DONG Open Air – der Freitag, der eigentlich ein 13. hätte sein müssen…

So schön hatte die Sonne am DONGerstag noch vom Himmel gelacht, dass man meinen mochte, dass sie sich in Feierlaune betrunken hätte. Und es kam, wie es kommen musste: auf den Suff, da folgt der Kater. Im meteorologischen Sinn  – Unwetter!
Noch im Home Office sitzend und aus dem Fenster sehend, war klar, mit Converse geht’s heute nicht auf den Berg, da müssen schon festere Geschütze an die Füße. Dank der guten Social Media-Arbeit der Festival-Crew war bald klar, dass nach Feierabend keine Eile am Start war, da durch die mittags auf den Berg runtergeprasselten Regenmassen zur Programmunterbrechung und Räumarbeiten geführt haben.

Gegen 17 Uhr gings für mich per pedes auf den heiligen Mount Moshmore und es kamen einige Festivalbesucher entgegen, die aufgrund der Wetterlage kapituliert hatten und ihr komplett durchnässtes Hab und Gut in Bollerwägen Richtung Heimat verfrachteten.
Oben auf dem Berg angekommen bot sich mir ein Anblick, den ich hier seltenst sah – auf einmal war auf de Halde Norddeutschland ein kleiner See. Da war klar – wer hier sein Zelt hatte, der ist nach allen Regeln der Regenkunst wahrlich abgesoffen. Diejenigen, die unerschrocken, sowie wind- und wetterfest waren, haben das kleine Naturschauspiel sofort genutzt, um einfach das Beste aus der Situation zu machen. Mit Schwimmreifen durch die kurzerhand Loch Moshmore genannte Riesenpfütze schwimmen – das machen echt nur Metaler!
Mit von umliegenden Landwirten angelieferten Holzhackschnitzeln schafften es die Veranstalter, den Bereich vor der Bühne wieder einigermaßen fürs Publikum begehbar zu machen und kurz nach halb sechs durften die trotz allem gut gelaunten Besucher das Gelände wieder betreten. Die Auftritte zweier Bands fielen dem Regen zum Opfer und der Rest des Abends lief unter gestrafften Programmpunkten ab 17:50 Uhr mit WUCAN wieder an.
Die Dresdener Retro-Rock-Formation um Sängerin Francis Tobolsky heizte dem zum Teil noch durchnässten Publikum ordentlich ein. Das Rock und klassische Instrumente hervorranged zusammenpassen, haben schon viiiiele Bands unter Beweis gestellt und seit Jethro Tull ist auch bekannt, dass Querflöten einen unvergleichlichen Charme haben. Genau diesen und auch ihren eigenen setzte Francis gekonnt ein. Zwar war der Auftritt auf ein Minimum von drei Songs verkürzt, aber spätestens zum krönenden Abschluss mit der Coverversion von METALLICAs “Am I Evil” war klar, dass man WUCAN in Zukunft unbedingt auf dem Schirm behalten sollte.

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Fotos: Ulli

Die Essener von THE NIGHT ETERNAL mussten ihre Setlist auch auf vier Tracks herunterkürzen, aber nichtsdestotrotz hauten die Jungs dem Publikum klassischen Heavy Metal par excellence um die Ohren. Die sympathischen Ruhrpotter um Sänger Ricardo sorgten dafür, dass einige nasse Haare durch exzessives Headbangen nun wieder einigermaßen trocken und zu einer standesgemäßen Frisur geraten waren.

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Fotos: Ulli

Aller guten Dinge sind drei und so stand die bayerische Thrash-Combo von DUST BOLT nun schon zum dritten Mal auf dem Mount Moshmore. Die Jungs strotzen nur so vor Bewegungsfreude und somit war es manchmal echt schon ein Problem, trotz einer Belichtungsdauer von einer 640stel Sekunde die Jungs scharf vor die Linse zu bekommen. Während der Spielzeit hätten die Jungs garantiert dreimal den Berg runter- und wieder hochrennen können! Dem Publikum gefiels und so sollte man es in Zukunft nicht bei den magischen drei Auftritten belassen und sieht die Jungs hoffentlich bald wieder!

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Fotos: Ulli

Man sagt, Fun Metal-Bands ja oft nach, diese wären gerade mal gut genug, um als Absacker nach dem Headliner für die noch vor der Bühne stehenden Schnapsleichen zu fungieren. Aber die Italiener von NANOWAR OF STEEL bewiesen, dass ihre Musik auch bei Tageslicht und (so gut wie) nüchternen Zuschauern hervorragend funktionert. Die italienische Herkunft ist den Herren auch direkt anzusehen, denn das italienische Feingefühl und Stil in Sachen Mode setzen die Römer gekonnt auf der Bühne um. Haute Couture und Metal werden in Zukunft wohl weiterhin Hand in Hand und Tüllrock auf dem “roten Pferd” die Welt erobern!

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Fotos: Ulli

Irgendwie haben die bayerischen Bands dieses Jahr ihr Triple! Auch EQUILIBRIUM waren heuer das dritten Mal auf dem Berg vertreten, und wurden von den Fans so frenetisch gefeiert wie bei den letzten Malen. Dong-Premiere hatte der neue Sänger Fabian, der stimmlich jedoch mühelos die Fußstapfen seiner Vorgänger übersprang. Energiegeballter Melodic-Folk-Death: darauf steht das Dong-Publikum und spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten sämtliche Holzhackschnitzel in den Boden eingewalzt worden sein. 

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Fotos: Ulli

Für dieses Wetter hätte man keinen besseren Headliner des Abends finden können als IN EXTREMO. Denn die Pyroshow, die uns Fotografen den Zugang zum Graben für diesen Auftritt verwehrte, sorgte dafür, dass es den Besuchern nicht nur warm ums Antlitz wurde, sondern auch die letzten Feuchtigkeitsreste aus den Klamotten verdampft wurden. Die Altmeister des Mittelalter-Rocks hatten das Publikum vom ersten Ton an fest im Griff und beglückten die geneigten Ohren mit einem Querschnitt durch die nun fast schon dreißigjährige Bandgeschichte. Spätestens zu “Sternhagelvoll” lag sich das Publikum schunkelnd in den Armen. Was war das mit dem Wetter heute Mittag gewesen? Egal, jetzt wurde gefeiert und zwar richtig!!!

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Fotos: Ulli

 

Da unser Foto-/Berichtsmensch am Samstag leider hauptberuflich verhindert war und das Festival nicht besuchen konnte, könnt ihr gerne bei unseren lieben Kollegen nachlesen und nachsehen, wie sich THE GEMS, THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA und BLIND GUARDIAN am Samstag angestellt haben:

www.metal-heads.de

www.festivalstalker.de

 

 

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