Reload Open Air 2018 – Rückblick auf den Festival Freitag, 24.08.2018

Nachdem es am Vorabend richtig kühl wurde, war die Nacht auch nicht besser. Ein Hoch auf die extra Decke im Auto. Auch der Regen, der sich vereinzelt blicken ließ, ist schon wieder verschwunden. Die Staubschlacht kann also beginnen. Passend dazu öffnet heute die Hauptbühne Ihre Pforten. Also schnell das erste, noch kühle Bier in die Hand und auf ins Getümmel.

Impressionen

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11.20 bis 11.55 Uhr: Walking Dead on Broadway

Den Anfang machen WALKING DEAD ON BROADWAY. Als Opener hat man es immer etwas schwer. Die Leute sind noch nicht richtig wach, geschweige den überhaupt da. Die Band versucht aber das Beste, um die Leute zumindest dazu zu bringen, sich zu bewegen. Mit den Worten “Damit ihr wach werdet gehen wir jetzt mal joggen, nur schnell” ruft Sänger Nils zum ersten Circle Pit des Tages aus. Er selber ist erst seit Kurzem in der Band, macht aber schon einen routinierten Eindruck. Die Deathcore Band spielt während ihres Sets nicht nur alte Songs, sondern auch ein paar aus ihrem im September erscheinen Album “Dead Era”.

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Fotos: Cynthia Theisinger

12.15 bis 12.50 Uhr: Booze & Glory

Weiter geht es mit BOOZE & GLORY. Die Britische Oi! Punk Band muss sich jedoch auch noch mit etwas weniger Andrang zufriedengeben. Immer noch wirkt das Publikum etwas träge, was sich aber im Verlauf der Show etwas ändert. So entstehen viele Circle Pits und es wird leidenschaftlich mitgesungen. Die Band beendet ihr Set mit dem Song “London Skinhead Crew”, ihrem größten Hit, wobei sich diese klar gegen die rechte Skinheadszene stellen.

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Fotos: Cynthia Theisinger

13.10 bis 13.45 Uhr: Watch Out Stampede

WATCH OUT STAMPEDE sind inzwischen ein oft gesehener Gast auf dem Reload. Entsprechend ist auch der Andrang für die Post Hardcore Band. Aber auch hier kommt die Stimmung nur langsam ins Rollen. Das wird auch durch ein Mikroausfall im zweiten Song nicht weiter unterstützt mit den Worten “Ihr seid doch bestimmt nur wegen des einen Songs hier” kündigt Sänger Ando den Cover Song “Die Young” von KE$HA an. Die Stimmung steigt für den Song steil nach oben, nimmt danach aber leider wieder etwas ab. Dennoch ist die Band sehr dankbar wieder hier sein zu dürfen und freut sich über jede Person vor der Bühne.

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Fotos: Cynthia Theisinger

14.05 bis 14.45 Uhr: Street Dogs

Man könnte fast meinen, dass STREET DOGS ihren Namen anhand ihrer Musik gewählt haben. Die Band spielt Street Punk, was den Leuten zu gefallen scheint, denn langsam wird es voll vor der Bühne. Kein Wunder, denn mit ihrem letzten Album “Stand for Something or Die for Nothing”, welches im Juli das Licht der Welt erblickte, konnte die Band ihren ersten Charteinstieg in Deutschland verbuchen. Auch wenn das Publikum inzwischen keine externe Motivation mehr benötigt, fordert Sänger Mike McColgan immer wieder zum Circle Pit auf. STREET DOGS beenden ihr Set mit einem Cover von keinem anderen als THE CLASH. “Guns Of Brixton” heizten dem Publikum noch mal richtig ein, bevor die Band die Bühne verlassen musste.

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Fotos: Cynthia Theisinger

15.10 bis 15.50 Uhr: Pro-Pain

Die nächste Band hat im Laufe ihrer Zeit, immerhin inzwischen 26 Jahre, einen verhältnismäßig hohen Verschleiß an Drummern und Gitarristen. Beide Auswechslungen kann man inzwischen jeweils nicht mehr an einer Hand abzählen. Immerhin ist das Lineup seit 2013 konstant und so sind seitdem zwei Alben entstanden, das Letzte 2015. Entsprechend ist auch der Andrang vor der Bühne nicht der größte, als Fan kennt man eben schon alles. Nichtsdestotrotz bildet sich eine dauerhafte Staubwolke über dem Publikum, welche das Atmen schwer machte. Alle die sich nicht im Pit befanden waren dauerhaft am Headbangen. Es kam also jeder auf seine Kosten – auch wenn die Lunge da etwas gegen hatte.

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Fotos: Cynthia Theisinger

16.15 bis 16.55 Uhr: Prong

PRONG war uns auf dem Reload eigentlich schon letztes Jahr versprochen. Aufgrund persönlicher Gründe musste der Gig aber leider abgesagt werden. Umso schöner ist es jetzt diese auf der Bühne zu sehen. Die Groove Metal Band hat letztes Jahr kurz vor dem Reload ihr letztes Album veröffentlicht und hat dieses entsprechend erneut mit ihm Gepäck. Die Stimmung vor der Bühne könnte jedoch besser sein. Es gibt nur vereinzelt Leute, die tanzen, sonst ist alles recht regungslos. Schade, denn die Band zählt nicht ohne Grund als eine der einflussreichsten Bands vieler anderen großen, bekannten Bands. Am Ende kommt jedoch noch einmal etwas mehr Stimmung auf, also “Snap Your Finger Snap Your Neck” das Set beendet.

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Fotos: Cynthia Theisinger

17.20 bis 18.05 Uhr: Devildriver

Langsam wird er Staub vor der Bühne untragbar. DEVILDRIVER reicht dies aber nicht – sie wollen dies noch schlimmer machen. Immer wieder spornen sie das Publikum an den Pit zu vergrößern, obwohl der von sich schon groß war. Gleiches gilt auch für eine Wall of Death, welche sich am Ende gefühlt über die gesamte Bühnenlänge zieht. Da wundert es keinen, dass es nicht lange dauert, bis jemand mit einer blutigen Nase aus dem Pit kommt. Kann eben mal passieren. Auch die Grabensecurity hat viel zu tun, denn auch einige Crowdsurfer lassen sich blicken. Leider spielte DEVILDRIVER nur Klassiker, sodass sich kein Song des im letzten Monat erschienenen Country Cover Albums in das Set gefunden hat.

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Fotos: Cynthia Theisinger

18.30 bis 19.15 Uhr: Sepultura

Es gibt wohl kaum jemanden, der noch nichts von SEPULTURA gehört hat. Diese Aussage wird auch durch den großen Andrang vor der Bühne schnell bestätigt. Die Brasilianer werden mit viel Jubel begrüßt, worauf die Band knallhart in ihr Set startet. Neben den Klassikern gibt’s auch viel Neues, aus dem im letzten Jahr erschienen Album “Mashine Messiah”, zu hören. Ganz nebenbei hat an diesem Tag auch Andreas Kisser, Gitarrist und Sänger der Band, Geburtstag. Das schreit förmlich nach einem Ständchen vom Publikum! Die Stimmung ist gelassen und durchgehend auf einem hohen Level, steigt aber am Ende noch mal deutlich an die drei Klassiker “Refuse/Resist”, ”Arise” und das legendäre “Roots Bloody Roots” hintereinander weg geschmettert werden.

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Fotos: Cynthia Theisinger

19.40 bis 20.25 Uhr: Beartooth

Letzte Woche auf dem Summer Breeze ist der Auftritt durch einen starken Platzregen regelrecht ins Wasser gefallen. Dieses Schicksal blieb ihnen diesmal nicht diesmal erspart. Alles, womit die Band diesmal zu kämpfen hat, ist der Staub. Eine ewige Wolke schwebt über dem Publikum, ausgelöst zum Pit, welche konstant am Laufen gehalten wird. Kein Wunder, BEARTOOTH spielen alle Hits der Band, mitsamt den drei vorab Singles “Infection”, “Disease” und “Bad Listener”, des im September erscheinenden Albums. Kein Wunder, dass das Backdrop schon das Cover des neuen Albums ist.

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Fotos: Markus Hillgärtner

20.50 bis 21.50 Uhr: Eskimo Callboy

Man könnte fast meinen, dass ESKIMO CALLBOY zu ihren Wurzeln zurückkehren. Das Reload Festival war das erste große Festival der Band, erzählt Sänger Kevin Ratajczak während der Show. Zur Feier gibt es nicht nur neue Songs wie “The Scene” und “MC Thunder”, sondern auch alte Songs wie “Muffin Purper-Gurk” und “Is Anyone Up”. Die Stimmung könnte nicht besser sein, so vermischt sich schnell der Staub vor der Bühne mit dem vielen Konfetti der Band in der Luft. Hier ist auch der Spruch von Kevin aus der letzten Woche auf dem Summer Breeze gut aufgehoben – “Je mehr Staub, desto geiler die Party” hieß es dort. Für ESKIMO CALLBOY ist es das letzte Festival in diesem Jahr, was bedeutet, dass die Arbeiten an einem neuen Album beginnen.

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Fotos: Markus Hillgärtner

22.15 bis 23.15 Uhr: Flogging Molly

Wer an diesem Abend noch tanzen will, hat bei FLOGGING MOLLY die perfekte Gelegenheit dazu. Der Irish Folk Punk der Band um Sänger Dave King kommt beim Publikum gut an, sodass es nicht lange dauert, bis ausgiebig gefeiert und getanzt wird. Zu hören gibt es Songs als der kompletten Lebensgeschichte von FLOGGING MOLLY. Angefangen bei “Drunken Lullabies” über “Requiem for a Dying Song” und “Devil’s Dance Floor” bis hin zu “The Days We’ve Yet to Meet”. Für jeden ist etwas dabei. Aber auch hier geht die Lunge wieder auf Protest, der Staub ist inzwischen echt schlimm geworden.

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Fotos: Markus Hillgärtner

23.45 bis 01.00 Uhr: Papa Roach

PAPA ROACH beendeten den ersten Festivaltag so ganz ohne großen Schnickschnack wie Pyro und so was sondern setzten, wie auch die Woche davor auf dem Summer Breeze, auf eine puristische Show bei der die Musik ganz im Vordergrund steht. Leider ist der Sound im Vergleich zum Summer Breeze ziemlich mies – spätestens bei “Gravity” tut die übersteuerte Stimme in den Ohren weh. Schade eigentlich – an der Band liegts nicht – die machen eine gute und motivierte Show. Die Setlist unterscheidet sich geringfügig vom Gig der letzten Woche, wobei am auffälligsten ist, dass das Set nicht mit “Last Resort”, sondern mit “To Be Loved” beendet wird.

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Fotos: Markus Hillgärtner
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