Review: EPICA – The Alchemy Projekt

Die Ausnahmemusiker von EPICA haben nach 20 Jahren und dem letzten meisterhaften Omega-Albumzyklus nun einen Schritt in neue Gefilde gemacht. Als erstes Projekt beim neuem Label Atomic Fire Records setzte sich die Band in diesem kleinen Konzeptalbum mit einigen befreundeten Musikern zusammen, um Musik neu zu mischen.  

Zitat Mark Jansen: „ Idee hinter diesem Konzept ist die Zusammenarbeit. In der heutigen Welt mit all ihrem Chaos und ihren Herausforderungen müssen wir als Menschheit zusammenarbeiten, um die Probleme zu lösen und über sie hinauszuwachsen, um eine neue Welt zu schaffen, in der wir alle wieder strahlen können. Wir sind alle miteinander verbunden, und wenn auch nur ein Teil der Menschheit leidet, leiden wir alle darunter.“

Was auf den ersten Blick wie ein Coveralbum wirkt, überrascht schnell mit dem Inhalt. Im Gegensatz zu vorgegebenen Parts wirkten die Gast-Musiker komplett im Songwriting mit. Bereits beim ersten Track „The Great Tribulation“ sorgt der Mix mit dem FELSHGOD APOCALYPSE-Death Hammer für ein doch recht neues Hörerlebnis, in dem der Bombast von EPICA durch die Gegenseite noch mehr gepuscht wird. Während uns „Wake The World“ mit Phil Lanzon & Tommy Karevik als deutlich ruhigerer Song wieder auf den Boden holt, gewürzt mit einem perfekten Klangduett aller Beteiligten.   „The Final Lullaby“ wird hier nun unterstützt von SHINING und Jørgen Munkeby (Saxofon & Gesang), heraus kommt ein extrem gut ausbalancierter und schneller Song, der alleine bei der Gesangslinie von Simons Ohrwurmcharakter hat und tief ins Mark geht.

Nun haben nur Frauen die Bühne, in „Sirens Of Blood And Water“ gelingt es der Band, Charlotte Wessels, MYRKUR und Simons Stimme verschmelzen zu lassen. Heraus kommt ein Werk, wo man teilweise nicht mal mehr heraushört, wer hier die Hauptsängerin zu sein scheint.  Mit „Death Is Not The End“ ist der Sirenengesang aber schnell wieder weggeblasen, hier spürt man schnell die Death-Walze um Björn “Speed“ Strid und Frank Schiphorst, die sich dann auch zwischen Bombast, Power oder Melodic Death verliert und den Hörer mit offenen Mund stehen lässt. Ebenso das kurze Geschredderstück „Human Devastation“ mit Henri Sattler und Sven De Caluwé, Feengesang bekommt man hier eher weniger zu hören, sondern nur erstklassigen Death Metal.

Den Abschluss macht nun „The Miner“, bereits zu Beginn spürt man den Gitarrenvibe von Niilo Sevänen (INSOMNIUM) und EPICA schafft hier eine deutliche nordische Einprägung. Alleine die Stimmengewalt von Asim Searah, Simons und Sevänen bläst hier an die Wand, an den Drums hat sich die Band dann noch den (Power)Wolf Roel van Helden geholt.

FAZIT:

Das Alchemy-Experiment der Band scheint mehr als geglückt zu sein. Die Band hat es geschafft, sehr viele unterschiedliche Bands und Stile durch den Metal-Thermomix zu jagen und passende Rezepte für die unterschiedlichsten Musik-Anhänger gefunden. Alles in allem in einer bekannt hohen Qualität, und auch Fans der eigentlichen Band EPICA kommen hier nicht zu kurz.

Bewertung: 8 von 10 Punkten

Das Album erscheint am 11.11.2022 unter Atomic Fire Records

Setlist:

  1. The Great Tribulation 5:03 – feat. FLESHGOD APOCALYPSE
  2. Wake The World 6:11 – feat. Phil Lanzon (URIAH HEEP) & Tommy Karevik (KAMELOT)
  3. The Final Lullaby 5:12 – feat. SHINING
  4. Sirens Of Blood And Water 4:17 – feat. Charlotte Wessels & MYRKUR
  5. Death Is Not The End 5:14 – feat. Frank Schiphorst (MAYAN) & Björn “Speed” Strid (SOILWORK)
  6. Human Devastation 2:57 – feat. Henri Sattler (GOD DETHRONED), Sven de Caluwé (ABORTED)
  7. The Miner 6:57 – feat Asim Searah (DAMNATION PLAN), Niilo Sevänen (INSOMNIUM), Roel van Helden (POWERWOLF)

 

Line-up: Simone Simons: Gesang | Mark Jansen: Rhythmusgitarre, Growls | Isaac Delahaye: Gitarre | Coen Janssen: Synthies, Klavier | Rob Van Der Loo: Bass | Ariën Van Weesenbeek: Schlagzeug |

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner