ANY GIVEN DAY – Tourabschluss mit viel Pyro in Oberhausen

Das Jahresende kommt immer näher aber auch ein anderes Ende. Das Ende der ersten Headliner Tour von ANY GIVEN DAY. Mit dem 16. Konzert in drei Wochen findet in Oberhausen die letzte Sause statt – fast ein Heimspiel für die Band aus Gelsenkirchen. Wir haben vor dem Konzert schon mit Sänger Dennis Diehl im Interview gesprochen (folgt an einem späteren Zeitpunkt), welcher auch nach dieser Zeit noch mächtig Bock hat auf der Bühne zu stehen. Kein Wunder, immerhin sind heute auch viele Freunde und Familienmitglieder dabei. Es ist die persönliche Abschlussfeier eines erfolgreichen Jahres. Aber was wäre eine Feier ohne weitere Freunde auf der Bühne? Bei der ganzen Tour, und auch heute, sind LANDMVRKS und BLEED FROM WITHIN mit dabei und sorgen damit für einen perfekten vierten Advent, bei dem sich über 1.300 Fans in der Turbinenhalle eingefunden haben.

LANDMVRKS

Es ist kein Wunder, dass LANDMVRKS immer ein gern gesehen Gast sind. Kaum erschallen die ersten Töne von “Hollow” durch die Turbinenhalle, öffnet sich der Pit und der gesamte Raum nickt im Takt. Schon beim nächsten Song “Blistering” können wir die erste Wall of Death beobachten – und das ganz ohne Zutun von Sänger Florent Salfati. Allgemein gibt es keine großen Ansprachen von Flo. Die braucht es auch nicht. Zu keiner Zeit wird der Pit kleiner und wer nicht in der Mitte des Geschehens ist, singt lautstark mit. LANDMVRKS wirken damit wie der perfekte Opener des Abends, den keiner verpassen möchte. Kein Wunder, immerhin haben sie mit dem Song “Scars” wohl einen der catchigsten Riffs überhaupt geschaffen. Immer wieder bildet sich auch ein Circle Pit, welcher aber nichts im Vergleich zu dem ist, der beim letzten Song “Fantasy” entsteht. Der ganze vordere Bereich ist von diesem ausgefüllt. Wer nun noch nicht warm ist, hat etwas falsch gemacht.

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Fotos: Cynthia Theisinger

BLEED FROM WITHIN

Wer denkt, dass Weihnachten an diesem Abend etwas untergeht, hat falsch gedacht. Zunächst kommt ein Weihnachtsmann auf die Bühne und wirft T-Shirts in die Menge, dann setzt er sich an das Schlagzeug. Drummer Ali Richardson spielt heute wirklich als Weihnachtsmann verkleidet – zumindest die ersten Minuten, bis er sich seines Oberteils entledigt. Als der Rest der Band dazu kommt, geht die Party aber los. BLEED FROM WITHIN startet mit ihrem erste wenige Wochen alten Song “The End Of All We Know” und zeigt damit direkt, was man von Ihrem Auftritt erwarten kann: die volle Ladung Aggressivität in die Fresse. Entsprechend öffnet sich auch direkt der Pit, über den sich Sänger Scott Kennedy begeistert zeigt und immer wieder “bigger! bigger!” ruft. Die Setlist ist sehr auf Ihr letztes Album “Era” fokussiert. Neben dem Opener ist der einzige weitere Ausreißer der Song “Uprising”. “So Oberhausen, do you guys have a fucking good time?” fragt uns Scott, was natürlich bestätigt wird. Das Publikum liefert alles ab, was es kann. Eine Wall of Death oder ein Circle Pit braucht keine Ansprachen, alle wissen was sie zu tun haben. Das vermeintliche Highlight findet sich aber auch hier am Ende des Sets. Bei dem Song “Alive”, welcher nicht nur der bekannteste Song sondern auch einer der beliebtesten der Band ist, gibt es erneut einen sehr großen Circle Pit. Zudem springt Scott von der Bühne an die Barrikade. Dort singt er kurz weiter und verschwindet anschließend auf die Hände der Fans im Publikum. Wieder auf der Bühne angekommen hält er noch kurz eine Deutschland Fahne mit dem Bandlogo hoch, welche er beim Crowdsurfen bekommen hatte, bevor die Band sich von der Bühne verabschiedet.

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Fotos: Cynthia Theisinger

ANY GIVEN DAY

In der Umbaupause verbirgt ein Banner, was auf der Bühne passiert. Plötzlich wird der Raum dunkel und man kann auf dem weißen Banner die Silhouette von Sänger Dennis Diehl erkennen. Es gibt einen lauten Knall und der Vorhang fällt. Direkt geht es mit “Start Over” in die Vollen. Schon bei diesem Song wird klar, dass ANY GIVEN DAY heute nicht mit Pyro gespart hat. “Oberhausen, habt Ihr Lust Euch zu bewegen?” fragt uns Dennis, während sich der Pit schon längst geöffnet hat. Es folgen “Endurance” und “Loveless”, bevor es in die erste Mini Pause geht. “Herzlich willkommen auf der Overpower Tour! Heute Tourabschluss, quasi zuhause in Oberhausen. Wir haben neue und alte Songs dabei und welche, die wir das erste Mal auf der Tour spielen” sagt uns Dennis. Die Stimmung kann zu diesem Zeitpunkt schon nicht besser sein. Egal wo man hinblickt sind die Leute am Feiern und mitsingen. Dennis heizt dem Publikum aber dennoch weiter ein: “Oberhausen hat Bock heute Abend oder was?”. Dies bejaht das Publikum natürlich lautstark bevor Dennis fortfährt: “und Ihr könnt es jetzt zeigen wie sehr Ihr Euch freut”. Es folgt eine große Wall of Death, welche sich anschließend in einen Pit, in einen Circle Pit, wieder einen Pit verwandelt. Angetrieben wird die Menge dabei von dem Song “In Deafening Silence”, bei welchem es zudem die volle Ladung Pyro gibt. Anschließend gibt es mit “Lonewolf” die erste Verschnaufpause, bei dem statt dessen alle Lichter in der Luft verlangt werden.

“Es gibt nichts schöneres, als nach einer langen Tour wieder nach Hause zu kommen und vor so einer Menge zu stehen. Ich kann das gar nicht in Worte fassen” sagt uns Dennis während einer kurzen Pause. “Habt Ihr immer noch Energie heute Abend?” fährt er fort und bittet uns auf den Boden um mit ihm zu springen. Den ganzen Abend konnte man immer wieder einzelne Crowdsurfer beobachten. Das ist aber natürlich kein ANY GIVEN DAY Niveau. ”Der nächste Song ist quasi fürs Crowdsurfer geschrieben, also gebt den Leuten was zu tun” sagt uns Dennis während die ersten Töne zu “Home Is Where The Heart Is” ertönen. Kurz danach ist es unmöglich, alle Crowdsurfer zu zählen, die Ihren Weg Richtung Bühne antreten.

Ein Tourende wäre aber auch kein Tourende, ohne sich ordentlich zu bedanken. So holt ANY GIVEN DAY kurzerhand Ihre gesamt Crew auf die Bühne, denn ohne diese, wäre all dies nicht möglich gewesen. Dabei bedanken sie sich noch einmal einzeln bei einem Ihrer Techniker, der heute die letzte Show zusammen mit der Band nach vielen Jahren spielt. Anschließend folgt der letzte Song “Never Surrender”. Bei diesem kommen auch nochmal LANDMVRKS und BLEED FROM WITHIN auf die Bühne. Teils normal gekleidet, teils mit Weihnachtsmützen und teils nur in Unterwäsche. Tourabschluss eben. LANDMVRKS Sänger Flo und BLEED FROM WITHIN Sänger Scott steigen dabei auch beim Singen mit ein und geben dem Song damit nochmal eine besondere Note. Anschließend verlassen alle zusammen die Bühne. Noch bevor alle diese verlassen haben sind die “Zugabe”-Rufe schon laut zu hören. Natürlich kommt die Band diesem nach und spielt mit “The Beginning Of The End”, “Arise” und “Savior” eine Zugabe, die es in sich hat. Nochmal wird dem Publikum alles mit Circle Pits abverlangt und Dennis schwingt sich auch von der Bühne an die Barrikade zum Publikum. Dort singt er kurz zusammen mit dem Publikum, lässt sich kurz auf Händen tragen und läuft anschließend wieder auf die Bühne. Dort angekommen bedankt er sich bei den Fans für den Abend, während im Hintergrund wieder LANDMVRKS und BLEED FROM WITHIN auf die Bühne kommen. Am Ende liegen sich alle Bands in den Armen, was das ende nochmal emotionaler macht, als es eh schon war.

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Fotos: Cynthia Theisinger
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