Rezension – J.B.O. – Wer lässt die Sau raus?
Wer einmal J.B.O gehört hat, der weiß, dass die fränkischen Fun-Metaller nicht nur eine Sau rauslassen, sondern direkt das Tor zum Schweinestall einreissen. Pünktlich zum 30-jährigen Bandjubiläum und nur ein Jahr nach dem Release der „Deutsche Vita“ kommt mit „Wer lässt die Sau raus“ das 13. Studioalbum der Erlanger auf den Markt.
Mit 15 Tracks haben sich die Herren auch nicht lumpen lassen, schließlich gilt es, den vorhanden Platz auf Silberling, Vinyl oder Festplatte ordentlich zu nutzen. Direkt zum Beginn erfolgt ein von einem Blastgewitter begleiteter „Überfall“ auf die Gehörgänge.
Da geht noch mehr, die Franken legen noch einen drauf und fordern im bestem Mitmach- Rhythmus „Mach noch eins auf“. Und wie es von J.B.O. nicht anders zu erwarten ist, jagt eine Persiflage alter Kulthits die nächste!
„Who let the dogs out“ von den Baha Men verlegt den Schauplatz des Originals in einen fränkischen Saustall und auch MC Hammers „U can’t touch this“ bekommt auf fröhlich-metallische Art und Weise sein Fett weg. Mit dem Video des Originals vor dem inneren Auge bleibt zu hoffen, dass die Herren J.B.O. der damals angesagten Mode live auch Tribut zollen und sich in entsprechendes Beinkleid werfen.
Aber nicht nur geliebte und verdammt Ohrwürmer aus den Neunziger Jahren werden von Vito, Hannes, Ralph und Wolfram durch den Reißwolf des Blödsinns gejagt, auch El Professors „Bella Ciao“ wird ordentlich verwurstet und erfreut nun nicht nur den Rocker Hengst sondern auch die Metalsau.
Eins wird es bei dem neuen Output des Quartetts definitiv nicht – nämlich langweilig. In gewohnter Manier verstehen es die Pioniere der metall-musikalischen Comedy ihre Fans zu unterhalten und den Soundtrack zum ein oder anderen geselligen und biergeschwängertem Zusammensein zu liefern!
Wer sich live vom neuen Album überzeugen will, hat auf einigen Sommerfestivals und der ausgedehnten Herbsttour ausreichende Möglichkeit. Hierbei sei die Jubiläumsveranstaltung „Ein Fest“ am 28.06. und 29.06. in Kunreuth (unweit von Erlangen) hervorzuheben, wo ordentlich mit befreundeten Bands gefeiert wird und auch der ein oder andere Kasten Kitzmann-Bier das Zeitliche segnen muss.
Zu den Tourdaten geht es hier.
Tracklist:
- Überfall
- Mach noch eins auf
- Wer lässt die Sau raus?
- Hoffen und Bangen
- Durst
- Depp
- Weils Quatsch ist
- Schlimmer geht immer
- Die beste Stadt der Welt
- In meinem Kühlschrank brennt noch Licht
- Happy Birthday
- Hochzeitspunk
- Hochzeitsmarsch
- Heavy Metal Baby
- Hallo Bier