Punk und Bier beim großen Jubiläumskonzert der „mach mal! e.V.“ aus Warendorf mit KEZZA und HASS
Tjo. Was soll ich sagen? Manchmal stolpert man in die genialsten Events auch einfach mal zufällig hinein und weil mir genau so etwas im Bezug auf das „Große Jubiläumskonzert“ der „mach mal! e.V.“ aus Warendorf just passiert ist, dachte ich mir, ich schreibe mal darüber, wenngleich diese Seite ja oftmals ungleich größere Events im Fokus hat.
Von der „mach mal! e.V.“ aus Warendorf werden die meisten hier vermutlich genau so wenig gehört haben, wie von ihren Konzerten, die doch relativ regelmäßig stattfinden und das keinesfalls still und heimlich, sondern eher laut, punkig und in einer sehr familiären Atmosphäre, passen doch nur 120 Mann (und Frau) in das Jugendzentrum HOT hinein.
Selbst ich war nur dort, weil Freunde und Freibier mich lockten und ich Bock hatte ein bisschen an der Bar auszuhelfen.
Wie man mir sagte, ist ein ausverkaufter Saal nicht die Norm bei diesen Veranstaltungen, beim Jubiläumskonzert, jedoch war bei einer solchen Besetzung wie KEZZA und HASS, die zumindest lokal sehr beliebt sind ein Ausverkauf des kleinen Saals wohl unvermeidbar. Da half es auch nichts, dass der Eintrittspreis in Erwartung eines reichlichen Ansturmes um ein paar Euro erhöht wurde.
Zumal zusätzlich zum Jubiläum die einheimische Punkrockband KEZZA auch ihren letzten Auftritt in dieser Konstellation feierte, da sich der Commaaander wohl aufgrund eines Umzuges in weit entfernte Gefilde aus der Band verabschieden musste. Umso frenetischer wurde dieser letzte Auftritt gefeiert und ich war überrascht ob der Bewegung, die bei einem derartig kleinen Raum in die ordentlich gestapelte Menge vor der wiiiinzig kleinen Bühne geriet. Spätestens ab dem Song „free wild and brainless“ war in der Menge vor der Bühne kein Halten mehr. Der Song „Highwaykiller“ wurde vom Publikum mehrfach lautstark eingefordert und der Commaaander bewies zum krönenden Abschluss, wie gut er das Publikum in der Hand hatte, als er mit „Ein letztes Mal Highwaykiller“ zum ordentlichen Moschen und Feiern einlud. Ich bin ehrlich gesagt fast ein bisschen traurig, dass ich diese Band so in der Form an diesem Abend zum allerersten und auch allerletzten Mal gesehen habe.
Nach einer kurzen Umbaupause spielte schließlich HASS auf, die seit 1978 bestehen und mit einer reichlich großen Fangemeinde wohl zum echten Alteisen des Deutschpunk gehören. An dieser Stelle sollte ich ehrlich gestehen, dass ich mich auf dem Gebiet des Punk eher nicht so gut auskenne. ABER HEILIGE SCHEIßE! WAS HABEN DIE DA FÜR EINEN ABRISS VERANSTALTET! Ich war absolut begeistert. Da war mehr Bewegung in diesem kleinen Saal, als ich bei ungleich größeren Bands teils beobachten durfte. Es wurde in knapp drei Vierteln des Saals gefeiert, das Bier ging komplett aus und neue Kisten wurden durch dieses Kriegsgebiet zum Ausschank getragen, denn „gebt der Beute was sie braucht“ und den „Nazis keine Chance“.
Alles in allem ein verdammt genialer Abend und ich würde wirklich jedem, der mal in der Umgebung von Warendorf ist sehr ans Herz legen ein wenig Ausschau zu halten, ob mal wieder eine Abrissparty im HOT geplant ist.