Tanzen bis zum Morgenrot – PROJECT PITCHFORK und CHEMICAL SWEET KID in Hannover

Es ist Mal wieder soweit. Auch die Tour von PROJECT PITCHFORK, zusammen mit CHEMICAL SWEET KID, hätte eigentlich 2020 stattfinden sollen. Final wurde diese dann im Frühjahr dieses Jahres nachgeholt, zumindest die meisten Termine. Durch drei Corona Infektionen mussten auch drei Shows verschoben werden, darunter auch Hannover. Nun ist aber der Tag gekommen, an dem es endlich stattfindet.

Mit 20:30 Uhr ist der Start von CHEMICAL SWEET KID recht spät angesetzt, sorgt aber dafür, dass auch wirklich alle pünktlich da sein können, auch wenn es heute noch Überstunden gab. Entsprechend sammelt sich die Menge zunächst vor dem Musikzentrum, was sich mit den ersten Tönen schnell ändert. Wo sich im ersten Moment noch eine Tänzerin mit zwei weißen Masken befindet (eine im Gesicht, eine auf dem Hinterkopf) und uns mehrere sehr helle rote Strahler auf Augenhöhe direkt in die Augen leuchte, steht kurz darauf Sänger Julien Kidam und ab geht’s. Bewegung ist heute nicht viel drin. Die beiden Schlagzeuge von PROJECT PITCHFORK nehmen den Platz, sodass sich nur Julien etwas bewegen kann, aber auch nur, indem er von links nach rechts tigert. Dafür bewegt sich das Publikum um so mehr, auch wenn es anfangs noch verhalten wirkt. Wenn man sich etwas umsieht ist fast an jedem Besucher ein Stück PROJECT PITCHFORK-Merch zu finden, damit ist klar für wen alle hier sind. Warm sind jedoch alle nach dem 45 minütigen Set. Nachdem sich direkt eine Abkühlung an der Bar und vor der Tür gegönnt wird, ist das Musikzentrum von anfänglich kalt inzwischen in warm übergegangen. Daran ist nicht nur das “We’re Not Gonna Take It”-Cover von Twisted Sister Schuld.

CHEMICAL SWEET KID

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Bild 3 von 18

Fotos: Mirco Wenzel

Lichtdurchflutet, aber weniger blendend, startet PROJECT PITCHFORK nach einer nur minimalen Umbaupause. “Pitch Black” ist zwar der erste Titel, spiegelt aber nicht die knallrote Bühne wider, bei welcher sich nochmal ein schwarzer Schatten bildet. Nur im Publikum ist es dunkel, was aber niemanden am Tanzen hindert. So wird mit dem ersten Ton das Tanzbein geschwungen, als gäbe es kein Morgen mehr. Aber nicht jeder möchte tanzen, so gibt es schon am Anfang eine kurze Auseinandersetzung auf der Tanzfläche, die aber schnell wieder entschärft wird. Das sagt uns auch später Sänger Peter Spilles und holt eine Frau weiter nach vorne, damit diese nach seiner Sichtweise nicht weiter angegrabbelt wird und den anderen etwas Platz gibt. Auf ihre Kosten kommen aber sowohl das Team tanzen, als auch das Team genießen. Das Set treibt uns durch das ganze Schaffensgeschichte und lässt keine Klassiker aus. Mit dem Cover “hinter dem Horizont” von L’Âme Immortelle, welches sie laut eigener Aussage noch besser gemacht haben, inklusive Live Feature von Sue, der Frau von Peter, setzt die Band jedoch ein kleines Highlight mitten im Set.

Aber das Tanzen hat irgendwann ein Ende. Und so verlässt die Band kurz die Bühne, um mit der Zugabe nochmal alles an Energie rauszukitzeln. Aber auch das reicht noch nicht. Eine zweite Zugabe muss es richten, bei der es dann aber auch bleibt. Und so verlässt PROJECT PITCHFORK nach ca. zwei Stunden Spielzeit, während der kaum gesprochen wurde, die Bühne und übergibt nach einer weiteren kurzen Pause an die Aftershowparty mit DJ Lo Renz. Dieser kitzelt nun aber wirklich die letzten Reserven aus den Fans.

PROJECT PITCHFORK

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Fotos: Mirco Wenzel
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