REVIEW: DELAIN lehren uns mit “Apocalypse & Chill” am Abgrund zu tanzen
(english version below)
Kann ein Album Schlaflied und Weckruf zugleich sein? Kann es zum Handeln anregen und gleichzeitig Gelassenheit vermitteln? Provokant und doch liebevoll sein? DELAIN kann all das!
2012 sollte die Welt untergehen, so prophezeihte es damals der Maya-Kalender. DELAIN nutzten die letzte Zeit vor dem “Untergang” und brachten “We Are The Others” heraus, dieses so wichtige und wegweisende Album, das gewissermaßen den steilen Aufstieg für die Band ebnete. Beim Artwork überraschten DELAIN uns damals mit stilisierten Kolibris, die Gasmasken trugen. Man wunderte sich und fragte sich, was das zu bedeuten hat. Aber das tun DELAIN nun mal immer wieder: Uns überraschen und gegensätzliche Elemente miteinander verschmelzen wie verrückte Alchemisten. Und im Gegensatz zu Letzteren erschaffen sie dabei oft wirklich reines Gold in akustischer Form. “Apocalypse & Chill” bildet da keine Ausnahme. Das Cover ziert eine Frau im Liegestuhl und hinter ihr ist eine zerstörte Stadt zu sehen. Manch einem war das zu viel und die Band musste Kritik einstecken. Ist es etwa angemessen, sich zurückzulehnen und sich auszuruhen, im Angesicht des Untergangs? Wenn wir eins aus der 2012 ausgebliebenen Apokalypse lernen konnten, dann ist es, dass Gelassenheit manchmal der bessere Weg ist. Doch was bieten uns DELAIN mit dem neuen Album? Ein Rezept, wie die Menschheit zu retten ist oder einen Weg wie wir unseren Frieden mit dem drohenden Untergang machen können?
Fulminanter Start: Tanz durchs Leben, aber pass auf, wo du hintrittst!
Den ersten Song auf der Scheibe kennen wir bereits: “One Second” war Single-Auskopplung Nummer 2 und erschien bereits im Herbst des vergangenen Jahres. Der Song, der maßgeblich aus der Feder von Gitarrist Timo Somers stammt, “warnt” uns gewissermaßen davor, dass es die Liebe auf den ersten Blick gibt und es manchmal nur eine Sekunde dauert, bis man von diesem Gefühl überwältigt wird. Man kann sich kaum dagegen wehren und manche Gefühle kommen auch nach mehreren Jahren wieder hoch. Das Besondere hier ist auch der hohe Anteil an Timo-Vocals.
Harmonisch schließt sich der Folgesong “We Had Everything” an, der bereits das Lebensende vorwegnimmt. Wir schauen zurück auf unser Leben und stellen fest: Es war großartig. Haben wir das denn dann auch genug zu schätzen gewusst? Wer schon etwas älter ist, weiß: Oftmals sehen wir erst im Rückblick, wo wir Glück hatten oder glücklich waren. Wenn wir uns jetzt vornehmen, das Maximum aus unserem Leben abzuschöpfen und uns bewusst sind, dass wir und unser Glück vergänglich sind, können wir am Lebensende vielleicht zufrieden sein und müssen nicht zu dem Schluss kommen, dass wir Zeit oder Freude verschwendet haben…
Wir kommen nun zu einem wahren Kleinod des Albums: Der Song “Chemical Redemption” wartet mit einem tollen Text und einem köstlichen Soundcocktail auf. Wir werden hier Zeugen eines wahren Empowerments des lyrischen Ichs und begleiten es aus einem dunklen Tunnel hinein ins Licht. “No More – That was yesterday / No More – I have learned from my mistakes” , heißt es schon in der ersten Strophe. Hier haben wir es also mit einer wichtigen Entscheidung zu tun, die jemanden dazu bringt, sich aus der Umklammerung negativer Erlebnisse und Gefühle zu befreien, aufzustehen und sich letztendlich zu wehren. Aber keineswegs mit Aggression! Immer wieder werden zwei Charakteristika – nämlich “physical” und “chemical” gegenüber gestellt. Man kann annehmen, dass ersteres einen körperlichen Weg darstellt, ein Problem zu lösen (Angriff!) und letzteres weist vielleicht auf Vernunft und Gedankenkraft hin. “Reason won the war on rage” untermauert diese These. Martijn Westerholts wunderschönes Keyboardspiel im Refrain bildet ein echtes Highlight, außerdem hat der Song auch von Anfang an reichlich Gitarrenpower.
Brennende Brücken und drohende Rache – Keine Zeit zum Durchatmen
Wenn man “Masters of Destiny” außer Acht lässt, das schon auf “Hunter’s Moon” erschienen war, war “Burning Bridges” die erste Single und dieser Song ist uns bereits bestens vertraut, auch dank des dazugehörigen Musikvideos (dieses erreichte bis heute 1,3 Millionen Klicks). Hier entfaltet sich DELAINs volle Kraft und Sängerin Charlotte Wessels hat reichlich Gelegenheit zu glänzen, auch mit eher ungewöhnlichen Growls. Zusammen mit dem bereits erwähnten “Masters of Destiny” steht der Song für ein “Next level-DELAIN”, das deutlich gereift daherkommt und alles Mögliche in sich vereint: Filmmusik-artige Keyboardklänge, verschiedene Gesangsstile und ein ordentlicher Tritt aufs Gaspedal der Heavyness. “Burning Bridges” kann man auf verschiedene Weisen interpretieren. Der Ausdruck “die Brücken hinter sich abbrechen” steht für einen Abschluss mit der Vergangenheit und eine konsequente Bewegung nach vorne, auch unter Aufgabe etwaiger Rückhalte und Sicherheiten. Auch im Video sehen wir, wie ein kleines Mädchen auf zunächst positive Erlebnisse in ihrer Vergangenenheit mit ihrer Familie zurückblickt, aber dann mit ansehen muss, wie alles in Flammen aufgeht und sich ins Negative verkehrt. Wenn wir aber wieder das Apokalypse-Thema des Albums fokussieren, könnte man hier auch eine Parallele zu der Situation der Menschheit ziehen, die langsam ihre eigene Lebensgrundlage zerstört und alle Brücken hinter sich zerstört. Wenn der gegrowle Part “I’ve got a torch with a thorn that fits in your heart” die Natur selbst darstellt, die beginnt, sich gegen uns zu wehren, wie es u.a. in Frank Schätzings Roman “Der Schwarm” beschrieben wird und “Do you enjoy it? Fighting fire and gravity” auf die Situation in Australien und auf Klimawandel(leugnung) bezogen ist, dann ist hier eine deutliche Kritik an unserem Krisenmanagement enthalten. Doch das bleibt Interpretationssache, DELAIN wollen uns nicht belehren, sondern maximal Denkanstöße geben.
Auch beim nun folgenden Kracher “Vengeance” können wir auf den zwei Bedeutungsebenen (persönlich und global) verbleiben. Das schwungvolle Duett mit Yannis Papadopoulus von BEAST IN BLACK beinhaltet sowohl eine Kriegserklärung als auch ein Friedensangebot. “Just one reason to lay down these arms and stop the fight / Give me a reason, give me a sign you get one more try / Or tonight Vengeance is mine!”, lautet die Ansage. Auf der persönlichen Ebene kennen viele von uns problematische Trennungen mit anschließendem regelrechten “Krieg”. Da wird gestritten, einiges geht vielleicht zu Bruch und man schwankt zwischen den Optionen, dem eigentlich geliebten Partner noch eine Chance einzuräumen und Schadensbegrenzung zu betreiben oder aber sich endgültig abzuwenden. Und wenn wir wieder von der durch die Menschheit verursachten Apokalypse ausgehen, dann könnte hier auch wieder die geschundene Erde zu Wort kommen, die dem Menschen seine Fehler vorhält, ihm eine letzte Chance gibt, wenn jetzt sofort zurückgerudert wird und ansonsten Rache und Auslöschung bereithält.
Wir haben jetzt eine Menge Apokalyptisches zu hören bekommen, aber was war eigentlich mit dem ‘Chill’? Der nächste Song “To Live Is To Die” vermittelt uns die simple Wahrheit, dass wir sterblich sind. Diese Vergänglichkeit war eine der Hauptmotive des Barock-Zeitalters. Deine Zeit ist kurz bemessen, also nutze sie so gut wie möglich! Die Elektroklänge bei diesem Song erinnern an den Song “Milk and Honey” vom “We Are The Others”-Album. Und auch wenn die Strophen nur aus wenigen Worten bestehen, Charlotte punktet hier mit ihrer gehauchten, ätherischen Stimme.
Ist alles wirklich schon verloren? Wird das unser letzter Tanz?
“Let’s Dance” gehört zu den Songs, die wir bereits bei der vergangenen DELAIN-Tour live erleben durften. Die ganze Ironie des Textes wird aber erst jetzt deutlich. Man könnte ihn direkt auf das Cover beziehen: Der Gedanke “Was ein schöner Tag” steht im Gegensatz zu der untergehenden Erde im Hintergrund. Das stärkste Bild dieses Liedes sind sicherlich die “tanzenden” Ameisen im Buschbrand. Wie ein Insekt, dass von einem Kind mit der Linse eines Vergrößerungsglases verbrannt wird und sich windet, werden auch wir Menschen dargestellt, deren “Haus” brennt und die hilflos herumrennen oder sich sogar noch über den schönen Tag freuen, anstatt etwas gegen die Katastrophe zu unternehmen. Und die Löcher, die wir mit unserer “Kopf-im-Sand”-Verleugnungsmentalität hinterlassen, reichen nicht als Gräber für unsere hernach toten Körper. Ein bitterböses Lied, das in seiner Ironie sehr eindrucksvolle Wirkung entfaltet.
Lied Nr. 8 “Creatures” ist auch ganz wieder ganz auf Dystopie-Kurs. Wir werden ausgelöscht und es wird niemand mehr da sein, um uns zu begraben oder zu betrauern. Wir werden kämpfen und fallen und das wird als unausweichlich hingestellt. Ein ungewöhnlich drastischer Song, der düstere Schatten an die Wand wirft. Die einzige echte Ballade auf “Apocalypse & Chill” ist durchtränkt von Trauer und Melancholie. Ob jetzt wiederum eine zwischenmenschliche Beziehung durch Trennung oder Tod endet oder ob in “Ghost House Heart” die Erde beschrieben wird, nachdem die Menschen weg sind – die Botschaft bleibt die Gleiche: Nach der Katastrophe kommt die Stille und dann gibt es zwar immer noch jede Menge zu sehen, aber es ist eben niemand mehr da, um es zu bezeugen. Es bleiben nur die Erinnerungen an vergangene Zeiten und der Wind fegt durch leere Hallen. Musikalisch wird hier viel mit Violinen gearbeitet und auch das Keyboard verstärkt den Eindruck von Traurigkeit. Ein wunderschönes Lied, zugleich aber natürlich bedrohlich in seiner Endgültigkeit und tödlichen Ruhe.
“We’ll always be the Masters of our Destiny!” Tretet der Legion der Verlorenen bei!
Doch nach der Trauer folgt dann plötzlich ein Fanal der Hoffnung, als man schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte. “Masters of Destiny”, der bereits im Rahmen der EP “Hunter’s Moon” veröffentlicht worden war, findet nun seinen Weg auch auf das neue Album. Man kann wohl schon jetzt sagen, dass dieser Song zu einem der prägendsten in der Bandgeschichte geworden ist. Hier stimmt einfach alles: Charlottes Stimme ist am Anschlag, was laute Power angeht und auch die Bedeutung des Textes hat eine Menge Kraft: DU allein bist deines Glückes Schmied. Dein Schicksal mag ein Stück weit vorausbestimmt sein und du magst dich manchmal fühlen wie ein Tier, das im Scheinwerferlicht eines nahenden Autos erstarrt und überfahren zu werden droht. Aber triff trotzdem deine eigenen Entscheidungen, nutze Chancen, die sich bieten und übernimm Verantwortung, so gut es geht!
Der sehr beliebte Song “We Are The Others” bezog damals klar Stellung nach der Tötung des englischen Gothic-Mädchens Sophie Lancaster aufgrund ihres alternativen Aussehens, bekannte sich zu den Außenseitern und beschwor die Schönheit der Vielfalt. Mit “Legion Of The Lost” schenken uns DELAIN ein weiteres Mal eine akustische “Eintrittskarte” zu einem exklusiven Club, der gegen den Strom schwimmt. Die lateinischen Aussprüche zu Beginn stammen überwiegend von Cicero und bedeuten übersetzt so viel wie: “Erkenne dich selbst”, “Handle statt zu reden!”, “Solange ich atme, lebe ich” und “Der Anfang aller Dinge ist klein”. Wir werden also ermutigt, etwas zu tun, sobald wir uns selbst kennen und wir sollen dann anfangen, uns zu engagieren, auch wenn es schwer werden könnte. Der Rest des Songs ist überwiegend Sozialkritik: Der Überfluss in dem wir leben, die Reizüberflutung mit Informationen (inklusive fake news), der Selbstoptimierungswahn und die falschen Propheten unserer Zeit, die uns Heilmittel für Probleme verkaufen wollen, die wir ohne sie gar nicht hätten: All das wird beschrieben und angeprangert. Und wenn du bei all dem nicht mehr mitmachen willst, dann schließ dich unserer Truppe der Verlorenen an und dann kannst du wahrhaftig sein, fernab des Druckes der herzlosen Gesellschaft. Der Song enthält mehr Orchesterelemente als die anderen, der umfangreiche Text wird also schön symphonisch eingerahmt.
Am Ende wird es noch einmal persönlich. Ein Happy End gibt es mit “The Greatest Escape” nicht. Es geht um eine Person, die leider keine Hilfe annehmen mag oder kann und die in einem Ozean der Traurigkeit gefangen zu sein scheint und damit in der Negativität feststeckt. Es klingt zwar der Wunsch nach einer Änderung und danach, einen sicheren Hafen zu finden, durch, aber die Hoffnung scheint gering zu sein. Der Song riecht nach Selbstmord, ein Ausweg wird also nicht angeboten. Der letzte Track “Combustion” ist rein instrumental gehalten und beweist einmal mehr Timos außergewöhnliches Gitarrenspiel. Ein bewegender Schlusspunkt ganz ohne Gesang für ein außergewöhnliches Album.
Fazit
DELAIN überraschen uns mit einem ganz neuen Konzept. Es ist zwar kein klassisches Konzeptalbum, aber eine gewisse Struktur ergab sich bei der Komposition offenbar schon. Wie schon eingangs erwähnt, finden viele verschiedene Elemente einen Weg auf diese Platte, darunter auch verhältnismäßig viele “Elektro-Spielereien”. Textlich bietet “Apocalpyse & Chill” viele negativ eingefärbte Stellen und eine gewisse Portion Zynismus.
Man sollte das Werk keineswegs als stark politisch oder als erhobenen Zeigefinger missverstehen. Man meint zwar, eine Menge Kritik an herrschenden Verhältnissen herauszuhören, aber oft wäre auch eine andere Interpretation denkbar, die sich mehr auf Zwischenmenschliches fokussiert. Besonders schön sind die eingesetzten Chöre und die Vielfalt der Vocals von Charlotte Wessels. Auch was Härte bzw. Heavyness angeht, seht das Album noch mal eine Schüppe drauf und präsentiert nur eine Ballade im klassischen Sinne mit “Ghost House Heart”. Die Fans kommen also auf jeden Fall auf ihre Kosten und wer Titel oder Coverartwork zu ernst genommen hat, dem sei gesagt, dass hier keine Aufforderung zum Katastrophentourismus oder Verharmlosung von schlimmen Begebenheiten enthalten ist. Es schadet aber nicht, über unseren Umgang mit den Krisen unserer Zeit nachzudenken und hin und wieder der Vernunft den Vortritt vor der Panik zu überlassen
Bewertung: 9/10
“Apocalypse & Chill” erscheint am 7. Februar bei Napalm Records
DELAIN sind:
Charlotte Wessels (Gesang)
Timo Somers (Gitarre)
Otto Schimmelpenninck-van der Oije (Bass)
Martijn Westerholt (Keyboard)
Joey Marin de Boer (Schlagzeug)
english version
DELAIN teach us with “Apocalypse & Chill” to dance at the edge of the abyss
Can one album be like a lullaby and an alarm call at the same time? Can it inspire us to act and convey serenity coincidently? Being both, provoking and tender? DELAIN can do!
Do you remember the Mayan’s prophecy promising us world’s end in the year 2012? DELAIN had been busy that time to release their third album “We Are The Others”, which was an important success for the band. DELAIN suprised us with a special artwork, featuring hummingbirds with gas-masks, too. We were puzzled and kept asking ourselves, what the reason for melting such different elements into one could be. But that’s what DELAIN use to do: Surprise us with mixing completeley different elements into one like weird alchemists. But DELAIN accomplish what alchemists could not: Creating real gold, in an acoustic way. “Apocalypse & Chill” is another proof for that. The cover art features a woman chilling in a beach chair while a destroyed city can be seen in the background. Some people were unable to accept that concept and blamed the band. Is it appropriate to lean back and rest facing the doom of the world? Maybe we could learn from “resheduled apocalypse” in 2012 that coolness can be a good way to deal with that. But what does DELAIN offer with that new album? A plan how do rescue humanity or a method to achieve inner peace while facing the apocalypse?
Fulminant start: Dance through your life, but watch out your steps carefully!
We already know the first song “One Second”, because this was released in autumn 2019 as the second single. It was mainly written by guitarist Timo Somers and sets a kind of “warning” to be aware that there can be love on first sight and that sometimes it just takes “one second to fall in love with somebody and you get overwhelmed by that intense feeling. You can hardly fight against that and some emotions may break through the surface again many years later. A special thing about this song are the split-vocals in the chorus, Timo is singing for us here.
The next song is linked in harmony and opens a particular perspective to us: If we look back to our life we should been able to summarize and say: It has been wonderful! But did we appreciate our lucky moments? The elderly people know: We use to figure out our best moments only in review and then we realize lately that we had been lucky. Let’s just start to deal with that facts now and maybe we’ll manage to live our life to the fullest and if we become clear about our own mortality and fragility of luckiness, we might be satisfied at life’s end and can maybe avoid to conclude that we had wasted time.
We proceed to a gem of “Apocalpyse & Chill” with song No. 3 “Chemical Redemption”. This one offers both haunting lyrics and a refreshing cocktail of sounds. We come to witness a real empowerment process of the lyrical I und accompany it throug a dark tunnel to daylight. In the first verse we already learn: “No More – That was yesterday / No More – I have learned from my mistakes”.
So we see someone here who has to make a tough decision solving his problem either with pysical power or by prudence, to break free from negative situations or feelings. This person decides to stand up and fight back but not in an aggressive way! “It is physical” may refere to a way to solve a problem by attacking it but weapon of choice is the “chemical” way here, which means to stay sane and calm and to act smart. This conclusion gets supported by the lyrics “Reason won the war on rage”. Martijn Westerholt’s keyboard performance during the chorus is marvellous, not to mention the massive guitars.
Burning bridges and threatening vengeance – There is no time to rest
Hello my old friend “Burning Bridges”! The first single of the current album (except “Masters of Destiny” which was already included in EP “Hunter’s Moon”) is familiar to us, the inherent music video on youtube has reached 1.3 million views. DELAINs full power unfolds here and singer Charlotte Wessels has the oppurtunity to shine as bright as she can with high ranging vocals and even growling! Side by side with the mentioned song “Masters of Destiny” this song represents the “next level DELAIN” appearing mature and containing a “bamboree bag” of wonders as: keys like taken from movie soundtracks, different kinds of vocals and full speed of heavyness. “Burning Bridges” can be interpreted in different ways. The idiom “to burn one’s bridges” can mean to settle with the past and a movement forward consistently, even if that means to leave behind safety. In the video there is a little girl, who looks back on positive experiences with her family first but is forced to witness everything gets burned to ashes and turns into negative next. But if we focus again on the apocalyptic subject of the album, we could draw a parallel to mankind’s situation at the moment. We continue to destroy nature and our own basis of existence at last, so are “burning our bridges” at the moment! If the growling part “I’ve got a torch with a thorn that fits in your heart” is meant as the caution of nature itself to start fighting back against us (like described in books as Frank Schätzing’s “The Swarm), and “Do you enjoy it? Fighting fire and gravity” referres to the terrible incidents in australia and climate change (plus denial of that) then we get a clear criticism here with reference to our unsuccessfull handling of the crisis. But this is just our interpretation, DELAIN don’t want to teach us something, just give us thought-provoking impulses.
Yannis Papadopoulos from BEAST IN BLACK is the duet partner of Charlotte in the next energetic song called “Vengeance”. It contains a declaration of war and an olive branch at the same time and we can analyse it again using the two levels of interpretation: personal and global. “Just one reason to lay down these arms and stop the fight / Give me a reason, give me a sign you get one more try / Or tonight Vengeance is mine!”, is the main message here. Many of us know situations after a bad split-up with a partner, comparable to a “war”. You have heavy fights with each other, some things get shattered probably and you can hardly decide what to do: Give it one more try and save the relationship or turn away finally. And the interpretation at the global level (the apocalypse caused by humans, remember?) could be the oppressed earth speaking again, blaming us for our mistakes and giving us one more try to change our behaviour, otherwise we have to face vengeance and will be extinct. We had a lot of apocalypse now, but what about chill? “To live is to die” – That’s what we get to hear next and that’s a simple fact. It has been one of the main issues of baroque era. Your time is short, so use it well! The electro chills in this song reminds us at “Milk and Honey” from the “We are the Others”-album. The verses consist of just a few words, but Charlotte’s softly breathed voice is amazing.
Is everything lost already? Is that going to be our last dance?
“Let’s Dance” is one of the songs we could have been hearing live before, during the tour. But the ironical lyrics become clear to us only now. You could link it to the cover artwork directly: To think “What a beautiful day” in contrast with the perishing earth in the background. The most impressive metaphor of this song’s lyrics is the dancing ants in a hill fire, of course. Like an insect struggling with getting burned by a kid with a lense of a magnifier, humans get portrayed here, running in circles while their “house” is on fire or even are happy about a wonderful day instead of initiating countermeasures. And the holes, caused by us stucking our heads into the sand won’t be big enough to take our dead bodies. A quite evil song with impressive irony. Song No. 8 “Creatures” follows the way of dystopia. We’ll become extinct and nobody will be left to bury or even mourn us. We fight but we fall in the end and that is called inescapable. That’s an unusual, radical song and is foreshadowing a dark future vision.
The only real ballad on “Apocalypse & Chill” is soaked with grief and melancholia. No matter if again a broken relationship gets described in “Ghost House Heart” or if it is earth again after mankind has left – the message is the same: What does remain after the catastrophy? Just silence! There are still many things to see but nobody is there to witness. The memories remain and wind is sweeping through empty halls. The sound is dominated by violins and the keys which give the song a sad atmosphere. It’s a wonderful song but threatening because of its finality and the silence of death.
“We’ll always be the Masters of our Destiny! Join the legion of the Lost!”
But after grief there appears a beacon of hope, when you weren’t expecting that! “Masters of Destiny”, which was already included in the EP “Hunter’s Moon”, takes its place on the new album as well. You can say by now that it has become one of DELAIN’s signature songs. Everything falls in its place here: Charlotte’s voice develops full power and the meaning of the lyrics is powerful, too. YOU and nobody else forge your destiny! A certain part of your fortune may be foregone and sometimes you feel like a deer on the road, which is about to get hit by an oncoming car. But please make your own decisions, take chances and try to accept responsibilty for your own life!
The very popular DELAIN-song “We are the Others” was a statement after the murder of gothic girl Sophie Lancaster, who got killed for wearing alternative clothes in public. The band confessed to the cast outs and stood up for the beauty of diversity. With “Legions of the Lost” DELAIN is inviting us again to join an exclusive club, which swims against the tide. The latin phrases at the beginning of the song originate with Cicero mainly. They mean the following: “Know thyself!”, “Act instead of talking!”, “As long as I breathe, I’m alive” , “The beginning of all things is small”. So we are embolded to do something, as soon as we have found ourself and then we should start to campaign, no matter of the obstacles. The rest of the song is about social criticism again: The opulence, we are living in, overstimulation with information (including fake news), the mania of self-optimization, incincere prophets, who sell us a cure for problems we would not have without them and so on. All this gets described and denounced. And if you want to quit all of this, then feel free to join our legion of the Damned and you can gain real freedom away from pressure of fitting in the society. This song contains more orchestra elements than the others so the extensive lyrics get framed in symphonic music.
At the end it becomes personal again. “The Greatest Escape” is a song without happy ending. It’s about a person, who is unable to accept somebody’s help. Stuck in an ocean of sadness and locked in one’s negative life. There is a wish for breaking free and the hope for finding a safe harbour, but… You get an association of suicide here, so there is no escape. The last track “Combustion” is without vocals, just an instrumental track, dominated by Timo’s outstanding guitar play. An awesome final point for an awesome album.
Conclusion
DELAIN surprise us with a different concept. “Apocalypse & Chill” is not a real concept album but
a certain structure emerged while the composing process obviously. As mentioned before, there are many different elements of style melting into one on the album, for example way more electro features. Referred to the lyrics there are many negative quotes and a high dose of cynicism. Please don’t misunderstand that album as straight political or moralizing in an arrogant way. There seem to be a lot of criticism of current circumstances but you can also interpret these lyrics in an interpersonal way. Outstanding are the choires and the diversity of Charlotte’s vocals and the album also comes along with increased heavyness (just one real ballad included with “Ghost House Heart”). So you’ll get your money worth for sure. Who took the titel and cover artwork too seriously, listen: There is no request for dark tourism or downplaying of bad situations. But it doesn’t hurt to think about how to manage actual crisises and to solve problems by rationality instead of panic.
Rating: 9/10
“Apocalypse & Chill” will be released at february the 7th via Napalm Records
DELAIN are:
Charlotte Wessels (Vocals)
Timo Somers (Guitar)
Otto Schimmelpenninck-van der Oije (bass guitar)
Martijn Westerholt (Keyboard)
Joey Marin de Boer (drums)