Review: AFI – Bodies
AFI bringen ein neues Album raus? Ja, AFI bringen ein neues Album raus. Tatsächlich waren sie seit ihrem Durchbruch mit „Miss Murder“, einer der Emo Hymnen im Jahr 2006, gar nicht so untätig. Die Band um Frontmann Davey Havok gibt es nun schon über 26 Jahre. Zehn Alben haben sie in den letzten Jahrzehnten veröffentlicht und nun kommt Nummer 11. Das neueste Werk wird unter dem Namen „Bodies“ herausgebracht.
Richtig auf ein Genre kann man AFIs Diskografie nicht festlegen. Besagter Emo/Goth-Rock, dann zwischenzeitlich eher Alternative. Auch „Bodies“ ist anders. Einen Vorgeschmack gaben schon die zwei Singles “Looking Tragic” und “Begging For Trouble”, sowie ein Visualizer vom letzten Lied auf dem Album “Tied To A Tree”.
Bands, die es schon ewig gibt und dementsprechend ein paar Mitgliederwechsel haben tun sich meistens eigentlich schwer konstant zu bleiben. Auch wenn bei AFI Sänger Davey Havok und Adam Carson am Schlagzeug schon seit Beginn zum Quartett gehören, hat sich doch im Sound nicht viel verändert. Instrumente passen bei AFI immer schon gut aufeinander, dieses Album zeigt aber einmal mehr, wie sehr die Kalifornier darauf bedacht sind, dass alles einfach stimmig ist. Was besonders auffällt sind die Bass-Lines, Hunter Burgan ist perfekt im Einklang mit Gitarristin Jade Pugett.
Wave-Rock lebt wieder, oder war er nie weg?
Was auch schnell vergessen wird, ist die Höhenlage des Sängers, sodass man bei manchen Songs erstmal denkt man hört ein Lied von GARBAGE mit Frontfrau Shirley Holmes. Kann aber auch daran liegen, dass mit Jade Pugett eben auch eine Frau den Backgroundgesang betreibt.
Mit “Bodies” nehmen AFI einen mit auf eine kleine Zeitreise, die Lieder sind nicht aufeinander konzipiert, jedes steht für sich und auch im Sound gleicht nicht Eins dem Anderen. Während man bei dem zweiten Lied “Far Too Near” und dem vorletzten Lied “No Eyes” fast das Tanzbein schwingen will, laden andere Lieder auf dem Album schon eher zum Nachdenken und Herunterkommen ein.
Manche erinnern an die guten, alten Zeiten, als AFI eher noch unbekannt waren und andere wiederum schmeißen den Hörer zurück in die Zeit, als auf MTV noch Musik lief, von Bands deren Sänger gern schwarze Ponys im Gesicht haben.
Das Album ist rundum gelungen und sauber. Wave-Rock lebt wieder, oder war er nie weg? Definitiv 37 Minuten des Alltags wert, sich hinzusetzen und die Musik aufzudrehen.
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Bodies erscheint am 11.06.2021 über Rise Records