Endlich wieder MPS – So war die FETTE HEIDE

ENDLICH wieder MPS, knapp 2 Jahre musste man in Luhmühlen wieder auf ein richtiges MPS nach den abgespeckten Versionen warten. Nun konnte die FETTE HEIDE (oder die neue Wüste Gobi) endlich wieder stattfinden.

Hier noch einmal die Key-Facts:

Wann? 03.09. – 04.09.2022
Preise: Markt: 15€. Kinder von 7-14 Jahren zahlen 7€
Bühnenbereich Samstag: 40€, Kinder von 7-14 Jahren 20€
Sonntag ist der Bühnenbereich im Marktpreis inkludiert
Öffnungszeiten: Markt am Samstag von 11-24 Uhr,
Sonntag 11-20 Uhr
Bühnenbereich Samstag: 13.30-24 Uhr
Sonntag: 11-20 Uhr

Impressionen MPS

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Fotos: Birger Treimer

Wir haben uns aufgemacht und sind am Samstag nach Luhmühlen gefahren, um endlich das Marktfeeling wieder zu erleben. Im nächsten Jahr werden wir die Anreise wahrscheinlich per Ross einplanen, immerhin umgehen wir so den epischen Anfahrtstau, bereits 2019 war dies nervig und dieses Jahr hat uns dies trotz früher Anreise knapp 1 Stunde gekostet. Selbst wenn man nicht durch den ganzen Ort gefahren ist, sondern ein paar (mehr oder weniger) legale Abkürzungen über Feldwege (vorbei an entzückenden Reiterhöfen, müsst ihr euch unbedingt ansehen (für das nächste Jahr), aber ich schweife ab…) genommen hat, stand man gut und gerne 30-45 Minuten im Stau. Mangels Parkflächen im Ort, war man gezwungen diesen in Kauf zu nehmen, denn mit Öffis nach Luhmühlen zu fahren, ist in etwa so komfortabel und zeitsparend, wie wenn man mit dem Fahrrad von Bremen nach Panama reisen möchte. Auf dem Parkplatz angekommen, erwartete einen neben den ersten Staubwolken (Lüneburger Heide, Hochsommer ohne Regen) ein paar wenige, aber freundliche Parkeinweiser. Puh,… Darauf erstmal ein Bier inklusive einer würzigen Sandnote.

Die traditionelle Morgenmesse haben wir aufgrund des Staus leider verpasst.

Impressionen MPS

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Fotos: Birger Treimer

Musikalisch eröffneten die Musketiere von D’ARTAGNAN den Tag und heizten bereits mittags der geneigten MPS-Gemeinde ordentlich ein. Gassenhauer wie „C’est la vie“, „Chanson de Roland“ und das Instrumental-Stück „Wenn Helden tanzen“ (Rubys Liebling) durften in der Setlist nicht fehlen. Garniert wurde das Konzert von der Ankündigung eines neuen Albums im Oktober (Memo an mich selbst: vorbestellen!). Bei „Solang dein Blut“ wurde es etwas ruhiger und Frontman Ben hatte sichtlich mit den Tränen zu kämpfen. Den Song hat er für seine viel zu früh verstorbene Mutter geschrieben. Ben, wir fühlen mit dir. Leider…

d'Artagnan MPS

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Fotos: Birger Treimer

Um 15 Uhr ging das Programm mit unseren Lieblingspiraten aus dem karibischen Osnabrück, aka „MR. HURLEY UND DIE PULVERAFFEN“ weiter. Es lebe die Erfindung von 2 Bühnen auf einem Infield. Die Geschwister-Kombo riss wie gewohnt die Hütte ab und sorgte mit Ohrwürmern, viel Humor und noch mehr Pfeffi schnell für ausgelassene Stimmung. All-time-favorites wie „Grogstar“, das herrlich politisch-kritische „Wäre ich Gouverneur“ und „Achtung, fertig, Prost“ ließen das Publikum tanzen und das ganze Chaos in der Welt einfach mal vergessen.

Mr. Hurley & Die Pulveraffen MPS

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Fotos: Birger Treimer

Um 17 Uhr war die Pause für Ben Metzner vorbei und sein nächstes 1,5-Stündiges Set stand an. Allerdings dieses Mal mit FEUERSCHWANZ. Beim genaueren Hinsehen bemerkte man schnell, dass Mieze Musch-Musch an der Performance-Front allein auf weiter Flur stand. Obwohl Mieze Myu fehlte, gab das Publikum von Beginn an alles und ließ sich von Hauptmann FEUERSCHWANZ und seiner Band mitreißen. Wie sehr das Publikum die letzten zwei Jahre nach Veranstaltungen und Konzerten wie dieses förmlich gehungert hat, war spätestens jetzt spürbar. Bei Songs wie „Memento Mori“, „Untot im Drachenboot“ und „Metfest“ ließ sich die Menge nicht lange bitten und feierte ordentlich ab.

Feuerschwanz MPS

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Fotos: Birger Treimer

Was für ein (Met-)Fest!

Um 18.30 Uhr war es (endlich, endlich, endlich) Zeit für mein persönliches Highlight: VERSENGOLD- Und das volle 2 Stunden!

Man kann sie lieben, oder unter „Ganz, nett aber Folk-Mittelalter-Schlager? Echt jetzt?“ verbuchen. Eins muss man den Jungs rund um Front-Strahlemann Malte Hoyer lassen: Sie können! Und das verdammt gut! Einst als Hinter-Ecken-Band auf dem MPS angefangen, feiern die Folker nächstes Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Hier und da haben sie während des Konzertes angedeutet, dass das Jubiläum ganz groß gefeiert wird. Beim VERSENGOLD-Konzert war es voll. Unglaublich voll. So viele Menschen auf einem Haufen haben wir seit 3 Jahren nicht gesehen. Und dieser Anblick war großartig. Die Band konnte diesen Anblick kaum fassen. Wie Basser Eike zum Ende hin zugab, hatte er während der ersten 3-4 Songs mit den Tränen zu kämpfen. Evergreens wie „Verliebt in eine Insel, „Wenn sie tanzt“ und „Hoch die Krüge“ rissen die Fans (und solche, die es spätestens jetzt wurden) von Anfang an von ihren Stühlen. Gespickt mit der ein oder anderen amüsanten (oder ernsten) Anekdote und der einen Ballade, die grundsätzlich für reichlich Tränen sorgt und immer in ein VERSENGOLD-Set gehört („Haut mir kein Stein“) war es ein rundum perfektes Set.

Versengold MPS

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Fotos: Birger Treimer

Mit einer zeitlichen Überschneidung von 30 Minuten spielten auf der anderen Bühne FIDDLER’S GREEN. Da sie sich mit VERSENGOLD viele Fans teilen, war das eher… suboptimal und brachte einige Fans in eine echte Zwickmühle. Dennoch konnten die Fans beider Bands bei den Balladen die jeweils andere Band hören, hier will man im kommenden Jahr aber gegensteuern. Mit „Wiskey In the Jar“, „Bottoms Up“, „The Wild Rover“ gelingt der Einstieg in den Abend perfekt, trotz geringerer Zuschauermenge feiert die Band mit ihren Fans grandios ab und hat so einige Späße auf Lager. Dazu noch „The Night Paddy Murphy Died“, „Victor and His Demons“ oder „Yindy“ und die Staubwolke vor der Bühne tanzt, besser kann ein FIDDLER’S GREEN Konzert eigentlich nicht sein.

Fiddlers Green MPS

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Fotos: Birger Treimer

Danach ist erstmal Ruhe knapp 45 Minuten ist es komplett ruhig auf dem Infield, nur damit die beiden Bands SUBWAY TO SALLY und SALTATIO MORTIS zeitgleich um 22.15 in den Abend starten. Dies ist dann eine Zerreißprobe, wenn man beide Bands sehen möchte.

Auf der MPS-Bühne spielte SALTATIO MORTIS (leider nur zu sechst) und auf der Festival Bühne spielte SUBWAY TO SALLY.

SALTATIO MORTIS schaffen es schnell das Publikum trotz Krankheitsfall mit „Bring mich zurück“, „Wo sind die Clowns“ oder „Dorn im Ohr“ in Wallung zu bringen, dies gelingt perfekt und die Bühnenpräsenz von Alea wirkt schon fast brachial. Trotz verbotener Pyros zündet der Funken zum Publikum schnell über, bei den neuen als auch alten Songs wie „Totus Floreo“ auch kein Wunder und notfalls hilft auch etwas Met und „Mittelalter“ oder „HypaHypa“ etwas nach. Spätestens bei „My Mother Told Me“ setzen sich die Wikingerhorden über die Elbe, um zu plündern, oh falsche Richtung, doch etwas zu viel Met.

Saltatio Mortis MPS

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Fotos: Birger Treimer

SUBWAY TO SALLY haben bei der Konkurrenz kein leichtes Los, dennoch sind die Vollprofis wie immer zu 100% SUBWAY TO SALLY. Mit „Alles was das Herz will“, „Königin der Käfer“ oder „Kleid aus Rosen“ gelingt der Einstieg wieder gekonnt. Die Setlist ist gut ausgewogen zwischen dem „Hey!“ Album und den typischen Hits der Band. Selbst ein kurzer Stromausfall tat der Stimmung kein Abbruch und so können die Fans noch lautstark zu „Mephisto“, „Henkersbraut“, „Veitstanz“, „Ausgeträumt“, „Tanz Auf dem Vulkan“ oder dem ewigen „Julia und die Räuber“ bis in die laue Sommernacht tanzen.

Subway To Sally MPS

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Fotos: Birger Treimer

Kommen wir nun noch zum Markt.

Endlich wieder Heerlager, endlich wieder Marktstände, endlich wieder Ritterturniere. Leider keine Walking-Acts und leider keine (aufgrund der hohen Brandgefahr behördlich verboten) Feuershow oder Feuer jeglicher Art. Dafür gab es eine Drachengalerie, einen extra Bereich für die Kinder, den allseits beliebten Tanz der Marktleute, Tanzkurse, den Umzug der Marktleute, das fast schon legendäre Bruchenballturnier, Kindertheater und eine Vielzahl an Ständen, die die verschiedensten Leckereien und Getränke anbot. Da das MPS sehr gut besucht war und noch immer in der Veranstaltungsbranche eine große Personalknappheit zu beklagen hat, waren die Schlangen entsprechend lang. Wollen wir uns aber nicht über solche Lappalien aufregen. Wie gut es allen, egal ob Gästen, Händlern, Künstlern, Heerlagern oder helfenden Händen in sämtlichen Gewerken tat, endlich wieder eine Veranstaltung unter normalen Umständen zu erleben, war an den strahlenden Gesichtern abzulesen. Strahlen tat by the way auch die Sonne. Und wie…

Fictum Fechtgruppe

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Fotos: Birger Treimer

Nicht nur im Bühnenbereich, sondern auch auf dem Markt ging es musikalisch zur Sache. COMES VAGANTES beeindruckten mit ihrem Sackpfeiffenspiel und großen Trommeln auf ihrer Drachenbühne und zogen Groß und Klein in ihren Bann, dazu gesellten sich auch noch Künstler wie TIR SAOR, THE SANDSACKS oder JOHN KANAKA & THE JACK TARS, leider schade das die Künstler zur späten Stunde in Konkurrenz mit den Infield eher vor einer bescheidenen Menge an Publikum performen durften, aber die tat der Stimmung vor Ort keinem Abbruch.

MPS

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Fotos: Birger Treimer

Trotz einiger Kritikpunkte darf man die Umstände des ganzen Umfeldes nicht vergessen, dafür muss man dem Team vom Spectaculum schon einiges an Respekt zollen, in diesen Zeiten dieses Event durchzuführen und umzusetzen. Viele Punkte u.a. in der Personalknappheit oder „längere“ Einlasskontrollen waren auch Probleme auf anderen Festivals (u.a. Wacken).

Also wir sind nächstes Jahr wieder mit dabei.

Und Ihr?

Comes Vagantes MPS

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Fotos: Birger Treimer

Tir Saor MPS

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Fotos: Birger Treimer

John Kanaka & The Jack TarsMPS

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Fotos: Birger Treimer

The Sandsacks MPS

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Fotos: Birger Treimer

 

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