Review: CRADLE OF FILTH – “Existence Is Futile”
Die Briten von CRADLE OF FILTH leiten nach 30. Jahren Bandbestehen langsam die beginnende Apokalypse mit dem neuen Album „Existence Is Futile“ ein. Deutlich weniger dunkelromantisch als auf den Vorgängern ist das tragende Thema diesmal die vergebliche Existenz. Dadurch treffen sie erstaunlich gut den aktuellen Zeitgeist und legen uns nach 4 Jahren ein interessantes, modernes Werk vor.
„Existential Terror“ bricht dann nach einem kurzem Intro direkt über den Hörer herein, es faucht stimmlich wieder aus allen Ecken und der Song enthält so manchen typischen Cradle Einschlag, symphonisches Vampirgeschredder ohne Rücksicht auf Verluste. Leicht dunkelromantisch geht es mit „Necromantic Fantasies“ weiter, der hymnische Song überzeugt schnell durch seine Komposition und sorgt wieder für das bekannte Cradlefrösteln. Brachial und deutlich schneller wird es dann mit „Crawling King Chaos“. Der Song handelt von Apophis und leitet den weiteren Weg in das Chaos der Blastbeats ein.
In „Black Smoke Curling From The Lips Of War“ übernimmt das neue Bandmitglied Anabelle Iratni zum ersten Mal als Sängerin den Backgroundgesang in den ruhigeren Zwischengesängen, wird dabei aber immer wieder von Danis Gesang zerfetzt, was eigentlich schade ist.
Sehr ruhig wird es nun mit „Discourse Between A Man And His Soul“, wenn man bei Cradle von einer Ballade sprechen kann, ist dies sicherlich dieser Song der schon leicht in den Gothic-Metal Bereich abdriftet. Mit „The Dying Of the Embers“ geht das Gemetzel der Briten aber wie gewohnt weiter, symphonisch, ausgewogen und schnell überzeugt der Song auf Anhieb. „How Many Tears To Nurture A Rose“ überrascht dagegen mit sägenden, epischen Gitarreneinsätzen und einer sehr guten Eingängigkeit.
Black Metal goes Naturschutz, mit Doug Bradley als Background Stimme wagt sich die Band in „Suffer Our Dominion“ erneut sehr direkt an das Thema der menschlich verursachten Umweltzerstörung und erzeugt damit ein relativ dramatisches Soundgewand.
„Us, Dark, Invincible“ schließt die Standardversion des Albums nun mit einem klassischen Cradle of Filth Song ab und lässt die Apocalypse langsam ausklingen. Wer die Bonussongs in den unterschiedlichen Versionen abgreifen kann, bekommt mit „Sisters Of The Mist“ und „Unleash The Hellion“ noch zwei höllische Cradle Brecher, die ebenfalls sehr überzeugen.
Fazit:
CRADLE OF FILTH schafft mit dem 13. Album wieder ein dunkles Meisterwerk, das sich sicherlich mit den letzten Werken messen kann. Cradle erfindet sich nicht neu, was aufgrund des Alleinstellungsmerkmals auch gar nicht nötig ist, sondern nutzt die bekannten Trademarks und verbindet Old-School und neuere Strömungen perfekt miteinander. Das neue Werk klingt durchdacht, modern und weist wieder eine bekannt hohe Qualität auf.
Bewertung: 8/10
Tracklist CRADLE OF FILTH – “Existence Is Futile”
- The Fate Of The World On Our Shoulders
- Existential Terror
- Necromantic Fantasies
- Crawling King Chaos
- Here Comes A Candle – (Infernal Lullaby)
- Black Smoke Curling From The Lips Of War
- Discourse Between A Man And His Soul
- The Dying Of The Embers
- Ashen Mortality
- How Many Tears To Nurture A Rose
- Suffer Our Dominion
- Us, Dark, Invincible
- Sisters Of The Mist (Bonus)
- Unleash The Hellion (Bonus)