Eine Stadt in Schwarz – Wave Gotik Treffen in Leipzig 2023
Endlich war es wieder soweit. Zehntausende Goths strömten in die Hauptstadt der Schwarzen Szene, um ihre Subkultur angemessen zu feiern. Natürlich reisten auch wir wieder für das viertägige Event an, das WGT darf man auf keinen Fall verpassen. Dieses Jahr gab es die besondere Konstellation, dass zeitgleich noch das Depeche Mode-Konzert im Stadion stattfand. Aber auch in den vergangenen Jahren gab es ja mit dem Stadtfest immer noch eine parallele Veranstaltung zu händeln. Die Stadt Leipzig zeigte sich solchen logistischen Herausforderungen aber stets gewachsen. Was beim WGT typisch ist, ist das Gefühl bei der Anreise. Egal, wo in Deutschland Gruftis eigentlich beheimatet sind, sobald man die Halle des Leipziger Hauptbahnhofs betritt und die vielen Gleichgesinnten sieht, die die gleiche Vorfreude erfüllt wie einen selbst, setzt das eigentümliche Gefühl ein, zu Hause zu sein. So als habe man eine doppelte Staatsbürgerschaft und würde nun seinen Zweitwohnsitz besuchen. Unser Konsulat ist die Treffen- und Festspielgesellschaft Mitteldeutschland und unser Botschafter heißt Cornelius Brach. Nach dem Einchecken im Hotel und natürlich dem Abholen des “WGT-Personalausweises” in Form von Bändchen und Pressepass ging es auch schon los, Altbekanntes und Neues aus der “Wundertüte WGT” zu entdecken.
Freitag
Es gibt verschiedene Strategien, um der enormen Logistik-Herausforderung namens WGT gerecht zu werden. Schließlich muss man sich darauf einstellen, zwischen den Programmpunkten gewisse Fahrtwege einplanen zu müssen. Wer natürlich möglichst viele unterschiedliche Genres und Darbietungen einsammeln will, nimmt sich meist unverzichtbare Fixpunkte im Programm fest vor, kalkuliert großzügige Zeitpuffer für An- und Abreise ein und hat für unvorhergesehen Ereignisse wie Einlassstopp oder Programmverspätung sogar in der Regel noch einen Plan B parat. Was man aber auch tun kann, ist die sogenannte “Blocklösung”, also sich pro Tag einen geographischen Schwerpunkt aus benachbarten Locations zu suchen und dort mehrere Programmpunkte hintereinander mit kurzen Wegen dazwischen abzuarbeiten. Wir starteten am Freitag mit einem “Stadtbad-Hattrick”, also mit dem Dreierpack aus GENERAL DYNAMICS, MILLIKEN CHAMBER und MINUIT MACHINE. Erstere kommen aus Großbritannien und boten einen eigenwilligen EBM-Ableger dar. Es handelte sich um eine wahre Premiere, denn der Auftritt stellte das erste Konzert überhaupt von GENERAL DYNAMICS dar. William Morris von LEBANON HANOVER kann offenbar auch anders und dieser neuen Facette bei ihrer Live-Werdung zuschauen zu können, war ein besonderer Auftakt für uns. MILLIKEN CHAMBER sind zwar nicht ganz so neu, aber auch sie waren noch nie auf dem WGT aufgetreten, somit hatten wir gleich wieder eine gewisse Premiere. Das Duo aus Anna an den Vocals und Kevin am Synthesizer legte fluffigen Dark Wave auf und erfreute unsere Ohren. MINUIT MACHINE gab es in neuer Besetzung, da Hélène de Thoury aufgrund von Hörverlust auf einem Ohr leider keine Konzerte mehr spielen kann. An den “Maschinen” stand stattdessen Camille Frillex. Über weite Strecken herrschte viel Rotlicht auf der Bühne, was zum lasziv-drückenden Dark-Wave-Technosound passte. Amandine Stioui sang live mit etwas mehr Druck als auf Platte. Die Setlist war eine gute Mischung aus den Songs vom aktuellen Album “24” (“Contradictions”, “Lion In A Cage”) und den älteren Clubhits wie “Danger”. Bereits hier, bei unserer ersten Location, wurde 15 Minuten vor Setbeginn von MINUIT MACHINE ein Einlassstopp verhängt. Das ist die Crux am WGT: Man weiß nie, wie viele der Zehntausenden sich in welche Location begeben werden. Die Schlange war nach dem Gig für den Folge-Act KÆLAN MIKLA mehrere Hundert Meter lang. Es ist aber allgemein schön, dass auch abseits der agra-Headliner großes Interesse an Auftritten diverser KünstlerInnen gezeigt wird. Wir fühlten uns bei unserem persönlichen Auftakt jedenfalls gut unterhalten und reisten danach für einen Zwischenstopp ins Schauspielhaus und dann weiter Richtung Moritzbastei.
GENERAL DYNAMICS
MILLIKEN CHAMBER
MINUIT MACHINE
In der Bosestraße ging es von der Ausrichtung her gleich passend weiter mit ATTRITION, ebenfalls britisch und auch dem Dark Wave zugehörig. Unser “Mottotag EBM/Wave” bekam ein weiteres Puzzleteil hinzu. Durch die bequemen Sitze und die gute Klimatisierung sind hier regelmäßig auch außergewöhnliche Konzerterfahrungen möglich. Die erwähnten großzügigen Zeitpuffer hatten wir nach unserem Dreierpack nicht mehr gehabt, aber der Weg in die Moritzbastei war ja nicht allzu lang.
Hachja, die gute alte MB. Kein WGT, ohne nicht mindestens ein Besuch in diesen ehrwürdigen Hallen! In den Siebzigern von den damaligen Studenten der Universität ehrenamtlich aufgebaut und hergerichtet, finden hier heute legendäre Partys statt – nicht nur während des Wave Gotik Treffens. Der “Kaninchenbau” erstreckt sich viele hundert Meter unter der ehemaligen Stadtbefestigung und bietet auf vier Floors jede Menge Platz für die Generierung von schönen Erinnerungen. Aber auch vor Sonnenuntergang gibt es hier bemerkenswerte Programmpunkte, so zum Beispiel der Auftritt der Band mit dem etwas befremdlichen Namen GEWALT.
Es handelt sich dabei natürlich um keine „Gothband“, im klassischen Sinne. Stattdessen bekamen wir druckvollen Noiserock mit Drumcomputer und groovigen Basslinien von Jasmin Rilke, garniert mit sozialkritischen Texten, die aber auch oft Raum für Interpretationen ließen. Sänger Patrick Wagner geißelte sich in seiner energetischen Performance selbst, in dem er sich immer wieder Ohrfeigen gab. Da fand man also gewissermaßen die Erklärung für den kryptischen Bandnamen. Die kraftvolle und andersartige Performance von GEWALT machte direkt deutlich, welch großes Spektrum das Wave Gotik Treffen Jahr für Jahr abdeckt. Auch für exotische Bedürfnisse ist immer mal wieder etwas dabei. Ganz bis zum Ende bleiben konnten wir allerdings nicht, schließlich stand in der agra unsere ESC-Band LORD OF THE LOST auf der Bühne.
ATTRITION
Müssen hier noch Worte darüber verloren werden, dass das Abschneiden beim Eurovision Song Contest nichts am Status von LORD OF THE LOST in unseren Herzen verändert hat? Ich denke, nicht! Die Souveränität, mit der die Band um Chris Harms mit der ganzen Sache umgegangen ist, finde ich absolut wegweisend. Schon im Vorfeld präsentierten die Hamburger eigene Versionen der anderen ESC-Beiträge, stellten die internationalen Kollegen vor und gaben sich so bodenständig und entspannt wie damals AVANTASIA, die leider die nationale Vor-Auswahl nicht überstanden hatten. Und auch nach dem ESC, den man auf dem letzten Platz beschließen musste, stellten alle Mitglieder der Band immer wieder klar, dass sie die Erfahrung sehr bereichernd fanden und sich nicht über alle Maßen grämten. Diese ungetrübte Lebensfreude brachte LORD OF THE LOST jetzt auch auf die agra-Bühne. Die rot-goldenen Outfits von Liverpool blieben im Schrank bzw. wurden teilweise versteigert, hier beim “Heimspiel” in Leipzig wurde wieder Schwarz getragen. Die “Sieger der Herzen” setzen ein dermaßen großes Ausrufezeichen hinter den WGT-Freitag, dass man ein “Jetzt erst recht”-Gefühl bekam und mit den Jungs feierte, als gäbe es kein Morgen.
LORD OF THE LOST
Sonnabend
Die Block-Strategie vom Vortag haben wir auch am Samstag (beim WGT heißt der Tag liebenswerterweise noch “Sonnabend”) erfolgreich angewendet. In den ersten Jahren nach der Einführung als WGT-Location diente das Haus Leipzig noch Lesungen und war überwiegend bestuhlt. Ich erinnere mich gut, dort einer Lesung von Sascha Blach beigewohnt und neben einer Säule mit einer Steckdose gesessen zu haben, was auch dem Handyakku bekömmlich war. Aber auch hier wehte mittlerweile die Fahne der Live-Musik und zwar, was diesen WGT-Tag anging, die des Post-Punk. Einlass wurde ab 16:30 Uhr gewährt, den Auftakt durfte dann die holländisch-US-amerikanische Formation ADAM TRISTAR bestreiten. Die beiden Herren mit der Dame am Mikro absolvierten wie so viele ihr WGT-Debut und schienen durchaus zufrieden zu sein, auch wenn die Konkurrenz anderer Locations dafür sorgte, dass es noch nicht wirklich voll wurde. Das änderte sich etwas bei den Nachfolge-Acts BRAGOLIN und ASH CODE, die schon als etwas breiter etabliert gelten können. Thematisch sowie soundtechnisch ergaben sich wie gesagt ein rundes Bild und fließende Übergänge. Erst der Tagesabschluss mit ABSOLUTE BODY CONTROL brachte etwas Abwechslung. Dirk Ivens und Co zogen das Tempo etwas an und steigerten die Tanzbarkeit, sie konnten natürlich auf ein gut gefülltes Haus Leipzig zurückgreifen.
ADAM TRISTAR
BRAGOLIN
Auch “nebenan” auf bzw. unter dem Augustusplatz gab es denkwürdige Konzerte zu erleben. PISTON DAMP waren angetreten, um die stoischen Steine der Moritzbastei zu erschüttern: Der Merchandiser verteilte vor dem Auftritt Norwegen-Fähnchen mit Bandlogo-Aufdruck an die Fans. Zumeist schienen Fans von APOPTYGMA BERZERK anwesend, schließlich ist Sänger Jonas Groth der Bruder und Live-Keyboarder von Stephan Groth. PISTON DAMP boten druckvollen Synthiepop, Jonas sang mit heller und kraftvoller Stimme hauptsächlich Songs des Debütalbums „Making The World Great Again“, auf Cover wurde verzichtet. Der letzte Song „Runaway“ war definitiv das Highlight des Sets, ein wahrer Club-Hit!
ULTRA SUNN hatten die etwas undankbare Aufgabe, parallel zu FRONT 242 in der agra zu spielen. Die Belgier werden ihren Landsleuten sicher gern verziehen haben, dass diese ein paar Zuschauer abgezogen haben. Leer war es trotzdem bei weitem nicht, ganz im Gegenteil. Das Duo bestach mit zarter, dunkler Männerstimme von Sam Huge und Gaelle Soufflet sorgte für Synths und weitere Klänge. Eine lange Schlange bildete schon während des Auftritts von UNDERTHESKIN vorher, die Location wurde sehr voll, es gab kaum Platz zum Tanzen. Die Mischung aus Oldschool EBM, Cold Wave und Eurobeat wurde teilweise um Basssounds wie damals bei TECHNOTRONIC und anderen Chart-Acts der Jahre 1988-1992 ergänzt. Laute Jubelstürme gab es nach Songs wie „Can You Believe It“, „Keep Your Eyes Peeled“ und dem abschließenden „Night Is Mine“. Einer der Acts in der dunkel-elektronischen Szene, die man für die Zukunft auf dem Zettel haben sollte.
ASH CODE
ABSOLUTE BODY CONTROL
Sonntag
Am Nachmittag galt es eine schwierige Entscheidung zu treffen: TENSION CONTROL im Haus Leipzig oder POISEN POINT im Stadtbad? Bei ersteren war „Warmstampfen“ für den Rest des Tages angesagt. Michael Schrader und Eli van Vegas lieferten puristischen Oldschool-EBM, teils auch mit absolut szenetypischen Texten und Songtiteln wie „Big Black Boots“ oder „Kraftsport“. Das gewinnt keinen Originalitätspreis, macht aber unheimlich viel Spaß, wenn man auf NITZER EBB, DAF, SPETSNAZ & Co. steht. Der Franzose Timothée Gainet alias POISEN POINT absolvierte derweil im Stadtbad seinen ersten Auftritt auf dem WGT überhaupt mit düster eingefärbtem EBM. Das WGT ist der perfekte Ort für nischige Neuentdeckungen. EBM ist mittlerweile so alt, dass es entsprechende Textilien gibt, die beschwören, dass es nicht tot ist. Dass dem wirklich so ist, verdanken wir jungen Künstlern, die dem Vehikel EBM mit ihrer eigenen Interpretation immer wieder neues Leben einhauchen.
POISEN POINT
Das Pendeln zwischen Stadtbad und Haus Leipzig ist durchaus in angemessener Übergangszeit möglich, was es uns ermöglichte, REIN zu sehen.
Die schwedische Elektro-Künstlerin Joanna Reinikainen, kurz REIN spielte nicht nur zum ersten Mal auf dem WGT, sondern sogar ihr erstes Deutschland-Konzert überhaupt. Unterstützt von DJ Djedjotronic spielte sie Songs ihres recht EBM-lastigen Debütalbums „Reincarnated“, aber auch viele unveröffentlichte Songs. Dass REIN sowohl eine tolle Shouter- als auch Gesangsstimme hat, gerät gerade bei den ruhigeren Stücken zum Vorteil. Das Publikum war völlig begeistert und rührte REIN fast zu Tränen. „Ich kann euch nicht genug danken für eure Energie“, rief sie den Fans zu, die jeden Song, egal ob bekannt oder unbekannt, laut bejubelten. Klar ist: Deutsche Booker sollten die Stockholmerin spätestens jetzt auf dem Zettel haben.
Zurück im Stadtbad wurde “selektiert”: Trompeten hört und sieht man auf Goth-Festivals eher selten. Deswegen fielen DIE SELEKTION ein wenig aus dem Rahmen, abgesehen davon kam ihr Dark Wave+Bläser-Sound mit emotionalem Gesang und sozialkritischen deutschen Texten aber sehr gut an. Musste die Formation auf dem Plage Noire-Festival noch in letzter Minute absagen, so holte man hier im Stadtbad jetzt alles nach. Im Studio ist DIE SELEKTION ein Quartett, darunter DIE NERVEN-Frontmann und Gitarrist Max Rieger, live stehen aber nur die beiden Mitglieder Luca Gilian und Hannes Rief auf der Bühne. So auch beim WGT. Bald erscheint das neue Album „Zeuge aus Licht“ (29.9.), man darf gespannt sein.
MONOLITH
Im Täubchenthal ging es derweil wieder belgisch-elektronisch zu. Eric van Wonterghem (ABSOLUTE BODY CONTROL) trat mit seinem eigenen Projekt MONOLITH auf und tobte sich hier mehr in Richtung Industrial changierend aus. Der kurze Abstecher hatte sich gelohnt, aber der Schlusspunkt gehörte wieder unserem neuen Zuhause: Dem Haus Leipzig. Das war auch gar nicht anders möglich, denn mit LEÆTHER STRIP stand noch ein wahrer “Heædliner” auf dem Programm. Claus Larsen aus Dänemark ist für seine Pionierarbeit bekannt und macht auch heute noch auf der Bühne alles selber. Seine harshen Vocals in Verbindung mit den Synthies bringen auch Bewegungsmuffel unweigerlich zum Tanzen.
Und da wir schon einmal da waren, machten wir vor Ort auch gleich den Sack zu. Dafür verantwortlich zeichnete CAT RAPES DOG, die Band mit dem etwas eigenen Humor. Davon zeugen Songtitel wie „Trojan Whores“, „Eating People Is Fun“ und das abschließende „Moosehair Underwear“ mitsamt ihrer nicht minder kuriosen wie ironischen Lyrics. Es bildete sich bei der schwedischen Band, die Oldschool EBM und Industrial Metal kombiniert, ein heftiger Moshpit, darüber hinaus gab es viel Interaktion. Sänger John Lindqwister hielt öfter textsicheren Fans in Reihe eins das Mikro für einzelne Shouts hin, Gitarrist Jonas Avertoft hielt sein Mikro gar dahin, als er einen Fan mit einer Rassel entdeckte – tolle Zusatzpercussion!
LEÆTHER STRIP
CAT RAPES DOG
Montag
Obwohl man sich in der Stadtmitte mittlerweile heimisch fühlte, haben wir am letzten Tag doch mal über den Tellerrand geschaut und die Reise nach Plagwitz angetreten. Der Felsenkeller hielt einiges bereit und hatte einen “Neue Deutsche Härte”-Tag ausgerufen. Den Anfang machten die beiden WGT-Debutanten SCHERBENTANZ aus Deutschland und MORGENSTERN aus der Schweiz. Soll ja niemand sagen, dass die Szene keinen Nachwuchs hat. Wobei das nur auf MORGENSTERN zutrifft, SCHERBENTANZ geistern schon seit über zehn Jahren durch die Republik. Beide Formationen präsentierten ihren eigenen, harten Darkrock und ließen die Haarmähnen der geneigten Zuhörerschaft kreisen. Nach mehreren Tagen voll mit Synthies freut man sich ehrlich, mal wieder eine Gitarre zu Gesicht und Gehör zu bekommen.
SCHERBENTANZ
MORGENSTERN
Währenddessen in der agra: Freitag hatten ja bekanntlich DEPECHE MODE in Leipzig gespielt, die Band FORCED TRO MODE wollte daher, so Sänger Christian Schottstädt „möglichst viele Lieder spielen, die das Original nicht spielte.“ So erklangen Raritäten wie „Nothing“, „The Things You Said“ oder „Told You So“. Die Stimmung war durchweg super, richtig laut mitgesungen wurde aber erst am Ende bei den großen Hits wie „Personal Jesus“. Und trotzdem sollten Coverbands häufiger auch mal die eher unbekannteren Perlen der großen Idole hervorholen. So hat man Gelegenheit, Songs live zu hören, die für das Original vielleicht längst in der Mottenkiste versauern.
Zurück im Felsenkeller konnten wir dort den letzten Act des Abends feiern.
2022 mussten UNZUCHT krankheitsbedingt absagen, nun waren sie gewillt, zum Festivalabschluss richtig Gas zu geben. Viele Hits des Debüts „Todsünde 8“ wurden gespielt, der vielleicht bekannteste UNZUCHT-Song „Engel der Vernichtung“ gar schon als zweites. Später wurde es extrem warm. Sänger Daniel Schulz blieb aber beharrlich und zog weder Beanie noch Lederjacke aus. Beste Stimmung während des ganzen Sets, perfekter hymnischer Festivalabschluss mit treibenden Hits wie „Nein“ und „Lava“, dazu ein Handytaschenlampenlichtermeer bei der einzigen gespielten Ballade „Du fehlst“. So geht WGT, so geht Vielfalt. Wir mussten dann doch leider wieder ausreisen und müssen nun unsere Leipziger Staatsbürgerschaft wieder für ein Jahr ruhenlassen, bis uns die Treffen- und Festspielgesellschaft wieder in die Seelenheimat ruft.