Schauerliches Abendprogramm in der Subkultur Hannover
Es ist ein ungewohnter Anblick in der Subkultur. Vor dem Club ist keine Person zu sehen, wo sich sonst die Raucher tummeln. Die Tanzfläche ist voll mit (weiß! überzogenen) Stühlen, dabei ist doch ausverkauft? Es handelt sich heute nicht um einen normalen Konzert- oder Party-Abend, wie es sonst meistens der Fall ist. Heute kein musikalisches Werk, sondern die geschriebenen Geschichten von H. P. Lovecraft im Fokus.
Gelesen werden diese von Rainer Müller, gemeinsam mit seinem Partner Carsten Sygusch, der mit atmosphärischer Musik & Sounds untermalt. Die Untermalung hört dort aber nicht auf. Die ganze Subkultur ist an den Abend angepasst und dekoriert. So finden sich viele Kerzen im Raum wieder, das Licht es gedimmt und auf dem Tisch auf der Bühne finden sich neben den Büchern und Kerzenständern auch eine Cthulhu-Büste wieder. Abgerundet wird dies mit Kuchen und Glühwein, dessen Geruch sich leicht im Raum verteilt. Natürlich gibt es aber auch Kinderpunsch und alles, was die Subkultur sonst auch zu bieten hat.
Insgesamt werden an diesem Abend vier Kurzgeschichten, unterteilt in 2 Blöcke mit je ca. 50 Minuten, mit einer kurzen Pause gelesen. Die Anwesenden hören alle gespannt zu, während unter anderem “Der Außenseiter” oder “Der Hund” gelesen werden. Unangenehme Unterbrechungen gibt es keine. Lediglich die Puppe nahe des Eingangs, welche auf Geräusche reagiert, entscheidet sich spontan mit den Armen zu fuchteln und zieht so die Aufmerksamkeit kurz auf sich, was jedoch einen gewissen Comedy-Faktor mitbringt, an dem sich alle immer wieder kurz erfreuen.
Wie es sich sonst nur für ein Konzert gehört, gibt es heute eine Zugabe. Eine wenige Minuten lange Geschichte über die Entstehung des Necronomicons. Anschließend ist der Applaus groß und es steht die Frage im Raum, ob es erneut zu einer Lesung kommen wird. Jens kann dies mit einem klaren “Ja” beantworten. Das Leser-Duo wird definitiv zurück in die Subkultur kommen und auch Werke von anderen Horrorautoren vorbringen. Wir dürfen also gespannt sein, wie die Zukunft in Sachen Lesungen in der Subkultur aussehen wird.