SUMMER BREEZE 2019 – famoser Start am Mittwoch und Donnerstag

Summer Breeze? Wat is Summer Breeze? Einmal im Jahr treffen sich alle schwarzen Menschen, um auf einem kleinen Flugplatz bei Dinkelsbühl für knapp eine Woche so richtig die Sau rauszulassen. Dieses Jahr gab es die 22. Ausgabe des Festivals – rund 40.000 feierwütige Metalheads fanden den Weg in den Süden um mit AVANTASIA, BULLET FOR MY VALENTINE, IN FLAMES, DIMMU BORGIR, HAMMERFALL, PARKWAY DRIVE und vielen vielen anderen Bands dem rhythmischen Nackenkreisen zu frönen.

Auch wir starten am neuen Hauptanreisetag, dem Dienstag, gen Süden um mit tonnenweise Bildern und vielen Eindrücken für Berichte wieder zurückzukehren. Aber beginnen wir von vorn.

Nachdem wir beim Auto packen nur einen knappen Sieg davon tragen konnten und durch die unzähligen Baustellen der A7 unser Ziel etwas später als geplant erreichten, war vor Ort die Party schon in vollem Gange. Durch die Möglichkeit bereits am Dienstag anzureisen hat sich vieles verbessert und so manch einer verbringt nun seinen Jahresurlaub auf dem Breeze. Hier gibt es auf der Ficken Party Stage auch schon für die früh angereisten Programm: DOUBLE CRUSH SYNDROME, EAT THE GUN, TRAGEDY, THE NEW DEATH CULT und MORBID ALCOHOLICA laden zu einem vorgezogenen Warm up – heißt das dann warm up für’s warm up? 

Das eigentliche Warm up mit zum Teil geöffneten Infield (Der T-Square wurde geöffnet, so dass man vor der T stage und der neu benannten WERA TOOL REBEL STAGE feiern konnte) gab es dann am Mittwoch, das wir frisch gestärkt mit einem Vodka E begannen. 

Impressionen

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Bilder: Birger Treimer

MITTWOCH

BLASMUSIK ILLENSCHWANG (T-Stage)

Eröffnet wurde das offizielle Festival mit keinem Geringeren als BLASMUSIK ILLENSCHWANG, die schon direkt für eine riesen Party vor der Bühne sorgten. Bereits jetzt hab es ordentlich Crowdsurfer und einige Pits. Party hoch fünf zu einer Blaskapelle – die spinnen doch, die Metalheads. Aber hey – erlaubt ist, was gefällt. 

Setlist:

  1. Grüß Gott Ihr Freunde
  2. Stelldichein im Oberkrain
  3. Vogelwiese
  4. Böhmischer Traum
  5. Kuschelpolka
  6. Böhmische Liebe
  7. In Junkers Kneipe
  8. Von Freund zu Freund
  9. Zillertaler Hochzeitsmarsch
  10. Kufsteiner Lied
  11. Dem Land Tirol die Treue
  12. Bis bald auf Wiedersehen

– Cynthia

NAILED TO OBSCURITY (T-Stage)

Kürzlich erst hatte ich die Jungs auf ihrer Tour mit SOILWORK und AMORPHIS im Schlachthof Wiesbaden gesehen. Sind die Mitstreiter rund um Raimund Ennenga schon auf CD eine Macht, entfalten sie live noch eine ganz andere mitreißende Atmosphäre. In der Halle in Wiesbaden schon eine Wucht, waren sie auf dem diesjährigen Summer Breeze der absolute Hammer! Sichtlich genossen sie die gute Stimmung im Publikum und liefen dadurch selbst zur absoluten Hochform auf. So schmetterten sie den Titelsong ihres diesjährigen Outputs “Black Frost“ in die Menge, dass es nur so krachte. Die Resonanz ließ einen nicht vermuten, dass der Mittwoch ja eigentlich mehr oder weniger vom Veranstalter als “Warm Up-Party“ konzipiert war – so wie hier eingeheizt wurde, fühlte man sich eher im Hauptprogramm und kam ordentlich auf Touren. Ein wirklich gelungener Auftakt für mich persönlich und alle, die den Weg zahlreich ins Infield gefunden hatten.    

Setlist:

  1. Black Frost
  2. Feardom
  3. King Delusion
  4. The Aberrant Host
  5. Tears of the Eyeless
  6. Desolate Ruin                            

– Rico

DEATH ANGEL (T-Stage)

Die Veröffentlichung ihres Albums “Humanicide“ liegt erst wenige Monate zurück und beweist wieder einmal, dass Thrash-Metal niemals komplett unzeitgemäß werden dürfte. Denn in der Art und Weise, wie ihn DEATH ANGEL spielen, kann er jederzeit frisch und modern klingen. So fanden dann die aktuellen Songs  “The Pack“ und der Titeltrack “Humanicide“ den folgerichtigen Weg auf die Setlist. Also tat der Metaller, wozu ihm die Matte gegeben ist und schüttelte artig sein Haupt zu den Riffs, die aus den Boxen knallten. Viel zu schnell vergingen die 45 Minuten, in der Rob Cavestany und Konsorten in bekannter Manier das Publikum mitrissen und in Bewegung versetzen. Eine erneut wirklich tadellose Performance, wie man sie auch eigentlich gewohnt ist – dennoch bemerkenswert.   

Setlist:

  1. Thrown To The Wolves
  2. Claws In So Deep
  3. Voracious Souls
  4. The Moth
  5. The Dream Calls For Blood
  6. The Ultra Violence / The Pack
  7. Humanicide

– Rico     

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Bilder: Andreas Theisinger

SOILWORK (T-Stage) 

Wie bereits erwähnt, hatte ich auch SOILWORK kürzlich auf der Tour mit AMORPHIS und NAILED TO OBSCURITY gesehen. Mir persönlich stellenweise etwas zu bieder oder sich typischer, metal-radiotauglicher Dramaturgie bedienend, spielen Soilwork natürlich eine ernsthaft ansteckende Mischung von Melodic-Death modernen Anstrichs. So verwunderte es wenig, dass die Fläche vor der T-Stage mehr als bis zum Rand gefüllt war und die Crowdsurfer eine entsprechend gut tragfähige Woge aus Handflächen fanden, um sich, Prozessionsspinnern gleich, in langer Kette in Richtung Bühnengraben tragen zu lassen. Schon bei den ersten Tönen des Intros wurde klar, dass die Band extrem gefeiert werden würde, denn es waren so viele Hände gen Himmel gereckt und klatschten rhythmisch mit, dass man  den Eindruck gewann, bereits einen Headliner auf der Bühne zu sehen. Hat definitiv Spaß gemacht!

Setlist:

  1. Arrival
  2. Like The Average Stalker
  3. Nerve
  4. Full Moon Shoals
  5. The Living Infinite 1
  6. The Nurturing Glance
  7. The Akuma Afterglow
  8. Drowning With Silence
  9. The Phantom
  10. The Ride Majestic
  11. Stabbing The Drama
  12. Stålfågel

– Rico     

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Bilder: Birger Treimer

EYES SET TO KILL (Ficken Stage)

Während SOILWORK dem Publikum auf der T-Stage ordentlich einheizten, betraten etwa 20 Minuten nach Beginn dieser Party auch EYES SET TO KILL eine Bühne. Auf der Ficken Party Stage begrüßte sie ein gut gelauntes Publikum, das sich an diesem Mittwoch Abend versammelt hatte, um der Band aus Tempe, Arizona zu lauschen. Die Gruppe rund um Frontfrau Alexia Rodriguez hielt sich nicht an große Worte, sondern ließ ihre Musik für sich sprechen. Einzig durch Gesten forderten sie die Menge zum Mitklatschen auf und freuten sich sichtlich über die anschließende Beteiligung. So gab es auch hier eine ausgelassene Party, wie sie der Name der Bühne verspricht. Am Ende bedankten sich EYES SET TO KILL herzlich bei ihrem jubelnden Publikum und ließen zufriedene Gesichter zurück.

– Sarah

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Bilder: Sarah Fass

HYPOCRISY (T-Stage)

Was gibt es zu HYPOCRISY schon Großartiges zu berichten? Egal was Peter Tägtgren anpackt, ist solide und wenn er nicht nur an den Reglern sitzt, sondern selbst zu Stimme und Gitarre greift, knallt es richtig! Sind HYPOCRISY schon auf CD eine absolute Wucht, stampfen sie live alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellen könnte. Die Bässe drücken, die Riffs zerren und Peters Vocals brennen sich ins Gehirn. Warm-Up-Party, richtig? Eher ein Hexenkessel, der kurz vor dem Überkochen stand. Es stampften die Grooves, die Drums trieben das Publikum zur Extase, Peters Organ fiel es teilweise nahezu schwer, trotz des ihm durch die PA gegebenen Vorteils, die mitgrölenden Fans zu übertönen. Mächtig, einfach nur mächtig, wie hier die allseits beliebten Tracks “End of Disclosure“ oder “Penetralia“  für richtig Stimmung sorgen. “The Final Chapter“ vom gleichnamigen Album und „Rosswell 47“ rundeten ein wundervoll grandioses Set ab, wie ich es mir erhofft hatte. 

Setlist:

  1. Fractured Millenium
  2. Valley Of The Damned
  3. End Of Disclosure
  4. Adjusting The Sun
  5. Eraser
  6. Pleasure Of Molestation (Medley)
  7. Fire In The Sky
  8. Carved Up
  9. Warpath
  10. Final Chapter
  11. Roswell 47

– Rico

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Bilder: Birger Treimer

ENSLAVED (T-Stage)

Auf die Norweger ENSLAVED war ich auch richtig neugierig: Zieren doch zig ihrer einzigartigen Alben meine CD-Wand – und sorgen immer wieder für anspruchsvolle Hintergrund Untermalung – war es mir bisher nie gelungen, sie einmal live zu sehen. Und was soll ich sagen? Ich war gelinde gesagt dezent enttäuscht. Lag es an der durchgehend eher mittelmäßigen Performance des Sängers Grutle Kjellson oder lag es vielleicht an der Songauswahl? Ich kann es nicht so richtig einschätzen. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass sich die Crowd vor der “T“ auf ein recht übersichtlich vereinzeltes Völkchen reduziert hatte. Oder an der fortgeschrittenen Stunde? Vielleicht war es die Summe all jener Faktoren, die den Funken nicht so recht überspringen ließen. Schade eigentlich.         

Setlist:

  1. Ethica Odini
  2. Roots Of The Mountain
  3. Sacred Horse
  4. Havenless
  5. Allfáðr Oðinn

– Rico

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Bilder: Birger Treimer

KNASTERBART (T-Stage)

Zur späten Stunde lauscht das Summer Breeze Publikum auf der T-Stage noch eine Runde KNASTERBART. Die Folkrock Gruppe, die sich dabei selbst nicht so ernst nimmt, kann so noch eine beachtliche Zahl an Fans (oder Piraten, Gossen-Pöbel oder was auch immer) anziehen, die lautstark mit „Lieber widerlich als wieder nicht“, “Sauf mich Schön!”, „Heilige Hotze“, „Mein Körper ist ein Tempel“ und dem ultimativen Hit „Gossenabitur“ in die Nacht schunkeln. Bei dem ein oder anderen verschwindet ein Teil des Konzertes durch den übermäßigen Genuss von Hopfenkaltschale im Nebel. 

Setlist:

  1. Gossenhauer
  2. Kein Erbarmen
  3. Mein Körper ist ein Tempel
  4. Heiliger Hotze
  5. Mein Stammbaum ist ein Kreis / Cotton Eye Joe / Centerfold
  6. Sauf mich schön
  7. Laich mich ein
  8. Lieber widerlich
  9. Gossenabitur

– Birger

So endet der Warm-Up Tag mit einer eins mit Stern im Branntwein vernichten, während wir mit KNASTERBART unser Gossenabitur auf dem zweiten Bildungsweg erlangten und danach erstmal unseren Rausch ausschliefen, um am morgigen Donnerstag fit für den ersten richtigen Festival Tag zu sein.

DONNERSTAG

Nachdem es am Mittwoch band-technisch noch etwas ruhiger zuging, startete mit dem Donnerstag der erste volle Konzerttag auf dem Summer Breeze. Eröffnet haben den KAMBRIUM, die bereits am frühen Morgen für mystische Stimmung auf der T-Stage sorgten und denen der geneigte Hörer zufrieden lauschte, während sich auf den Zeltplätzen noch von der ersten durchzechten Nacht erholt wurde. Schließlich organisierte man sich ein Wegbier und machte sich auf zum Festivalgelände, auf dem am Donnerstag die ersten Headliner winkten. Es erwartete einen eine bunte Mischung aus großartigem Metal in all seinen Formen. So bewegten wir uns durch Moshpits und ausgelassen tanzende Mengen – was ist da schon ein bisschen Regen? Später am Tag wurde man sowieso mit strahlendem Sonnenschein belohnt.

Impressionen

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Bilder: Birger Treimer

LORD OF THE LOST (Main Stage)

Dem Regen fielen Iron Reagan leider zum Opfer. Doch schien ihr energiegeladener Auftritt vor dem hartgesottenen Publikum etwas gebracht zu haben, denn zu LORD OF THE LOST war es wieder trocken im Infield und so strömten die Menschenmassen in Richtung der Hauptbühne, um sich den düsteren Klängen der Hamburger hinzugeben. “On This Rock… I Will Build My Church” schmetterte Sänger Chris Harms ins Mikrofon und von erster Sekunde an sprang der Funke auf die Menge über. Es wurde getanzt und mitgesungen, immer wieder mitgeklatscht oder mit geschlossenen Augen der Musik gelauscht. Die bestand an diesem Tag vor allem aus Titeln des aktuellen Albums “Thornstar”, welches im letzten Jahr das Licht der Welt erblickte und Platz 6 der deutschen Charts erreichte – wo es sich immerhin zwei Wochen hielt. Dabei ist “Loreley” schon längst zu einem Fan-Favoriten geworden und wurde auch an diesem Tag aus voller Kehle mitgesungen.  Die dunkel geschminkten Gesichter der Band zierte ab und an doch ein kurzes Lachen, als ein T-Rex durch das Publikum tanzte. Aber wie soll man da auch ernst bleiben? Schließlich ging mit “La Bomba” ein Set zu Ende, das den Tag für uns eröffnete, wie es schöner gar nicht hätte sein können.

Setlist

  1. On This Rock I Will Build My Church
  2. Loreley
  3. Morgana
  4. Naxxar
  5. Under The Sun
  6. Full Metal Whore
  7. Drag Me To Hell
  8. Six Feet Underground
  9. La Bomba

– Sarah

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Bilder: Andreas Theisinger

13:50 – 14:35    VERSENGOLD (Main Stage)

VERSENGOLD sind eine deutsche Folk Band aus Bremen. Sie versuchen lyrische Elemente mit modernen Folk Elementen zu vermischen. Die Texte dazu stammen natürlich aus eigener Feder. Bisher haben sie acht Studioalben und zwei Livealben veröffentlicht. Sie sind damit ein fester Bestandteil in der deutschen Folk- und Mittelalter-Szene geworden. Vielerlei Deutungsmöglichkeiten gibt es für die Texte von Malte Hoyer. Es gibt sowohl reine Trinklieder, als auch Balladen und sogar gesellschaftskritische Stücke. Mit dieser Mischung verzaubert die Gruppe das Publikum immer wieder aufs Neue. Das letzte Album „Nordlicht„ wurde 2019 veröffentlicht. Es ist im typischen VERSENGOLD Sound abwechslungsreich und somit für jeden Fan etwas dabei. So gab es auf dem Summer Breeze eine bunte Mischung alter und neuer Songs zu hören. Ob Sänger Malte uns dabei ins Teufelsmoor entführte (und dies mit einigen Geschichten erlebbarer machte) oder sich ihrer “Pflicht” widmen, sich gegen rechts auszusprechen und „Wir tanzen nicht nach braunen Pfeifen“ als politisches Statement spielten – die Party vor der Bühne fand kein Ende und das Publikum sang aus voller Kehle mit, wenn nicht grad gesprungen oder getanzt wurde. 

Setlist:

  1. Niemals sang- und klanglos
  2. Durch den Sturm
  3. Thekenmädchen
  4. Teufelstanz
  5. Haut mir kein Stein
  6. Der Tag an dem die Götter sich betranken
  7. Braune Pfeifen
  8. Butter bei die Fische

– Andreas

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Bilder: Andreas Theisinger

AVATAR (Main Stage)

Anschließend folgte mit AVATAR eine Runde Göteborger Melodic Death Metal auf der Main Stage. Die Schweden zogen nun bei Sonnenschein eine gute Menge an Publikum vor die Bühne. Mit “Hail to Apocalypse“, “Paint Me Red“ oder “Let it Burn“ konnte die Band das Publikum schnell überzeugen und ließ den Moshpit toben. Der sympathische Sänger  Johannes Eckerström, der anscheinend die längste Zunge des Festivals hatte und diese immer wieder präsentierte, traf perfekt den Nerv und konnte die Fans dazu noch extrem gut anpeitschen. Insbesondere die Mischung aus Clean- und Growlgesang ist manchmal echt interessant anzuhören. “Smells Like A Freak Show” – hier ist der Name Programm wenn man nach der Bemalung der Band geht –  starker Auftritt zum Nachmittag.

Setlist:

  1. Hail The Apocalypse
  2. A Statue Of The King
  3. Paint Me Red
  4. Bloody Angel
  5. The Eagle Has Landed
  6. Get In Line
  7. Let It Burn
  8. Tsar Bombar
  9. The King Welcomes You To Avatar Country
  10. Smells Like A Freak Show

– Birger

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Bilder: Birger Treimer

CLAWFINGER (Main Stage)

Zu CLAWFINGER fallen mir direkt zwei Dinge ein: 1. wie kommt man darauf, eine Abwandlung von 007 “Goldfinger” als Intro zu benutzen? Dies sorgte für den ein oder anderen Schmunzler im Publikum und brachte es direkt auf Betriebstemperatur (sofern das noch nicht der Fall war) 2. gibt es eigentlich eine zweite Band, die so agil ist wie CLAWFINGER und wo die komplette Show lang keiner – außer der leider gebundene Schlagzeuger – an Ort und stelle stehen bleiben? Es war schon ziemlich krass anzusehen, wie der Bewegungsdrang der Band auf die beachtliche Menge vor der Mainstage von der ersten Sekunde an übersprang und für eine einzige Party vor der Bühne sorgte. Die kleine Anspielung von „If You’re Happy And You Know It Clap Your Hands“ wurde ebenso abgefeiert wie sämtliche Songs quer durch die Schaffensgeschichte der Skandinavier. Der Wahnsinn! Wer CLAWFINGER noch nicht gesehen hat sollte das schleunigst ändern.

Setlist:

  1. Prisoners
  2. Nothing Going On
  3. Rosegrove
  4. Nigger
  5. Warfair
  6. Two Shoes
  7. Recipe For Hate
  8. Biggest & The Best
  9. The Price We Pay
  10. The Truth
  11. Do What I Say

– Cynthia

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Bilder: Birger Treimer

KVELERTAK (Main Stage)

Nachdem CLAWFINGER alles in Schutt und Asche gelegt hatten, lag die Messlatte für die Norweger von KVELERTAK entsprechend hoch. Diese wussten allerdings, das Niveau zu halten und bretterten direkt los, so dass die Umbaupause lediglich ein kleines Luftholen war. Neu-Frontmann Ivar Nikolaisen ist zwar noch nicht lange Teil der Band, dennoch beweist er seine Qualitäten als Frontsau alle Male – Neben einem ausgiebigen Bad in der Menge sorgte er mit seinen Ansagen stets dafür, dass keiner der zahlreichen Pits geschlossen wurde. Hier war definitiv die Hölle los und auch wenn man die Message der norwegischen Texte zum größten Teil nicht verstand – es wurde brav die Matte geschwungen, dass der Nacken nur so krachte. 

Setlist:

  1. Åpenbaring
  2. Bruane Brenn
  3. Nekroskop
  4. 1985
  5. Evig Vandrar
  6. Fossegrim
  7. Offernatt
  8. Blodtørst
  9. Berserkr
  10. Mjød
  11. Månelyst
  12. Kvelertak
  13. Utrydd Dei Svake

– Cynthia

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Bilder: Birger Treimer

LIONHEART (T-Stage)

Wenn Sänger Rob Watson nur “LHHC” rufen muss und dieses direkt lautstark von der Menge zurück geworfen wird, ist klar: LIONHEART haben die Bretter der T-Stage erklommen und können direkt ohne Intro losbrettern. Die Kalifornier machen hierbei keine Gefangenen. Von der ersten Sekunde an geht die Stimmung durch die Decke und es bildet sich ein riesen Pit im ersten Wellenbrecher. Der gesamten Truppe steht der Spaß an der Sache ins Gesicht geschrieben, schließlich sind Festivalauftritte deren Urlaub und es macht den Jungs sichtlich Spaß, diesen Urlaub auf dem Breeze mit der Menge zu zelebrieren. Rob wirft noch ein, dass man sich bald auf ein neues Album freuen darf, während zum Ende des Sets immer mehr Crowdsurfer den Weg nach vorn finden. Mit “LHHC” wird das Set beendet und auch lange nachdem der letzte Ton verklungen ist kann man noch LHHC Rufe vernehmen. 

Setlist:

  1. Cali Stomp
  2. Hail Mary
  3. Vultures
  4. Pain
  5. Still Better Still Cold
  6. Keep Talking
  7. Trial By Fire
  8. Lockjaw
  9. Love Don’t Live Here
  10. Rest in Power
  11. Lhhc

– Cynthia

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Bilder: Sarah Fass

GET THE SHOT (WERA TOOL REBEL STAGE)

Nach gebührend zelebriertem Abriss bei LIONHEART ging es auf der Wera Tool Rebel Stage nur fünf Minuten später mit GET THE SHOT nahtlos weiter. Zuvor von SLAUGHTER MESSIAH, THE DOGS, DELUGE und LIK bespielt betraten anschließend die fünf Kanadier das Parkett. Von erster Sekunde an war die Menge auch hier am feiern was das Zeug hält und Sänger Jean-Philippe Legacé nutzte ungefähr jede sich bietende Gelegenheit, um ins Publikum zu hopsen. Mal beugt er sich bloß über die ausgelassene Meute, mal drehte er selbst eine kurze Runde als Crowdsurfer. An denen mangelte es spätestens nach Aufforderung des Frontmanns auch nicht mehr. Wer nicht gerade durch die Menge getragen wurde, der wurde Teil von einem der kleinen Pits, die sich vor der Bühne bildeten. Auch auf der Bühne war die Begeisterung über den großen Andrang spürbar. Ab und an wurde vielleicht auch der Fronter ein wenig beschmunzelt, als er den Grabenschlampen mal wieder ordentlich zu tun gab.  Insgesamt ließen GET THE SHOT keinen Wunsch des Hardcore-Herzens offen und nutzten die ihnen gegebene halbe Stunde Spielzeit so aus, dass es sich anschließend nach all der sportlichen Betätigung anfühlte, wie eine Stunde. Fünf Minuten Verschnaufpause, dann zog es manche der Feierwütigen weiter zu UNEARTH.

Setlist

  1. Purgation
  2. Faith Reaper
  3. Hellbringer
  4. Erase The Scum
  5. Blackened Sun
  6. Rotting Idols
  7. Lynch The Lord
  8. Cold Hearted

– Sarah

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Bilder: Sarah Fass

TESTAMENT (Main Stage)

Testament sind einfach nur konstant. Noch nie hat mich ein herausgebrachtes Album jemals enttäuscht, noch nie habe ich von ihnen einen Auftritt gesehen, der nicht an Perfektion grenzt. Und obwohl die Jungs rund um Shouter Chuck Billy sicher eher in die Riege alter Herren gehören, gehören sie längst nicht zum alten Eisen. Im Gegenteil. Was Spielfreude angeht und solide Performance könnte sich manch jüngere Band hier noch eine dicke Scheibe von abschneiden. Was Stage Acting angeht, gab es natürlich nichts Außergewöhnliches zu sehen außer gelegentliche Positionswechsel der Saiten Fraktion und dem üblichen Kokettieren mit dem Publikum. Aber ich persönlich gehe auch eher zu einem Konzert, um die Live-Musik zu hören anstatt durch ein gekonnt inszeniertes Entertainmentprogramm und Pyroshows von eben jener abgelenkt zu werden. Geradeaus und ehrlich, einfach voll auf den Punkt. Muss reichen, tut es auch hinlänglich. Ein schöner Querschnitt durch ihre Diskographie bildeten ein Set, das keine Wünsche offen ließ. Als Opener diente natürlich der Titelsong ihres 2016er Albums „Brotherhood of the Snake“, „Low“ vom gleichnamigen Album und selbstverständlich DER Testament Song schlechthin, „Practice What You Preach“ durften natürlich auch nicht fehlen.

Setlist:

  1. Brotherhood Of The Snake
  2. Pale King
  3. More Than Meets The Eye
  4. DNR
  5. Into The Pit
  6. Electric Crown
  7. Practice What You Preach
  8. New Order
  9. Over The Wall
  10. Disciples Of The Watch
  11. The Formation Of Damnation

– Rico

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Bilder: Andreas Theisinger

UNEARTH (T-Stage)

Etwas ruhiger geht es mit klassischen Metalcore von UNEARTH  weiter. Hier geht die Party der Core Fraktion zwar weiter, allerdings etwas weniger ausgelassener als zuvor. Dennoch macht die versammelte Menge auf Einladung von Trevor Phipps ordentlich mit und es bilden sich – wie sollte es auch anders sein – einiges an Pits vor der Bühne. Alles in allem eine runde Sache.

Setlist:

  1. Uncinerate
  2. Survivalist
  3. This Lying World
  4. Giles
  5. Zombie Autopilot
  6. Dust
  7. Endless
  8. Never Cease
  9. Watch It Burn
  10. One With The Sun
  11. My Will
  12. The Great Dividers

– Cynthia

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Bilder: Sarah Fass

IN FLAMES (Main Stage)

IN FLAMES, das Stracciatella-Eis unter den Metal Bands. Wie sehr man es auch versucht, an ihnen führt kein Weg vorbei. Dennoch musste die Band im Jahr 2014 mit dem Album “Siren Charms” viel Kritik einstecken, als sie sich eher zu Vanille zurückentwickelte. Immer noch gut aber generisch. Ein großer Teil machte sich dadurch bemerkbar, dass Sänger Anders Fridén den gutturalen Gesang komplett wegließ und damit die Schokostückchen, auf die man sich normalerweise am meisten freut. Spätestens seit dem 2016er Album “Battles” und dem in diesem Jahr erschienenen “I, the Mask” kehrt das Stracciatella zurück aber in Form eines Schneeballs, der mit mehr Power als je zuvor direkt in Dein Gesicht fliegt. Dies äußert sich nicht nur musikalisch, sondern auch auf der Bühne. Die Bühnenshow war im Gegensatz zum letzten Jahr etwas minimalistischer gehalten, es gab vor allem viel Rauch und viel Gepose doch bildete der Sonnenuntergang eine sehr schöne Kulisse und die Musik konnte so ganz ohne viel Schnicknack wirken. Wer einmal einen Blick abseits der Bühne riskierte, blickte direkt in einen der vielen Pits, welche sich ab dem ersten Ton gebildet hatten oder fand sich direkt selbst in einem wieder. Zum Ende hin teilte uns Anders noch mit, dass er jetzt duschen, ein Bier trinken und dann MESHUGGAH schauen möchte. So verabschiedeten sich die Schweden mit “The End” von der Bühne.

Setlist:

  1. Voices
  2. Everything’s Gone
  3. Pinball Map
  4. Where The Dead Ships Dwell
  5. Call My Name
  6. Monsters In the Ballroom
  7. All For Me
  8. (This Is Our) House
  9. Deep Inside
  10. Here Until Forever
  11. The Chosen Pessimist
  12. Leeches
  13. Burn
  14. Colony
  15. The Truth
  16. I Am Above
  17. Cloud Connected
  18. The Mirror’s Truth
  19. The End

– Cynthia

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Bilder: Sarah Fass

OF MICE & MEN (T-Stage)

Drei Jahre ist es inzwischen her und immer noch sitzt der Schmerz tief. OF MICE & MEN war schon immer eine DER Vorzeige-Bands des Metalcore, die jedoch seit 2016 auf ihren Lead-Sänger Austin Carlile verzichten muss, der die Band seinerzeit aus gesundheitlichen Gründen verlassen hatte. Vorher war sein Gesang maßgeblich für den Sound von OF MICE & MEN. Doch anstatt die entstandene Lücke mit jemand neuem zu füllen, ist der bis dahin als Bassist und Clean-Sänger tätige Aaron Pauley an seinen Aufgaben gewachsen und übernimmt mittlerweile auch das Screamen. Er steht also unter Dauerbelastung. Anfangs wurde dies in der Szene gemischt aufgenommen. Nun befinden wir uns kurz vor Veröffentlichung des zweiten Albums ohne Austin Carlile und die Meinungen sind immer noch gespalten. “Die sind zu weich geworden” und “früher waren die besser” heißt es von vielen aber die Band beweist anderes. Sie lassen sich nicht kleinkriegen. Wenn man OF MICE AND MEN so auf der Bühne sieht könnte man fast schon glauben, dass es nie anders gewesen wäre. Die Harmonie der Band war auch bei diesem Auftritt einfach spürbar. Noch schöner und der Bühnenpräsenz zuträglicher ist es, dass Pauley seinen Bass an den VOLUMES Bassisten abgegeben hat, und nun mit gefühlt stärkerer Stimme sich vollständig auf den Gesang konzentrieren kann. Trotz der starken Konkurrenz (IN FLAMES spielen derweil auf der Hauptbühne) gibt es viele Crowdsurfer und einige Pits vor der T-Stage zu beobachten. 

Setlist:

  1. Warzone
  2. Mushroom
  3. Earth & Sky
  4. How To Survive
  5. Unbreakable
  6. Bones Exposed
  7. Instincts
  8. Pain
  9. Sick
  10. Depths

– Cynthia

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Bilder: Cynthia Theisinger

AVANTASIA (Main Stage)

AVANTASIA – wie fasst man diese Band in Worte? Als Nebenprojekt geplant avancierte die “Metal-Oper” schnell zu einem großartigen Werk, das allseits regen Anklang fand. So kam es, dass Tobias Sammet ein Album nach dem anderen fabrizierte und mit “Ghostlights” Anfang des Jahres nunmehr das siebte Studioalbum dieses All-Star-Projekts auf den Markt brachte.
In diesem Zeichen stand auch die Bühnenshow am Donnerstag, die Teil der ausgedehnten “Moonglow World Tour 2019” war, die sich noch bis Ende des Jahres fortziehen wird. Mit Unterstützung von unter anderem Jørn Lande, Eric Martin (Mr. Big), Geoff Tate (ex-Queensryche) und Bob Catley (Magnum) brachte Sammet auch am Donnerstag eine ordentliche Show auf die Beine. Mit “nur” zwei Stunden musste das Set ordentlich gekürzt werden – zum Leidwesen einiger Songs, die sich manch einer möglicherweise gewünscht hätte. Trotz allem war es eine AVANTASIA-Show (oder Tobi-Show?) wie man sie kennt und liebt. Die einen lachten über die fragwürdigen Witze des energiegeladenen Masterminds, andere schüttelten mit etwas schmerzlich verzogenem Gesicht den Kopf. Wie auch beim Rest der Tour wurde mit “Ghost In The Moon” das Set eröffnet und mitgesungen hat, wer die Texte kannte. So ganz wollte der Funke zwar nicht direkt überspringen, doch machte das die Begeisterung der Fans im Publikum allemal wett. Vor der verspielten Kulisse aus Treppen, Zäunen, knorrigen Bäumen, windschiefen Gebäuden und flackernden Laternen sorgten die Künstler für ein außergewöhnliches Konzert-Erlebnis, wie es nur AVANTASIA bieten können. Und in die Mitte eines Sets den längsten Song? Das machen doch sowieso nur Irre. Immerhin bewies dieser Irre ein wenig Humor mit der Aussage “Gar nicht mal so scheiße für Schlager, oder?” nachdem er eine Anekdote zum Besten gab, nach der AVANTASIA bereits des Öfteren mit Schlager verglichen worden waren.
Schließlich wurde sich mit dem Medley “Sign Of The Cross / The Seven Angels” und Konfetti-Kanonen verabschiedet. Wie man es auch drehen und wenden möchte, am Ende musste sich doch jeder eingestehen, dass diese Show wirklich gelungen war. 

Setlist

  1. Ghost In The Moon
  2. Book Of Shallows
  3. The Scarecrow
  4. Lucifer
  5. Reach Out For The Light
  6. Alchemy
  7. Invincible
  8. The Story Ain’t Over
  9. Dying For An Angel
  10. Twisted Mind
  11. Let The Storm Descend Upon You
  12. Mystery Of A Blood Red Rose
  13. Lost In Space
  14. Sign Of The Cross / The Seven Angels

– Sarah

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Bilder: Birger Treimer

DEICIDE (T-Stage)

DEICIDE fuhren anschließend mit einer schönen Runde Death Metal auf. Die Deather aus den USA legten brutal los und ließen dabei die Matten kreisen. Hier gab es das perfekte Kontrastprogramm zu AVANTASIA. Mit “Dead By Dawn“,“Homage for Satan“ und “When Satan Rules the World“ schwang natürlich eine satanische Stimmung über dem Festival, Beelzebub wäre bei so viel Anbetung erfreut gewesen. (Oder war er das vielleicht?) Musikalisch wirkte der Sound stellenweise etwas übersteuert, was aber niemanden wirklich störte und die Band war eine Wand aus Tod und Zerstörung. Achja und Satan wurde auch das eine oder andere Mal erwähnt. So führte die Musik vor der Bühne berechtigterweise zu gepflegter und freundschaftlicher Eskalation. Up The Horns!

Setlist 

  1. Dead By Dawn
  2. When Satan Rules His World
  3. Scars Of The Crucifix
  4. They Are The Children Of The Underworld
  5. Once Upon The Cross
  6. Serpents Of The Light
  7. Seal The Tomb Below
  8. Oblivious To Evil
  9. Dead But Dreaming
  10. Trifixion
  11. Excommunicated
  12. In The Minds Of Evil
  13. Kill The Christian
  14. Sacrificial Suicide
  15. Homage To Satan

– Birger

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Bilder: Birger Treimer

DOWNFALL OF GAIA (WERA TOOL REBEL STAGE)

Nach KRISIUN und THE CONTORTIONIST bespielten nun DOWNFALL OF GAIA die Wera Tool Rebel Stage. Ein etwas undankbarer Slot parallel mit MESHUGGAH zu spielen. Die Tatsache, dass die Band ein Weilchen zu lange brauchte um die Bühne zu betreten, half dem Ganzen wohl auch nicht. Schließlich jedoch erschienen DOWNFALL OF GAIA auf der Bühne – minus Gitarrist Marco Mazzola, der durch einen Kollegen vertreten wurde. Begleitet von einem düsteren Intro, so viel Nebel, wie die Maschinen produzieren konnten und blauer Beleuchtung schlugen sie die ersten Töne an.  Mit Einsatz der schweren Gitarre begann das Stroboskop nur so zu flackern – was sich so nahezu durch das gesamte Set zog. Dieses bestand vornehmlich aus Songs der aktuellen Platte “Ethic Of Radical Finitude” und wurde von der doch recht beachtlichen Menge trotz später Uhrzeit und MESHUGGAH als Konkurrenz ordentlich gefeiert. Etwas kurz fiel das Set aus, da in der Vertretungs-Besetzung nicht die Zeit war, viele Songs zu proben. So musste man sich mit etwas weniger begnügen als eigentlich geplant – doch machen DOWNFALL OF GAIA das durch ihren gewohnt düsteren und theatralischen Auftritt allemal wett.

Setlist

  1. Seduced By…
  2. The Grotesque Illusion Of Being
  3. We Pursue The Serpent Of Time
  4. Woe
  5. Guided Through A Starless Night
  6. Of Withering Violet Leaves

– Sarah

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Bilder: Sarah Fass

MESHUGGAH (Main Stage)

Djent! Ein bisschen schwer in Worte zu fassen…mir als bekennendem Fan von disharmonischen Akkorden und Melodien, Grooves und ungewöhnlichen Akzenten wurde hier das volle Programm geboten. Bekannt ist ja der Gitarrist „Jens Kidman“ für seine Vorliebe für ungewöhnliche Saiteninstrumente. Selbst 7 Saiter sind ihm wohl zu banal und so lässt er sich gerne mal gleich 8 oder 9 saitige Bretter anfertigen. Leider war es mir nicht möglich, aus der Distanz meines Beobachtungspunktes die aktuelle Anzahl diesmal zu erkennen aber die extrem tiefe Stimmung seines Instrumentes prägte wieder einmal sehr nachhaltig den mehr als druckvollen Sound, den die Band als Alleinstellungsmerkmal kultiviert und somit definiert. Das schob einfach so gigantisch, dass man das Gefühl hatte, die eigenen inneren Organe befänden sich plötzlich in einer Phase der Neuanordnung. Hinzu kommt Jens´ unvergleichliche Stimmgewalt, die einen immer wieder erschauern lässt. Natürlich in positiver Hinsicht… Quasi die personifizierte Brutalität, die das Gesamterscheinungsbild gekonnt abrunden. Völlig geflasht verließ ich demzufolge nach ihrem Gig das „Battlefield“ mit dem Gefühl zwar einerseits auf der Verliererseite gestanden, aber dennoch einen persönlichen Gewinn erfahren zu haben. Ich freue mich schon auf das nächste Mal!

Setlist:

  1. Pravus
  2. Born In Dissonance
  3. The Hurt
  4. Rational Gaze
  5. Future Breed Machine
  6. Stengah
  7. Straws Pulled At Random
  8. Clockworks
  9. Lethargica
  10. Bleed
  11. Demiurge

– Rico

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Bilder: Birger Treimer

BATTLE BEAST (T-Stage)

BATTLE BEAST können auf einige erfolgreiche Jahre zurückblicken. Eine seit 2012 fest stehende Besetzung und insgesamt fünf Album. Von diesen konnten sich die letzten drei direkt auf Platz eins der finnischen Charts beweisen und auch hierzulande geht es immer weiter Berg auf. Kein Wunder, denn mittlerweile ist einem klar was man von der Band erwarten kann: eine energiegeladene Show und die überwältigende Stimme von Sängerin Noora Louhimo. Entsprechend hatte sich trotz der späten Uhrzeit eine gute Menge Besucher vor der T-Stage angesammelt, obgleich die Headliner nebenan bereits zur Nachtruhe geläutet hatten. Die Spielzeit hatte jedoch auch ihr Gutes: Sonst sieht man BATTLE BEAST auf anderen Festivals meist Nachmittags, sodass die Feuershow, die es an diesem Abend zu bestaunen gab, sonst eher unter geht. Nebst Klassikern gab es vor allem Songs von “No More Hollywood Endings” zu hören, dem aktuellen Album der Band, welches im März diesen Jahres auf den Markt kam. Mit ihren Songs wie „Black Ninja“ trafen sie genau genau den Geschmack der zahlreichen Zuhörer. Sängerin Noora Louhimo legte sich so richtig ins Zeug: Sie rockte wie ihre Bandmitglieder die Bühne so richtig ab. Leider war nach einer Stunde alles wieder vorbei. Aber es gibt Hoffnung. Wir werden BATTLE BEAST nicht zum letzten Mal gehört haben, soviel ist sicher.

Setlist:

  1. Unbroken
  2. Familiar Hell
  3. Straight To The Heart
  4. Black Ninja
  5. Endless Summer
  6. The Golden Horde
  7. Bastard Son Of Odin
  8. The Hero
  9. Eden
  10. No More Hollywood Endings
  11. King For A Day
  12. Beyond The Burning Skies

– Andreas

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Bilder: Andreas Theisinger

CRADLE OF FILTH (Main Stage)

Cradle gehörten mit ihrem (Epic-) Black-Metal zwar nicht unbedingt zu meinen absoluten persönlichen Favoriten dieses Jahr aber die Umsetzung war schon ziemlich beeindruckend. „Dani Filth´s“ fauchenden und keifenden Vocals peitschten dem Publikum ordentlich auf die Ohren und auch ansonsten konnte man keinerlei nennenswerte Schwächen ausmachen. Ein bisschen schwach auf der Brust wirkte auf mich hingegen der Gitarrensound, wofür aber die Band vermutlich nicht verantwortlich war. Vielleicht hatte ich auch nur meinen Standort suboptimal gewählt und kam deshalb nicht in den Genuss eines optimalen Soundbildes. Könnte aber auch daran gelegen haben, dass meine Gehörgänge noch zu sehr beeindruckt von „Mesuggahs“ Tieftongewitter waren und sich nicht mehr recht auf die mittleren Frequenzen fokussieren konnten. Marthus´s Drums haben jedenfalls einen nachhaltigen Eindruck in meinem Gedärm hinterlassen und auch die Bässe hatten meine Nackenmuskulatur ordentlich durchgewalkt und so beendete ich meinen „Arbeitstag“ zufrieden und demütig mit einem passend zum Cradle-Auftritt ausgesuchten Craft Bier namens „Black Shark“.

Setlist:

  1. Once Upon Atrocity
  2. Thirteen Autumns And A Widow
  3. Cruelty Brought Thee Orchids
  4. Beneath The Howling Stars
  5. Venus In Fear
  6. Desire In Violent Overture
  7. The Twisted Nails Of Faith
  8. Bathory Aria (I: Benighted Like Usher / II: A Murder Of Ravens In Fugue / III: Eyes That Witnessed Madness)
  9. Portrait Of The Dead Countess
  10. Lustmord And Wargasm (The Lick Of Carnivorous Winds)

– Rico

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Bilder: Birger Treimer

So endete der erste richtige Festivaltag, der trotz anfänglichem Regen dann doch noch sonnig geworden war, auf dem Infield. Wer noch weiter moschen wollte, konnte dies bis tief in die Nacht an der Ficken Party Stage zu Musik aus der Konserve tun. 

Texte von: Rico Skerra, Sarah Fass, Birger Treimer, Andreas & Cynthia Theisinger

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