KIEFER SUTHERLAND – ‘Chasing The Rain Tour’ Hamburg Fabrik
Manchmal muss und will man auch als Metalhead seine Komfortzone verlassen und so war ich sehr gespannt auf die ‚Chasing The Rain“ Tour von KIEFER SUTHERLAND und seinem letzten Deutschlandkonzert dieser Tour in Hamburg, genauer gesagt in der Fabrik. Vor Ort angekommen wurde auf den ersten Blick klar: Das wird voll heute. Das wartende Publikum ist gut gemischt und tatsächlich ist mehr jüngeres Publikum vertreten als man allgemein bei Country – und Americana Musik erwarten würde. Doch weit gefehlt. Ob es nur der Name KIEFER SUTHERLAND ist, der die Leute anzieht oder wirklich alle auch seine Musik kennen sollte sich später zeigen.
Zuersteinmal startet der Abend pünktlich um 20 Uhr mit dem Folk Duo MARLA & DAVID CELIA. Stimmlich stark erinnernd an MICHELLE PHILLIPS (THE MAMAS AND THE PAPAS) singen MARLA & DAVID (Backgroundvocals) in typischer Singer-Songwriter Art der 60er/70er Jahre. Die 7 Songs ihres Programms wirken grundsätzlich eher ruhig und teilweise tragend und wollen irgendwie so gar nicht als „Anheizer“ für KIEFER SUTHERLAND greifen. Schade, denn schlecht ist das Duo wirklich nicht. Dennoch in dieser Konstellation leider, leider fehl am Platz. Das merkt man auch dem Publikum an- der Applaus fällt eher verhalten aus und viele Stimmen lassen erahnen, dass ich mit meiner Einschätzung nicht alleine bin.
Nach einem kurzen Umbau betritt nun also Hollywoodstar KIEFER SUTHERLAND die Bühne mit seiner Band. Im Grunde hatte ich nicht viele Erwartungen, wurde hier aber vom ersten bis zum letzten Ton mehr als positiv überrascht. Schon bei den ersten Songs ‚Ol‘ Lonely Life‘ Und ‚Can’t Stay Away‘ zeigt die Band, dass sie einfach Bock hat zu spielen. Vor allem Mr. Sutherland selbst sprüht vor Energie was sich von Anfang an auch auf das Publikum auswirkt. Der Applaus und Jubel zwischen den Songs wird von Mal zu Mal frenetischer. Mit kleinen Anekdoten zu den einzelnen Songs, die glücklicherweise kurz gehalten werden aber die Gäste auch immer mal zum Lachen bringen, wird das zufriedene Grinsen in seinem Gesicht immer breiter. Es folgen Songs wie das großartige ‚Going Home‘ wo das erste Mal das Gefühl aufkommt, dass man KIEFER SUTHERLAND gerne mit BRUCE SPRINGSTEEN zusammen auf Tour sehen und erleben würde, passen die beiden doch einfach perfekt zusammen in ihrer Art. Überhaupt ist das ganze Set eine großartige, gekonnte Melange von Referenzen aus SPRINGSTEEN, GARTH BROOKS, ALAN JACKSON, BOB DYLAN und TOM PETTY ohne diese Größen nur einfach zu kopieren. Nein, SUTHERLAND macht hier einfach alles richtig und mit seinen eingestreuten Coversongs wie PATTY LOVELESS‘ Superhit ,Blame It On Your Heart’ und letztlich auch TOM PETTYs ‚Ways To Be Wicked‘ oder ‚Honey Bee‘ bereichert er den Abend. Nach guten 100min folgen nach einem merklich von Herzen kommenden „Thanks to you all“ noch 2 Zugaben. ‚Friday Night‘ und ‚Agave‘ beschließen den fantastischen Abend und das Publikum dreht gemeinsam mit der Band noch einmal richtig auf.
Einen besseren Abend hätte man sich kaum wünschen können. Selbst die Location für diese Band hätte nicht besser gewählt werden können. Die nächste Tour wird definitiv wieder besucht. Danke an Mr. Sutherland und seine wirklich großartige Band.
