BLIND GUARDIAN – Ein unvergesslicher Abend in Hamburg

Ein Konzert episch zu nennen, ist fast schon etwas abgeschmackt und überzeichnet. Für das, was BLIND GUARDIAN gemeinsam mit ihren Fans in der edel.opics Arena Hamburg zelebrierten, gibt es allerdings schlicht kein besseres Wort.

Zur 30-jährigen Feier ihres bahnbrechenden Erfolgsalbums „Somewhere Far Beyond“ touren die Metal-Urgesteine aus Krefeld derzeit durch Deutschland. Trotz ihrer neu veröffentlichten CD „The God Machine“ wird erstmal die versprochene Tour zum Jubiläum des Albums nachgeholt, das 1992 nicht nur den Weg zu internationaler Aufmerksamkeit für die Band ebnen, sondern auch neue Zeiten für das Metal-Genre einläuten sollte.

Schon an der Autoschlange in Richtung Konzert, sowie dem vollen Parkhaus des Veranstaltungsortes wird klar, welche Ikonen hier heute Abend aufspielen. Es ist einfach nur brechendvoll!

BLIND GUARDIAN verzichten auf eine Vorband. Stattdessen wird pünktlich um 20:30 ein Film auf einer Großleinwand abgespielt, der Fotos und Videos aus fast 40 Jahren Bandgeschichte zeigt. Es ist berührend zu sehen, wie jung die Musiker waren, wieviel gemeinsame Geschichte die Band hinter sich hat und auch, wie sie zusammen erwachsen geworden sind. Viele im Publikum haben diesen Weg über Jahrzehnte begleitet und sind sichtlich ergriffen von den Bildern. Es wirkt, wie ein Familienalbum, das zu einem Feiertag gemeinsam in Kreis der Lieben betrachtet wird.

Nach dem wirklich langen Video ertönt lauter Jubel – und laut wird es dann auch endlich auf der Bühne, als Frontmann Hansi Kürsch unterstützt von Band und Fans mit „Time What Is Time“ das erste Lied des Abends anstimmt. „Anderen Bands könnte so viel Ehrerbietung zu Kopf steigen“, bedankt sich der Sänger im Anschluss an den ersten Song bei den Anwesenden. „Uns nicht! Wir gehen mit eurer gerechtfertigten Ehrerbietung verantwortungsvoll um!“ Nicht nur mit dieser Ansprache wird deutlich, dass die Band ihre Fans kennt und liebt – und natürlich umgekehrt. Unter viel Lachen ertönen erste „Ausziehen“ Rufe.

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Fotos: Nola

Ob aus Übermut oder anderen Gründen braucht Hansi bei „Black Chamber“ aufgrund von Texthängern tatsächlich einen zweiten, vom Publikum unterstützen Anlauf. Das sollte aber auch die einzige Panne bei einem Konzert bleiben, das ansonsten einfach perfekt lief. Die Musik hat in all den Jahren nichts von ihrer Wucht verloren. Ja, wir alle sind in die Jahre gekommen. Ja, andere Bands haben Pyroshows und eindrucksvolle Lasereffekte. Ja, vieles fühlt sich Retro an. Aber was BLIND GUARDIAN uns allen an diesem Abend geschenkt haben, kann nichts von diesen modernen Errungenschaften aufwiegen.

Das Stück „The Bard’s Song – In The Forrest“ widmen die Musiker ihrem langjährigen Manager. Kaum ein Song ist so ikonisch und erfreut sich über Fangrenzen hinaus so großer Beliebtheit. Kein Wunder also, dass nahezu alle Anwesenden textsicher mitsingen. 

Genauso verhält es sich im anschließenden musikalischen Ausflug nach Mittelerde. „Mega, mega geil. Besser geht’s wirklich nicht!“ zeigt sich Kürsch sichtlich bewegt, als die letzten Töne von „Nightfall“ verklingen. Hamburg hat laut dem Sänger Wort gehalten und selbst die hochgesteckten Erwartungen übertroffen.

Was allerdings in der Zugabe geschieht, hatte wohl niemand erwarten können. Gute 15 Minuten singt das Publikum ohne Beteiligung der Band den Refrain von „Valhalla“ und hört selbst dann nicht auf, als der Sänger um ein Ende bittet. So wundert es auch nicht, dass die Band sich zu noch einer Zugabe nach dem eigentlichen Abschlusslied „Mirror Mirror“ hinreißen lässt. Hamburg hat es mehr als verdient!

Setlist:

Time What Is Time

Journey Through The Dark

Black Chamber

Theatre Of Pain

The Quest For Tanelorn

Ashes To Ashes

The Bard’s Sond: In The Forrest

The Bard’s Song: The Hobbit

Piper’s Calling

Somewhere Far Beyond

The Lord Of The Rings

Nightfall

Banish From Sanctuary

Violent Shadows

Time Stans Still (At The Iron Hill)

And The Story Ends

Sacred World

Valhalla

Mirror Mirror

Majesty

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