NITZER EBB bringt die Münchner zum schwitzen

Endlich war es soweit – an einem kalten, nassen Herbstabend machten sich jede Menge Stiefelträger und -trägerinnen auf nach München, um in der Backstage Halle ihren EBM-Altmeistern von NITZER EBB die Ehre zu erweisen. 

Nach leichten Schwierigkeiten, an der Guest/Presse Kasse, die aber sehr schnell und zuvorkommend gelöst wurden, war ich 19:40 im Vorraum der Halle. Kurzes Anstehen an der Garderobe, da man ja in weiser Voraussicht seine Winterjacke los werden wollte. Dann ging es links lang in die Halle. Ich lief zielstrebig rein und musste abrupt stoppen um einigen Leuten nicht in den Rücken zu laufen. Zu meiner Verwunderung stand das Publikum bereits bis hinten zur Tür und oben auf dem kleinen Podest vor dem Merchandise. 

Die Vorband LIEBKNECHT heizte dem Publikum mit elektronischen Klängen schon gut ein. Einige gingen mit, andere versorgten sich mit Merch der Bands oder Getränken an der Bar. Ich ging, wie meist, nochmal schnell ums Eck und als ich rauskam war zu meiner Verwunderung das LIEBKNECHT Konzert um kurz vor 20 Uhr zu Ende. Es sollte erst 19:30 anfangen, eventuell startete es früher, das kann ich leider nicht sagen. Ich schlängelte mich also in der Pause zu meinen Fotografen und Schreib-Kollegen vorn an die Bühne. Es war kein Graben vorhanden, was bei einer Band wie NITZER EBB, wo viel Bewegung im Publikum zu erwarten war, etwas Kopfzerbrechen und Besorgnis um das teure Equipment machte. 

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Fotos: Helge Roewer

Punkt 20:30 ging das Licht aus und nacheinander betraten die Keyboarder und zuletzt Sänger Douglas McCarthy unter lautem Applaus die Bühne. Glücklicherweise für die Fotografen freute sich das Publikum erstmal “nur” in dem es auf der Stelle mittanzte. Nach dem ersten Song begrüßte Douglas seine Fans mit “hello München, dankeschön!” Der Applaus war bei den ersten Songs etwas schwierig, da diese sehr professionell ineinander übergingen. Trotzdem wurde applaudiert. Es war förmlich zu spüren, dass alle nur auf einen Song warteten um endlich richtig los zu legen. Die Stimmung stieg minütlich und irgendwann kurz darauf ging es los das kreisförmige Pogen. Zuerst gab es einen Schubs in alle vier Richtungen, doch da standen dann einige der Besucher fest und verwiesen die Poger in ihren “Kreis”.

Wenige Male fiel einer hin, dem aber sofort wieder aufgeholfen wurde. Es blieb alles sehr entspannt und freudig. Auch die Band hatte sichtlich mehr und mehr Spaß daran, dass sie mit dem Publikum in dem immer heißer werdenden Saal eine einzige große Party feierten. Der Applaus und das “juuuuuhuuu” und “yeaaah” vom Publikum wurde immer lauter. Die Hits wie “Ascend”, “Lightning Man”, “Murderous”, “Getting Closer” und “Let Your Body Learn” kamen und jeder einzelne wurde gefeiert und mitgesungen. Sänger Douglas, der edel im Anzug, mit Lackschuhen und Fliegersonnenbrille bis zum Konzertende auftrat, hielt das Mikrofon ins Publikum und alle sagen textsicher Zeile für Zeile lautstark mit. Zweimal haben wir es geschafft, die Band für Zugaben auf die Bühne zurückzurufen. Dann war, nach fast genau 90 Minuten und einer gemeinsamen Verbeugung der Band, um 22 Uhr Schluss. Glücklich und sichtlich zufrieden wurden die Fans in die offizielle Aftershowparty von Münchens bekannten Szene DJ Sconan entlassen, wo direkt kräftig weiter getanzt wurde.

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Fotos: Helge Roewer

Nachdem auch der letzte Besucher sich am Merchandising mit T-Shirts und allem was ein Fan-Herz so begehrt eingedeckt hatte, baute auch dieser langsam ab. Auf meinem Weg zum Ausgang traf ich einen alten Freund wieder. Und wie das so ist, verweilt man und philosophiert noch etwas über das Konzert und mehr… so blieben wir noch ganze zwei Stunden bis kurz nach Mitternacht. Es war ein wunderschöner Abend. Wer jetzt noch die Chance hat, sollte sie wahrnehmen und sich noch eine Show angucken. 

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