LET THE DEVIL IN-Tour mit Dark Funeral, Fleshgod Apocalypse, Ex Deo und Kami No Ikari
Der Neujahrskater war gerade überstanden und schon mussten wieder die Batterien geladen und die Linsen geputzt werden, denn der Auftakt zum neuen Konzertjahr 2025 ließ nicht auf sich warten.
Die Schweden von DARK FUNERAL machten sich auf zu ihrer LET THE DEVIL In-Tour und haben nicht an Tourgepäck gespart. So sind auch die italienischen FLESHGOD APOCALYPSE, die Kanadier von EX DEO und die französischen Newcomer von KAMI NO IKARI mit von der Partie. Wir waren direkt am zweiten Tourtag in der Oberhausener Turbinenhalle vor Ort, um uns zu überzeugen, dass unsere Ohren und Augen noch gut funktionieren.
Die französischen Metalcore-Newcomer KAMI NO IKARI ließen nicht lange fackeln und verschwendeten auch keine Zeit ihrer mit einer halben Stunde bemessenen Spielzeit, um sich auf ihrer ersten Tour außerhalb ihrer Heimat zu präsentieren. Spielfreude pur, tightes Drumming und Songs, die gerade aus nach vorne gehen sowie ein Frontmann mit hervorragenden Entertainer-Eigenschaften machten den Auftritt der jungen Franzosen schnell zur ersten positiven Überraschung der noch frischen Jahres.
Die Kanadier von EX DEO sind alte Hasen im Metalbusiness, schließlich sind 4/5 von ihnen als KATAKLYSM auf den Metalbühnen dieser Welt zuhause. Nicht minder hart, jedoch um einiges melodiöser und mit sinfonischer Untermalung, behandeln die Songs die Geschichte des römischen Reiches und der römischen Mythologie – auch das Bühnenoutfit der Kanadier zeugt von der Leidenschaft ihres Sängers Mauricio Iacono für das Reich seiner Vorfahren.
Bisher waren ‘La Barca’ und ‘Da Enzo’ meine Lieblingsitaliener, aber mit ihrem Auftritt in der Turbinenhalle ist es nun amtlich – meine neuen Lieblingsitaliener sind FLESHGOD APOCALYPSE.
Denn Liebe muss nicht zwangsweise durch den Magen gehen, auch die Gehörgänge sind ein Weg zum Herzen und den haben sich das Symphonic Technical Death Orchester wohlverdient erspielt. Ihre Wurzeln in der klassischen Musik wurde schon vor Beginn ihres Auftritts in der Umbaupause dem Publikum kundgetan. Denn selten kann man auf einem Metalkonzert in dem Umbaupause zu Mozarts ‘Kleine Nachtmusik’, ‘Rondo alla Turca’, Vivaldis ‘Vier Jahreszeiten’ (wäre auch als Pizza schön gewesen) oder zu Händls ‘Sarabande’ ein Bier holen, oder eine rauchen gehen. Nicht minder klassisch, jedoch umso bombastischer legten die Italiener um Front-Diva Veronica nach dem brillanten Sopran-Solo ‘Ode to Art’ mit ‘I can never die’ los und bewiesen mühelos, warum sie zur Speerspitze des Symphonic Metals der harten Gangart gehören. Mit ihrem unvergleichlichen Sound, den Bühnenoutfits sowie der Kulisse ist ein Auftritt der Italiener ein Fest für fast alle Sinne. Vielleicht gibt es das nächste Mal ja auch noch Pizza für das Publikum 😉
Als die Headliner DARK FUNERAL die Bühne betraten, hatten sie kein leichtes Spiel, die von FLESHGOD APOCALYPSE erreichte Stimmung aufrecht zu erhalten. Jedoch sind die schwedischen Black Metaller Live-Routiniers und konnten mit ihrem Opener ‘Nosferatu’ direkt ein Ass aus dem Ärmel zaubern.
Mit Nebelschwaden, stimmungsvollem roten und blauem Bühnenlicht verwandelten die Schweden um Sänger Andreas „Heljarmadr“ Vingbäck die Turbinenhalle in eine Kultstätte