AMARANTHE und BEYOND THE BLACK auf Co-Headliner-Tour in Hamburg

Wo sie auf der Bühne stehen, sind Power, Klanggewalt und eine grandiose Bühnenshow garantiert: Jennifer Haben – Frontfrau von BEYOND THE BLACK – und Elize Ryd, Sängerin von AMARANTHE.

Nun sind beide Bands auf großer Co-Headliner-Tour quer durch Europa unterwegs. Wir waren am Samstag in der Zeltphilharmonie in Hamburg für euch mit dabei.

Mitten im Hafen der Hansestadt Hamburg durchbricht ein Achtmasterzelt das von Kränen und Schiffen geprägte Bild. Im Inneren des riesigen Zeltes dominiert die Farbe blau und erweckt so den Eindruck, unter einem blauen Himmel zu stehen. Haben im Sommer noch Konzerte unter freiem Himmel im Cruise-Center Steinwerder stattgefunden, so erklingen heute die Töne der gastgebenden Bands aus dem riesig anmutenden Zelt.

Für die erste Veranstaltung in Hamburgs neuer Eventlocation – organisiert durch Hamburg Konzerte – machen BEYOND THE BLACK und AMARANTHE auf ihrer Co-Headline-Tour im Hafen Halt. Mit dabei sind AD INFINITUM und die BUTCHER BABIES. Genauere Informationen zu den Bands und deren Entstehung findet ihr in dem ersten Artikel aus dieser Reihe, wo wir am Freitag für euch in Oberhausen mit dabei waren.

AD INFINITUM rund um ihre charismatische Frontfrau Melissa Bonny starten in den Abend. Multitalent Melissa Bonny zeigt dabei, was stimmlich in ihr steckt. Von sanft und glockenklar bis dominant präsent ruft Melissa ihr ganzes Können ab. Sie schreibt ihre Songs selbst – das spürt man! Mit jeder Faser lebt sie ihre Musik, transportiert ihre Leidenschaft auf die Bühne und mit ihrer grandiosen Stimme auf das feiernde Publikum. Mit dabei war auch der neuste Song der Kombo „Upside Down“, der bei der Tour erstmalig gespielt wurde und auf dem neuen Abum zu hören sein wird. Das macht Lust auf mehr! Und mehr bekommen die Zuschauer: In einem halbstündigen Powerset überzeugen „AD INFINITUM“ mit Songs wie „Unstoppable“, „Afterlife“ oder „Into The Night“.

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Fotos: Nola

Weiter geht der Abend mit den Powerfrauen von „BUTCHER BABIES“. „Can´t Stop Moving“ ist einer der Songs, den die Ladys mit ihm Gepäck haben und es scheint das heimliche Motto der Band zu sein: Voller Energie springen, tanzen und headbangen die Frontfrauen Heidi Shepherd und Carla Harvey über die Bühne, nehmen jeden Zentimeter dabei ein. Ihre Freude ist ansteckend, die Energie im gesamten Raum scheint immer weiter zu steigen. Das Publikum feiert ausgelassen mit, singt, springt und hat einfach eine grandiose Zeit. Die Musik der 2009 gegründeten Band aus Los Angeles lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen, bewegt sich irgendwo zwischen Nu oder Trash Metal. Fakt ist aber: Es macht Spaß, der Band zuzuhören und zuzuschauen. Passgenaue und starke Growls der Sängerinnen, ordentliches Tempo aus dem Hintergrund an den Drums durch Chase Brickenden, kräftige Riffs von Gitarrist Henry Flury und tiefe Töne am Bass von Ricky Bonazza runden dieses besondere Bild ab. So farbenfroh gekleidet wie in Oberhausen waren die Frontfrauen in Hamburg jedoch nicht – hier wird auf klassisches Schwarz zurückgegriffen.

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Fotos: Nola

Nach einer kurzen Umbaupause betreten endlich die ersten der beiden Co-Headliner die Bühne: AMARANTHE. Elize Ryd erscheint göttinengleich in einem schwarzen Jumpsuit – über und über mit glitzernden Ornamenten versehen – auf der Bühne. Glamour scheint hier generell das Thema zu sein, wenn man den schwarz-glitzer-schimmernden Mikrofonständer betrachtet. Auch beim Song „Amaranthine“ zieht sich das Thema weiter durch, als Sänger Nils Molin die Zuschauer auffordert, die Zeltphilharmonie mit den Handys in ein Lichtermeer zu verwandeln. AMARANTHE begeistern auch in Hamburg mit ihrer unfassbaren Energie und Bühnenpräsenz. Elize Ryd und Nils Molin harmonieren auf den Punkt mit ihren Stimmen. Songs wie „Call Out My Name“, „Hunger“ oder „Crsytalline“ gehen direkt unter die Haut. Daran ist auch Gast-Growler Richard Sjunnesson nicht ganz unschuldig, der sich mit seinem rauen Growl ideal in das Gesamtkonzept einfügt.

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Fotos: Nola

Den Abend schließen BEYOND THE BLACK mit einem gut abgemischten Set aus neuen und alten Songs. So startet die über eine Stunde dauernde Show mit der neuen Singleauskopplung „Is There Anybody Out There?“ aus dem im Januar 2023 erscheinenden neuen Studioalbum „Beyond The Black“. Mit zwei Leuchtstoffröhren als Blickfang untermalt Jennifer Haben den neuen Song, bevor es mit „Lost In Forever“ mit einem älteren Song weitergeht. Über die gesamte Show hinweg zeigen BEYOND THE BLACK die gesamte Breite ihres Könnens auf. Von den älteren, im härteren und lauteren Gewand daher kommenden Songs wie „Heart Of The Hurricane“, bis hin zu den neueren, experimentelleren Songs wie „Reincarnation“ ist alles dabei, was das Fanherz lauter schlagen lässt. Voller Leidenschaft und ganz in seinem Element versunken, gibt Gitarrist Chris Hermsdörfer seine Soli zum Besten, strahlt Tobi Lodes dem Publikum entgegen und ballert Kai Tschierschky die Drums dramatisch untermalend dazu.

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Fotos: Nola

Zum Schluss darf natürlich das Duett der beiden Symphonic-Metal-Königinnen Jennifer Haben und Elize Ryd nicht fehlen. Gemeinsam geben sie „Wounded Healer“ zum Besten, den Song, der 2020 auf dem aktuellen Album von BEYOND THE BLACK erschienen ist und Elize Ryd als Gastsängerin mit dabei hat. Nun kann er endlich vor Live-Publikum gesungen werden. „Es hat drei Jahre gedauert, bis wir diese Tour endlich spielen durften“, freut sich Jennifer Haben sichtlich berührt und mit einem glitzernden Strahlen in den Augen. Nach dem starken Duett von Haben und Ryd liegen sich beide in den Armen, geben sich ganz dem tobenden Applaus ihres Publikums hin und genießen die letzten Augenblicke dieses Konzertes, das das letzte der Tour in Deutschland ist.

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