SOLITARY EXPERIMENTS und BATTLE SCREAM beim Königstein Open Air

Am 29.07.2022 fand auf der Festung Königstein ein Konzert von BATTLE SCREAM und SOLITARY EXPERIMENTS statt, organisiert von der Konzertagentur Dresden.

Es riecht nach Rauch – das ist das erste, was man in Königstein angekommen wahrnahm. Leider wüteten in nur 15 km Entfernung verheerende Waldbrände, weswegen es im Vorlauf der Veranstaltung auch bei den Besuchenden zu einiger Unsicherheit kam, ob das Konzert wie geplant stattfinden würde. Doch es fand statt!

Zuallererst musste man aber den Weg zur Festung zurücklegen. Viele, wie auch ich, wählten den Fußweg zur Burg hinauf. Ein schweißtreibendes Unterfangen an diesem warmen Sommertag. Vor der Burg die nächste Entscheidung: Per Aufzug oder zu Fuß die Festung erklimmen? Ich kann nur den Aufstieg – falls möglich – zu Fuß empfehlen. Man kommt an der Außenfassade der Festung vorbei, kann einen altehrwürdigen Gang entlang hochwandern und sieht viel von der Festung an sich, ehe man im Kasematten-Innenhof landet wo das Konzert stattfand.
Oben angekommen hat man einen wundervollen Ausblick, so dass wirklich alle erst einmal stehen blieben und gebannt über die Mauer schauten. Von dort oben kann man auch wunderbar den Sonnenuntergang sehen. Ein Konzert 240 m über der Elbe zu erleben hat seinen ganz besonderen Charme. Heute war die Sicht jedoch etwas getrübt durch den Rauch, aber zum Glück war der Rauchgeruch oben auf der Festung weniger stark wahrnehmbar. Einige versuchten auch die Waldbrände von der Festungsmauer aus zu entdecken, aber vom Konzertbereich aus war nichts sichtbar.

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Alles war natürlich überschattet vom Waldbrand, auch der Veranstalter wies vor Beginn eindrücklich darauf hin, keine Kippen von der Burgmauer zu werfen und auch auf dem Weg nach unten zum Parkplatz nicht zu rauchen.

Battle Scream begannen ihren Auftritt bereits um 19 Uhr, also 30 min früher als angekündigt. Ein Fakt den anscheinend nicht viele mitbekommen hatten. Auch ich stand noch oben auf der Mauer, machte Fotos von der Aussicht und rannte dann zügigen Schrittes in den Fotograben. Mit rockiger Musik stürmten sie die Bühne und fanden gut Anklang. Songs wie “Diebe im Gesetz”, “Sick!” und “Virus Mensch” waren auf der Setlist vertreten. Die Show war sehr energiegeladen und insbesondere der Gitarrist und Sänger posierten viel, veränderten immer wieder ihre Position auf der Bühne und hatten sichtlich Spaß die Menge anzuheizen.

Auch der Sänger von Battle Scream hielt kurz inne, ermahnte alle Konzertbesucher eindrücklich sich an die Regeln zu halten und brachte die Gedanken auf die nur 15km entfernt mit dem Feuer kämpfende freiwillige Feuerwehr und Polizei. Diese Ansage wurde mit viel Beifall begrüßt.

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Setlist Battle Scream

Intro: Schwarz
Diebe Im Gesetz
Paranoid
Sick!
Fesseln Der Zeit
Until The End
Deep Place
Close To You
Adrenalin
Virus Mensch
Der Letzte Vorhang Fällt

Kurz vor halb neun begann die Show von Solitary Experiments mit einem langen Intro. Der Sänger begrüßte uns freudig mit „Wir haben heute zwei Stunden Zeit!“. Gleich ging es los mit “Achromatic” und die Menge tanzte. Allerdings nicht lange – es gab technische Probleme, nach dem Song folgte eine kurze Technik-Pause. Die Drummer konnten sich nicht hören. Um die Stille zu überbrücken, fragte Sänger Dennis Schober ins Publikum: “Wie heißt denn unser neues Album?”- Stille, gefolgt von einer einzelnen Wortmeldung mit “Wonderland”. “Das geht ja schon gut los!” befand er und erinnerte uns daran, dass das neue Album Transcendent heißen wird. Außerdem verriet er, dass es am 28.10.2022 voraussichtlich erscheinen wird. Die Nennung des Albums “Transcendent” entwickelte sich dann zu einem kleinen Running Gag am Abend, was in Ansagen extra betont wurde – “Das ist Wonderland, aus unserem neuen Album Transcendent!”. Am Ende des Abends wusste dann wirklich jeder wie das neue Album heißt und wird es sicherlich nicht wieder vergessen.
Nach der Technikpause und dem Fazit “Wir haben heute eine Stunde und 50 Minuten!” ging es weiter. Es schien aber weiterhin immer Mal wieder Probleme mit den Monitoring zu geben.

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Es folgte eine schöne Setlist aus alten und neuen Songs, wie” Wonderland” und ”Every Now And Then” vom neuen Album, aber auch ältere Songs wie “The Dark Inside Me” und “Pale Candle Light”. Es war warm und eine schöne laue Sommernacht. Das Schöne an der Location der Festung ist, dass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Es gab die Menge, die im Innenhof vor der Bühne tanzte, oder Menschen die sich im Innenhof eine gemütliche Ecke suchten, um einen Drink zu genießen. Andere verfolgten das Konzert von der Mauer von oben, tanzten auf der Mauer im Scheinwerferlicht oder genossen einfach die Musik und schauten in die Landschaft. Hier ist wirklich für jeden was dabei!
Am Ende des Konzertes folgte sowohl von Solitary Experiments als auch vom Veranstalter die eindrückliche Bitte, sich an die Regeln zu halten und nicht im Wald auf dem Weg nach unten zu rauchen. Außerdem stellte sich heraus, dass der Fahrstuhl Probleme hatte – der Veranstalter lud alle dazu ein, sich in 25min zu treffen und gemeinsam den Weg nach unten zu Fuß anzutreten.
In der Festung war das Gefälle zwar steil, aber immerhin beleuchtet. Der Fußweg von der Festung zum Parkhaus stellt sich dann schon mehr als Herausforderung heraus, aber Grüppchen von Menschen fanden sich zusammen und erleuchteten die Wege zusammen mit ihren Handy-Taschenlampen. Ganz nach dem Motto des Solitary Experiment Songs Stars “Every single candlelight, sets a blaze if they burn together”. Einzig allein am Parkhaus waren viele Menschen unangenehm überrascht – rutscht man doch mit einer Verweildauer von über 4h automatisch in die “Tagesparkticket”-Kategorie, die satte 14 Euro kostet.
Alles in allem war es ein toller Abend, mit wunderbarem Wetter in einer traumhaften Kulisse – gerne wieder.

 Setlist Solitary Experiments

Words Of Wisdom Intro
Achromatic
Crash & Burn
Immortal
Die Zukunft
Wonderland
Delight
The Edge Of Life
Double Dealer
Head Over Heels
Trial And Error
The Dark Inside Me
Pale Candle Light
Every Now And Then,
Stars
Brace Yourself
Rise And Fall
____

Wasteland
Watching Over You
Game over
Epiphany

 

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