HÄMATOM – Maskenball Tag 1 – So war der Freitag
Was 2019 als Jubiläum zum 15. Geburtstag unserer Lieblingsmaskenmänner seine Premiere feierte, gipfelte letztes Wochenende in einem Feuerwerk der Emotionen.
20 Jahre HÄMATOM, das musste gefeiert werden, trotz des schmerzlichen Verlustes ihres Bassisten WEST vor fast genau einem Jahr. Die Band hatte zum Glück für ihre Fans beschlossen, WESTs Andenken weiterzuführen und ihm mit neuen Alben, Touren und Gigs weiterhin ein Denkmal zu setzen. Nach der Trauer kam wieder Mut und Zuversicht und unverhofft auch wieder Familienzuwachs im Bandgefüge. Statt die Position am Viersaiter neu zu besetzen, wurde Annika Jaschke alias ROSE Ende Mai als zweite Gitarristin neben OST vorgestellt. Die Fans haben ROSE von Anfang an herzlich willkommen geheißen und nach einigen großen Shows mit den Jungs, war es nun auf dem MASKENBALL an der Zeit, dass sie ihr Ruhrpott-Debüt geben durfte.
Wie schon 2019 reichte natürlich ein Tag nicht aus, um gebührend mit den Fans und Wegbegleitern zu feiern, also wurde das letzte Augustwochende im Amphitheater zu Gelsenkirchen ein Fest für alle Freaks von nah und fern. Bei bestem Sommerwetter ging es freitags pünktlich um 16 Uhr los mit FOCUS. Mit frischer deutschsprachiger Rockmusik und Songs die das Leben schreibt, konnten die Jungs direkt beim Publikum punkten.
Auf einem anderen Rockfestival hätte man sich wohl gewundert und gefragt, ob sich die kommende Band verfahren hätte, aber beim MASKENBALL ist auch dieses Jahr wieder der FERNANDO EXPRESS angerollt. Synthieschlager in Reinkultur, den man wohl eher beim Schützenfest vermuten würde, ließ auch dieses Jahr die Fans mitsingen und mitschunkeln. Spaß muss sein und Frontfrau Heidi hatte diesen sichtlich ebenso wie das Publikum, egal ob ‚Der Rote Mond von Agadir‘ hinterm Rhein-Herne-Kanal aufzugehen vermochte oder der ein oder andere im Publikum ‚Mit dem Albatros nach Süden‘ zum Bierstand zog, das Publikum feierte den FERNANDO EXPRESS standesgemäß mit einer Polonaise ab.
Direkt weiter im Feiermodus ging es mit dem Essener HipHop-Duo der 257ers, die im Sommer mit HÄMATOM den gemeinsamen Song ‚Diego Maradona‘ veröffentlichten. Dass sich die Jungs nicht nur aufs Ballern verstehen, sondern auch im Stimmung machen, ließ sich auch an den ersten Circle Pits im Publikum entnehmen.
Beim Co-Headliner wurde es nicht nur dufte, sondern einfach knorke – KNORKATOR – Deutschlands meiste Band der Welt, brachten die Bühne und das Publikum zum Beben. Die Auftritte der Berliner Band sind mittlerweile legendär und auch in Gelsenkirchen war die Show alles andere als langweilig, denn KNORKATORS ‚Weg nach unten‘ ist stets ‚Böse‘!
Nach einer kurzen Umbaupause war es dann endlich soweit und die Jubilare von HÄMATOM enterten die farbenfrohe Bühne für den ersten von zwei Gigs dieses Wochenende. Über dem Schlagzeug thronte das Konterfei WESTs und auch sein Mittelfinger war Teil der Bühnenkulisse. Das Publikum begrüßte die Band lautstark beim akustischen Intro von ‚Wir sind keine Band‘ bevor es mit einem lauten Knall und einer Menge Pyrotechnik richtig zur Sache ging. Der erste Abend stand unter dem Motto ‚die erste Dekade‘ und so wurden hauptsächlich Songs aus der ersten Schaffenshälfte der Franken dem textsicheren Publikum serviert. Zu ‚Schau sie spielen Krieg‘ kam Heidi vom FERNANDO EXPRESS für Gastvocals auf die Bühne, und auch die 257ers haben im Zugabenblock ‚Diego Maradona‘ und ‚Ficken unseren Kopf‘ unterstützt. Eine grandiose Lichtshow, sowie LED-Videosequenzen untermalten den knapp zweistündigen Auftritt ebenso eindrucksvoll wie ein geballter Einsatz an Pyrotechnik, die Sänger NORD fast zum Verhängnis geworden wäre, da er kurz anfing, Feuer zu fangen. Jedoch war Gitarrist OST geistesgegenwärtig an seiner Seite und unternahm direkt einen erfolgreichen Löschversuch. Nach 20 Songs beschließt die Band mit ‚Wir sind keine Band‘ einen ersten fulminanten Abend!
Alle Bilder von KTD-Photography
