auch dadurch überzeugen kann.  

Alles in allem kann das Solo-Album von VILLE VALO materialtechnisch überzeugen und vereint alle Trademarks des finnischen Künstlers. So mancher Fan wird bei dem dunklen Sound wieder dahinschmelzen. Ville schafft es sehr gekonnt den Drahtseilakt zwischen der Musik zu treffen und hier nicht zu stark in poppige Gefilde abzudriften. Ich hätte mir selber zwar etwas mehr Black-Kuschel-Wumms gewünscht, aber vielleicht erfolgt dies ja bei den nächsten Soloscheiben.  

Punkte: 7/10

RELEASE DATE: 13.01.2023 – SPINEFARM RECORDS 

Setlist:

  1. Echolocate Your Love     3:25
  2. Run Away From The Sun 4:12
  3. Neon Noir                4:57   
  4. Loveletting              4:50
  5. The Foreverlost          3:30
  6. Baby Lacrimarium 3:50   
  7. Salute The Sanguine 5:06   
  8. In Trenodia 5:04   
  9. Heartful Of Ghosts 4:52   
  10. Saturnine Saturnalia 6:38   
  11. Zener Solitaire 2:31   
  12. Vertigo Eyes 7:43

 

 

Auf Tour geht der gute Finne natürlich auch, hier soll der Fokus aber deutlich stärker auf älterem Material liegen.

Neon Noir Tour 2023 – GSA Tourdates:
17.02.2023 – Berlin, Huxleys Neue Welt
18.02.2023 – Hamburg, Fabrik
21.02.2023 – Frankfurt, Batschkapp
22.02.2023 – Zurich, Komplex
03.03.2023 – Munich, Backstage Werk
05.03.2023 – Vienna, Arena

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