THE HALO EFFECT das erste Mal als Headliner in Hamburg

Freitag ist Freutag – und dieser Freitag ganz besonders, kamen doch THE HALO EFFECT zusammen mit PAIN und BLOODRED HOURGLASS auf einen Besuch in Hamburg vorbei. Direkt im Herzen der Stadt luden sie Liebhaber des melodischen Death Metals in die ausverkaufte Markthalle nahe des Hauptbahnhofs ein. Pünktlich um 18 Uhr begann dort der Einlass und die Menge strömte langsam aber stetig in den Innenraum der Markthalle.

Pünktlich für den ersten Act des Abends schienen die meisten im Saal angekommen zu sein und die Menge vor der Bühne begann, sich merklich zu verdichten. Beim Opener handelte es sich um die Finnen von BLOODRED HOURGLASS, welche ihr Set mit „The Sun Still In Me“ von ihrem aktuellen Langspieler eröffneten. Obwohl es die Band bereits seit guten 20 Jahren gibt und mir der Name auch geläufig war, muss ich gestehen, dass ich die Jungs bis dato nicht wirklich auf dem Schirm hatte. Umso positiver überraschten sie mich mit ihrer energiegeladenen Performance und wirklich starken Songs. Von Beginn bis Ende ihrer 40-minütigen Show lieferten die Finnen ab und brachten die Markthalle ordentlich in Stimmung. Auch von dem „Obstacle Curse“ (nicht zu verwechseln mit einem „Obstacle Course“, wie Sänger Jaredi extra noch einmal klarstellte), wie ihn wohl jede Vorband kennt, ließen sie sich nicht beirren. Die Zeit verging im Flug und viel zu schnell waren BLOODRED HOURGLASS bereits bei den letzten Stücken ihres Sets angekommen. Mit „Veritas“ und „Where The Sinners Crawl“ spielten sie noch einmal zwei richtige Bretter und brachten Bewegung in die Menge, bevor sie sich dann auch schon wieder von der Bühne verabschieden mussten. Ich machte mir derweil eine mentale Notiz, mir die nächsten Tage daheim die Diskografie einmal genauer zu Gemüte zu führen, denn die Finnen hatten nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

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Fotos: Sandra Curtz

Setlist BLOODRED HOURGLASS:

  1. The Sun Still In Me
  2. In Lieu Of Flowers
  3. Leaves
  4. The End We Start From
  5. Waves Of Black
  6. Drag Me The Rain
  7. Nightmares Are Dreams Too
  8. Veritas
  9. Where The Sinners Crawl

Nun hieß es aber erst einmal weiter im Takt – von Finnland wanderte das Staffelholz weiter nach Schweden. Der Producer und Multiinstrumentalist Peter Tägtgren übernahm mit PAIN ab 20 Uhr die Bühne (wobei seine Death-Metal-Kapelle HYPOCRISY auch gut in das musikalische Portfolio des Abends gepasst hätte), um für ein wenig Abwechslung zu sorgen. Die Band startete mit „It’s Only Them“ in ihr Set und führte und weg vom Melodic Death Metal und hin zum mit elektronischen Klängen gespickten Industrial Metal. Auch optisch hatte sich auf der Bühne einiges verändert: neben einigen zusätzlichen Strahlern und Lampen fiel vor allem das leuchtende Drumkit ins Auge. Die endzeitlich anmutenden Outfits der Band passten selten besser als in dem Moment, wo Peter uns einen „PAINful evening“ versprach und zu „Zombie Slam“ einleitete. Insgesamt servierten die Schweden uns an diesem Abend einen diversen Rundumschlag aus ihrer Diskografie und mischten immer wieder neues Material mit altbewährten Klassikern, ohne dabei den Fokus auf ein einzelnes Album zu legen. Für mich ist PAIN eine dieser Bands, die live besser klingen bzw. wirken als auf ihren Studioaufnahmen und auch dieser Auftritt bildete keine Ausnahme, denn die Schweden lieferten mal wieder voll und ganz ab. Insbesondere Titel wie „Party In My Head“, zu welchem sich die Band in bunten Fummel warf, die Diskobeleuchtung einschaltete und Bälle ins Publikum warf, brachten die Markthalle in Partystimmung und heizten ordentlich ein. Es gab jedoch auch ruhigere Momente, wie beispielsweise als Peter sich mit Cowboyhut auf dem Kopf und seiner Gitarre in der Hand zur Darbietung von „Have A Drink On Me“ auf einem Hocker niederließ. Mit „Shut Your Mouth“ verabschiedeten PAIN sich gegen 21 Uhr und machten Platz für den Headliner des Abends.

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Fotos: Sandra Curtz

Setlist PAIN:

  1. It’s Only Them
  2. Don’t Wake The Dead
  3. Call Me
  4. Zombie Slam
  5. Suicide Machine
  6. I’m Going In
  7. Monkey Business
  8. Go With The Flow
  9. Same Old Song
  10. The Great Pretender
  11. Party In My Head
  12. Have A Drink On Me
  13. Shut Your Mouth

Gute 25 Minuten später war es dann so weit: die Bühne wurde in ein intensiv grünes Licht getaucht und nach und nach erschienen die Mitglieder von THE HALO EFFECT zu den Klängen von „This Curse Of Silence“ aus dem Dunkel. Die Schweden stiegen mit dem titelgebenden Track ihres brandneuen Albums „March Of The Unheard“ in ihr Set ein und teleportierten uns akustisch direkt ins Herz von Göteborg. Wie sollte es bei dieser Bandbesetzung auch anders sein, besteht THE HALO EFFECT doch aus ehemaligen Mitgliedern von IN FLAMES und Mikael Stanne von DARK TRANQUILITY. Oder auch: alles Veteranen des Göteborger Death Metals. Mikael und seine Kollegen genossen es sichtlich, mit dem neuen Material auf der Bühne zu stehen und performten mit viel Inbrunst und Spielfreude. Titel vom aktuellen Album wechselten sich ab mit „alten“ Songs vom 2022er Debut-Album „Days Of The Lost“. Das Publikum feierte ausgelassen mit und ließ es sich nicht nehmen, zum Beispiel nach dem Verklingen von „The Needless End“ die Melodie der Lead-Gitarre ausdauernd weiter zu singen. Dies brachte Stanne zum Schmunzeln, welcher den Gesang mit den Worten „Well, this is a first, never had that before.“ kommentierte. Auch der ein oder andere Crowdsurfer wurde über die Köpfe der Menge nach vorne in den Graben gereicht, wo die Band sie abklatschend in Empfang nahm. Ob zu „Detonate“, „Become Surrender“ oder auch „Gateways“, THE HALO EFFECT brachten uns ordentlich ins Schwitzen und verwandelten den Innenraum der gerappelt volle Markthalle nach und nach in eine Sauna. Viel zu schnell näherte sich leider das Ende des Sets und nach „Days Of The Lost“ war es auch schon an der Zeit für die Zugabe, welche aus dem Song „Shadowminds“ bestand. Nachdem die letzten Töne gespielt waren und die Band ihr Foto mit dem Publikum aufgenommen hatte, verweilten die Schweden noch eine Weile auf der Bühne und lauschten dem abermals für sie singenden Publikum.

So klang gegen 22:30 Uhr ein überaus gelungener Konzert-Abend aus. Alle drei Bands konnten mit gutem Sound und einer starken Performance überzeugen, was sich auch an der guten Stimmung in der Markthalle bemerkbar machte. THE HALO EFFECT dürften ihren ersten Headliner-Auftritt in Deutschland wohl als vollen Erfolg verbuchen und werden im Laufe der Europa-Tour auch noch in mehreren anderen deutschen Städten Halt machen. Bleibt zu hoffen, dass uns die Band noch eine Weile erhalten bleibt und auf die erste Headliner-Tour noch viele weitere folgen werden.

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Fotos: Sandra Curtz

Setlist THE HALO EFFECT:

  1. March Of The Unheard
  2. Feel What I Believe
  3. In Broken Trust
  4. The Needless End
  5. Detonate
  6. Conditional
  7. Cruel Perception
  8. A Truth Worth Lying For
  9. Become Surrender
  10. What We Become
  11. Gateways
  12. Last Of Our Kind
  13. Days Of The Lost
  14. Shadowminds
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